Das eigene Heimkino ist eine schöne Sache. Aber auch um Präsentationen zu zeigen werden Beamer eingesetzt. Ein vernünftiger Beamer gehört also oft zur Ausstattung eines Wohnzimmers oder Büros dazu. Allerdings gibt es bei den heutigen Projektoren einige Dinge, die beachtet werden sollten. So gibt es z.B. unterschiedliche Projektionstechniken und auch die Bildqualität der verschiedenen Modelle schwankt stark. Ich werde euch in dem Beitrag zusammenfassend einige Ratschläge zum Kauf eines Projektors geben.
Inhalt:
- 1. Projektionstechnik beim Beamer wählen
- 2. Technische Daten eines Beamers
- 3. Bildqualität eines Projektors
- 4. Anschlüsse eines Beamers
- 5. Leise muss der Beamer sein
- 6. Leinwand eines Beamers
Guter DLP-Beamer für Zuhause: eMachines V700 DLP-Projektor (1280×720)
1. Projektionstechnik beim Beamer wählen
Bei der Technik eines Beamers wird im Grunde unterschieden zwischen DLP, LCD, LED und LCoS. Welche Projektionstechnik die bessere ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Hier die Techniken in der Übersicht.
1.1 DLP (Digital Light Processing)
Bei der DLP-Technik werden 2 Mio kleine Spiegel eingesetzt. Diese befinden sich auf einem kleinen Bauteil. Pro Spiegel wird genau ein Bildpunkt abgebildet. Je nach Stellung des Spiegels (geneigt oder nicht) leuchtet der Bildpunkt auf. Ein Spiegel kann sich mehrere 100 mal je Sekunde drehen und erzeugt mit zunehmender Anzahl hellere Pixel. Farben werden durch ein Farbrad erzeugt, welches ein Lichtstrahl durchströmen muss.
Vorteile:
Gute Farb- und Schwarzwerte
Beamer sind klein
Nachteile:
event. Farbflimmern oder Regenbogeneffekt
Hohe Geräuschentwicklung durch Lüfter bzw. Farbrad
1.2 LCD (Liquid Crystal Display)
LCD-Beamer haben eine Lampe. Das Bild der Lampe passiert verschiedene Filter und wird dann auf die Wand geworfen.
Vorteile:
günstig
einfache Bedienung
gute Farb- und Bildqualität
16:9 Format
Nachteile:
Schwach in hellen Zimmern (schwarz wird nicht richtig dargestellt)
Gitterstruktur des Displays kann erkennbar sein
1.3 LED (Light Emitting Diode)
Die LED-Technik könnte bisher vorhandene Beamer-Technik demnächst ablösen, da sie einige Vorteile bieten. Leider ist die Technik heute noch so neu, dass sie einige Schwächen aufweist, die unter „Nachteile“ aufgeführt sind.
Vorteile:
Leuchtdioden sind günstiger als Projektorlampen
höhere Lebenserwartung der Leuchtdioden (4 bis 5 mal)
niedrigerer Stromverbrauch
ideal für mobilen Einsatz, da auch per Akku betreibbar und kompakt
Projektoren sofort nach Einschalten betriebsbereit
leiser als gewöhnliche Beamer
Hohe Kontrastwerte
Nachteile:
niedrige Leuchtkraft (mobile Versionen mit Akku erreichen nur 50 ANSI-Lumen)
nicht für HDTV geeignet (max. 800×600 Pixel)
max. 150 cm Bilddiagonale
1.3 LCoS (Liquid-Crystal-on-Silicon)
LCoS ist eine neue Technik im Beamer-Bereich. Hier werden 3 Chips genutzt, die jeweils für eine Farbe stehen (rot, grün, blau). Für die Bilddarstellung ist eine Projektorlampe notwendig und eine Siliziumfolie mit Flüssigkristallen.
Vorteile:
sehr gute Kontrastwerte
sehr hohe Auflösungen (1920×1080 Pixel)
leise
klein
Nachteil:
LCoS-Beamer haben im Prinzip nur einen Nachteil. In sehr hellen Räumen reicht die Leuchtkraft nicht aus. Im leicht abgedunkelten Wohnzimmer sollte der Nutzer aber keine Probleme haben.
2. Technische Daten eines Beamers
Die technischen Daten sind meist der erste Anlaufspunkt beim Beamer-Kauf und sollten bei der Beamer Kaufberatung daher nicht fehlen. Neben der oben vorgestellten Technik kommen einige Werte vor, die die Qualität des Beamers erkennen lassen.
Helligkeit: Dazu gehört die Helligkeit, die in ANSI-Lumen (lm) angegeben wird. Ist der Raum hell, so sollte der Beamer 2000 lm liefern. Für das Wohnzimmer sind 800 bis 1000 lm empfehlenswert.
Optischer Zoom: Da der Beamer oft auch in verschiedenen Räumen aufgebaut wird, ist ein 2-facher optischer Zoom empfehlenswert. So kann die unterschiedliche Entfernung und Fokussierung korrigiert werden.
Auflösung: Oft verwendet wird hier 1024×768 (XGA). Damit lassen sich 16:9-Aufnahmen in Wide-PAL (1024×576) anschauen. Beamer mit geringeren Auflösungen sollten gemieden werden. Die Auflösung ist dabei auch ein Qualitätsmerkmal des Beamers und sorgt für gestochen scharfe Bilder auf der Leinwand. Je höher die Auflösung, desto höher der Preis. Besonders merkt man dies an Beamern mit 720p oder 1080p Auflösung.
Lautstärke des Beamers: Weiteres zur Lautstärke befindet sich weiter unten in der Beamer Kaufberatung.
3. Bildqualität eines Projektors
Die Bildqualität setzt sich maßgeblich aus folgenden Werten zusammen:
- Auflösung
- Technologie (DLP, LED, LCD, LCoS)
- Kontrastwerte
- Helligkeit in ANSI-Lumen
Stimmen alle Werte, so ist der Beamer zu empfehlen.
4. Anschlüsse eines Beamers
Ein Hightech-Beamer bringt herzlich wenig, wenn er an einem alten Laptop angeschlossen werden soll. Deshalb sind Anschlüsse beim Kauf eines Projektors zu berücksichtigen. Folgende Beamer-Anschlüsse können vorkommen:
- VGA
- DVI – Digital Visual Interface
- DisplayPort
- HDMI – High Definition Multimedia Interface
- Composite (FBAS)
- S-Video (Video-In)
- YUV
- Scart (RGB)
Unwichtig bzw. nicht für den Beamer-Einsatz geeignet sind Composite-Eingang (FBAS) und YUV. Hier sind die Bilder eher schlecht. Beim Betrieb des Beamers am PC oder Laptop sollten je nach Computer HDMI, VGA oder DVI vorhanden sein. DVI oder HDMI sind Pflicht, um HD-Bilder wiederzugeben. Der Displayport kommt bei Macbooks vor und ist bei einigen Beamern ebenfalls vorhanden.
5. Leise muss der Beamer sein
Nichts ist nerviger als ein ständiges Brummen eines Beamers während ein Film eine ruhige Szene erreicht. Erzeugt wird dieses Rauschen durch einen eingebauten Lüfter, der die heiße Projektorlampe kühlt.
Die Lautstärke eines Beamers wird in Dezibel (dB/A) gemessen und ist in den technischen Daten eines Beamers vorhanden. Zu beachten ist hier, dass die Angabe der Lautstärke im normalen Modus erfolgt. Einige Hersteller geben gerne Werte im Economy-Modus an. Nur arbeitet der Beamer dann mit heruntergeregelter Leuchtkraft. 20 Dezibel sind optimal. Laute Versionen erzeugen sogar 50 Dezibel. Das stört beim Betrachten von Filmen, Präsentationen oder Bildern.
6. Leinwand eines Beamers
Die höchste Auflösung von 1080p und Blu-Ray Discs bringen nichts, wenn der Beamer das Bild auf eine Raufasertapete projiziert. Wichtig ist genau so die Beamer-Leinwand. Bei der Leinwand ist der Reflexionsgrad entscheidend. Je höher dieser ist, desto besser wirft die Leinwand das Licht zurück. Genannt wird dies Gain-Faktor. Gewöhnlich ist ein Gain-Faktor von 1 bis 1,2 ausreichend. Für leuchtschwache Beamer sollte eine Beamer-Leinwand mit einem Gain-Faktor von 2 oder mehr verwendet werden. Nachteil dabei ist, dass bei hohem Gain-Faktor und bei hohem Betrachtungswinkel (von Seite) das Bild schlechter wird.
[asa technik]B003L7VH1K[/asa]
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3 Antworten zu "Beamer Kaufberatung – Worauf achten beim Kauf eines Projektors?"
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Herzlichen Dank für diese tolle Übersicht!
Freundliche Grüße,
Daniel I
Ich bin ein unerfahrener Mensch betreffend eines Beamers und danke Dir für Deine spitzenmäßige Erklärung, welche mich beim Kauf beeinflussen wird.
lieben Dank
Randolf
Fotografiere viel und möchte die Fotos projizieren, habe aber keine Ahnung von Beamern. Diese Übersicht macht mich kundiger.Danke!