Wer seinen USB-Stick, eine Speicherkarte oder Festplatte verkaufen möchte, der sollte sich darüber informieren, wie die Daten gelöscht werden. Oftmals reicht es nicht einfach aus den Datenträger zu formatieren. Die darauf enthaltenen Daten können einfach wiederhergestellt werden. In diesem Artikel zeige ich euch, wie ihr USB-Sticks, Speicherkarten und Festplatten sicher löschen könnt – mit kostenloser Software.
Warum muss ein Datenträger sicher gelöscht werden?
Zum einen verwendet man USB-Sticks oder Festplatten oft dazu private Daten zu speichern. Verkauft man den Datenspeicher, so soll der neue Käufer sich nicht über private Fotos, Passwörter oder Bankdaten freuen. Es reicht aber nicht aus einfach die Daten zu löschen.
Bei viele USB-Sticks oder Festplatten ist es so, dass lediglich die Dateizuordnungstabelle gelöscht wird. Die Einsen und Nullen mit den wirklichen Daten sind dann allerdings noch auf dem Speichermedium und können von PC-Profis (oder auch Laien) schnell wiederhergestellt werden.
Wie löscht man eine Festplatte oder einen USB-Stick sicher?
Es gibt im Prinzip mehrere Möglichkeiten einen Datenträger bzw. die Daten darauf zu löschen.
- mechanische Zerstörung (Hammer)
- Elektrische Zerstörung (Kurzschluss)
Magnetisches Löschen (Magnet)- Software
Da die Punkte eins bis drei meist einen irreparablen Schaden mit sich ziehen, empfehle ich diese wirklich nur dann, wenn man den Speicher nicht mehr verwenden möchte. Wer diesen Verkaufen will, sollte sich die Software Eraser anschauen. Eraser ist kostenlos. Dabei kann das Tool Daten auf USB-Sticks, Speicherkarten oder Festplatten restlos löschen. Sogar einzelne Verzeichnisse oder der Windows-Papierkorb können sicher gelöscht werden.
Sobald das Programm gestartet ist, müssen lediglich die Einstellungen unter „Settings“ gemacht werden. Wichtigste Einstellung ist die Lösch-Methode. Je nachdem wie wichtig die Daten sind, sollte diese gewählt werden. In Klammern steht hinter jeder Variante, wie oft die Daten überschrieben werden.
Je öfter die Dateien überschrieben werden, desto schwieriger bis unmöglich wird es diese wiederherzustellen. Das Gutmann-Verfahren überschreibt so, dass der Endzustand keine Rückschlüsse auf den Zustand des Datenträgers davor zurücklässt. Das Verfahren „DoD 5220.22-m“ sorgt dafür, dass die Daten zunächst mit „0000“ überschrieben werden und anschließend mit „FFFF“. Zuletzt werden die Daten noch zufällig überschrieben.
Der Durchlauf ist in wenigen Minuten abgeschlossen. Je nachdem wie groß der Datenträger ist und welche Lösch-Methode gewählt wurde, kann dies auch mal länger dauern.
Info: Eraser muss mit Administrator-Rechten ausgeführt werden. Achte darauf, was du löschst!
Ich denke, dass Eraser eine gute Software ist ohne großartige Kenntnisse Datenträger sicher zu löschen. Eine Methode mit Linux Dateien zu löschen findet ihr bei Techspread.de. Wer unter Mac OS X eine Festplatte formatieren möchte, schaut auf Konisto.de.
Konnte ich euch dabei helfen USB-Sticks, Speicherkarten oder Festplatten sicher zu löschen? Gibt es weitere Fragen?
Stopp! Wetten, die Artikel interessieren dich auch?
8 Antworten zu "USB-Sticks, Speicherkarten und Festplatten sicher löschen"
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Ja unter Mac gibt es bereits das Tool „Festplattendienstprogramm“. Wo man Festplatten einrichten, formatieren, aber auch sicher löschen (mit max. 35 Durchgängen) kann:
http://www.pagekick.com/mac-festplatte-sicher-loeschen
Hi Sebastian,
Danke für den Nachtrag.
Eraser ist klasse, ich nutze es schon lange. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher welches die beste und zugleich auch schnellste Methode ist. Mir dauert das Löschen z.B. eine 1 TB USB Festplatte zu lange. Hast Du evtl. ein Tipp?
Hi Michael,
wenn du deine Festplatte nach dem US-Standard Dod löscht, sollte das ein guter Kompromiss zwischen Schnelligkeit und Sicherheit sein. Das überschreiben dauert nun mal und ist notwendig, um Daten sicher zu löschen.
ich habe heute versucht eine festplatte (500gb) mit eraser zu löschen, allerdings läuft das ganze nun schon 14 stunden, ist das denn normal? gibt es keine schneller (maximal 5-6 stunden) lösung?
Hi Martina,
das kann schon hinkommen. Alternativ kannst du eine andere Löschmethode mit weniger Durchläufen wählen.
Warum werden immer die User mit dieser „Mehrfach überschreiben ist sicherer“-Methode verarscht?
Es gibt nur noch digitale Speichermedien in der PC-Welt, die lediglich zwei Zustände speichern können: 0en und 1en !
Bereits nach einmaligen überschreiben ist kein noch so toller Hacker mehr fähig mit allein diesen Speichermedium die Daten zu rekonstruieren.
Dieses Mehrfach statt einfach überschreiben ist unnütze CPU-/Zeitverschwendung und reinste PR mit der die Leute für dumm verkauft werden. Traurig dass jener Aberglaube bis heute noch verbreitet wird^^
@Bully: die digitale Welt ist nur eine logisch-virtuelle und baut auf der realen, analogen Welt auf. Und wie werden die digitalen Informationen, also die 0en und 1en gespeichert? Ganz genau, durch analoge Werte, die durch (möglichst große) Abstufung zueinander eindeutig als „0“ bzw. „1“ wiedererkannbar sind. Als Beispiel sei hier z.B. die Stärke der Magnetisierung auf Festplattenlaufwerken oder aber die Speicherung von elektrischen Ladungsträgern (Elektornen) in speziellen Transistorzellen (EEPROM) genannt. Ich gebe dir nur teilweise Recht, wenn du behauptest, dass ein 1maliges Überschreiben der Daten ausreicht. Dies genügt sicherlich, um sich vor 99% der potentiellen Datenschnüffler (z.B. Käufer gebrauchter Datenträger) zu schützen. Denn diese Personen arbeiten lediglich auf Anwender-Ebene und sehen nur das, was von der Ein- bzw. Ausgabesteuerung des Speichers an die Softwareprogramme (z.B. Datenrettungssoftware) weitergegeben wird. Im Bereich der Computerforensik besteht jedoch die Möglichkeit, viel tiefer, nämlich bis auf die physikalisch-atomare Ebene eines Speichermediums zu schauen. Beispielsweise lassen sich mit einem modifizierten Rasterelektronenmikroskop die einzelnen, magnetisierten Punkte eines Festplattenlaufwerks im Detail betrachten. Anhand der Struktur der Materie an dieser Stelle bzw. deren Magnetisierungsgrad kann man sehen, welchen Wert diese Stelle VOR dem letzten Schreibvorgang hatte. Ähnliches gilt – wenn auch physikalisch anders umzusetzen – für EEPROMs. Somit ist man nach 1maligem Überschreiben keinesfalls auf der sicheren Seite vor dem verbleibenden 1% der professionellen Datenschnüffler. Dies stellt natürlich feinste Handarbeit dar und ist somit nur für außergewöhnliche Einsatzgebiete sinnvoll, in denen es nicht unbedingt um die Wirtschaftlichkeit der Methodik geht (z.B. Beweissicherung bei Strafverfahren). Mit steigender Zahl mehrerer Schreibvorgänge hintereinander lassen sich jedoch auch diese Spuren verwischen.