Laptops und Notebooks sind mittlerweile handlich, leicht und vielseitig einsetzbar. Ob als schmales Ultrabook oder rüstigeres Notebook, die Komponenten müssen dicht aneinander gebaut sein, um die kompakte Fläche optimal zu nutzen. Die einzelnen Bestandteile wie Prozessoren, Festplatten, oder W-Lan-Chips sind so klein gebaut, dass die Geräte immer flacher werden können. Ein Ultrabook ist zum Beispiel ein Laptop, der höchstens 21 Millimeter dick und maximal 1,4 Kilogramm schwer ist. Trotzdem erreichen die flachen und leichten Computer eine hohe Leistung und sind vor allem durch ihre hohe Akkulaufzeit beliebt. Auf der anderen Seite gibt es besonders im Grafikchipbereich und in der CPU Probleme, da oft ein integrierter Chip zum Einsatz kommt, dessen Wärmeabfuhr (mehr zur Kühlung und Lüftersteuerung auf PCWelt) sehr laut über einen Lüfter erfolgen muss. Weniger Platz insgesamt bedeutet eben auch weniger Raum für eine gute Kühlung und Durchlüftung.
Mit einigen Tricks und Tipps können aber auch Notebooks über einen längeren Zeitraum leise sein und durch Kühlung länger halten. Insbesondere die Wartung einzelner Komponenten ist ratsam, wie zum Beispiel der Ausbau und die Reinigung der Lüfter, sowie Anpassung der Software und Nutzung von externen Geräten.
1. Tipp: Lüfter ausbauen
Wenn der Lüfter nur noch jault oder die Temperaturen der CPU oder der Grafikkarte nicht mehr sinken, sondern nur noch steigen oder sich der Laptop regelmäßig abschaltet, sollte ein neuer Lüfter her. In vielen Fällen ist die Garantie bereits abgelaufen, so dass sich nur noch eine eigene Reparatur lohnen könnte. Es muss nicht sofort ein neuer Laptop sein, denn gute Lüfter lassen sich auch schon für geringe Preise finden.
2. Tipp: Störende Teile entfernen
Als erstes sollte der Besitzer das Netzgerät entfernen und den Akku heraus nehmen. Die meisten Lüfter befinden sich nahe unter dem Bildschirm an der Unterseite des Laptops. Oft gibt es eine Kombination aus Radial-Lüftern und Wärmeleitpasten, im Gegensatz zur möglichen Wasserkühlung in einigen PCs. Wer an den Lüfter heran kommen will, muss auf die Angaben des Herstellers achten. Einige haben Serviceklappen angebracht, die sich leicht öffnen lassen und welche einen Zugang zu den inneren Komponenten ermöglichen. Bei anderen ist es nicht vermeidbar den größten Teil des Laptops auseinander zu bauen, um an den Lüfter zu kommen.
Wer nicht von unten an den Lüfter kommt, muss oft von oben heran gehen, also einen Teil des Gehäuses, die Tastatur und eventuell den Monitor entfernen. Am besten ist es, sich kleine Behältnisse zurecht zu stellen, in welche die Schrauben und Bestandteile während des Vorgangs abzulegen sind. Festplatte und Arbeitsspeicher sind mit Schrauben zu lösen und oft leicht von der Steckplatte ziehen. Bei WLAN-Karten unbedingt darauf achten, die Antenne nicht zu knicken.
Die Tastatur sitzt oft mit Schrauben, aber auch an Klemmleisten fest. Hier sollten Besitzer nicht zu starke Gewalt anwenden, oft reicht ein leichtes Ruckeln oder Ziehen bereits aus. Beim Lüfter sind Schrauben für die Halterung an das Board und das Kabel zu entfernen. Dies erfolgt oft in wenigen Schritten. Auch die Kühlung lässt sich oft mit wenigen Schrauben beseitigen.
3. Tipp: Lüfter und Laptop reinigen
Manchmal kann der Lüfter durch eine angemessen Reinigung noch funktionsfähig bleiben. Dafür benötigen die meisten Bastler Schraubenzieher, Zahnstocher, Borstenpinsel und Druckluft. Einige pusten nur über den Lüfter oder nutzen den Staubsauger, ohne den Lüfter auszubauen. Dies hat aber meist wenig nachhaltigen Erfolg und kann sogar bestimmte Teile verbiegen und unbrauchbar machen. Sobald der Lüfter draußen ist, sollten die Tüftler deshalb die Lamellen vorsichtig mit Druckluft aus der Dose und einem Pinsel reinigen. Meist befindet sich noch ein Gehäuse um den Lüfter herum das vorher zu öffnen ist.
Zusätzlich dazu sollten die Laptopbesitzer auch alle sichtbaren Staub- und Schmutzgebilde des geöffneten Laptops mit Pinseln oder Druckluft reinigen. Besonders die Kühlgitter sollten dabei Beachtung finden, denn der so genannte Staubteppich findet sich dort sehr häufig an. Mit einem Zahnstocher können die hartnäckigeren Staubpartikel heraus kommen.
4. Tipp: Neuen oder gereinigten Lüfter einbauen
Ist der Lüfter nicht mehr zu gebrauchen oder selbst durch eine Reinigung nicht mehr funktionsfähig, muss ein Ersatz her. Da viele Geräte nur bestimmte Bestandteile nutzen können, empfiehlt es sich, die genaue Lüfterbezeichnung zu notieren und nach Ersatz zu suchen. Einige Anbieter haben direkt eine Suchfunktion (die unter http://www.ersatzteile-24.com/shop.php finde ich z.B. ganz gut) für Hersteller und Modelle, andere vergleichen kompatible Alternativen. Besonders nützlich ist es, in Foren nach Erfahrungen zu forschen und sich von Fachleuten beraten zu lassen.
Neben einem neuen Lüfter sind oft auch neue Wärmeleitpasten oder Kühlpads notwendig. Ist die Paste beispielsweise verhärtet, braucht der Laptop eine neue. Beim Einbauen sollten die Besitzer auf keinen Fall das Anbringen des Lüfterkabels an den Laptop vergessen, damit keine späteren Überhitzungsschäden folgen.
In umgedrehter Reihenfolge bauen die Tüftler den Laptop wieder zusammen. Wichtig ist die richtige Justierung der Elemente. Einige Lüfter zeigen mit Pfeilen auf die richtig Drehrichtung und den Weg des Luftzuges. In der Regel gilt: warme Abluft geht nach oben oder zur Seite, Frischluft kommt von unten oder von der Rückseite wieder hinzu.
5. Tipp: Externe Geräte zur Notebook-Kühlung nutzen
Wenn nichts mehr hilft, gibt es Lösungen durch externe Belüftungen. Da viele Laptops die Luft von unten ansaugen, brauchen sie dort genügend Platz. Viele stellen die Geräte jedoch auf den Schoß oder das Bett, so dass keine Durchlüftung erfolgt. Hilfreich sind Lüftungspads, auf welche der Laptop stehen kann. Andere Lüftungsmodelle benutzen kleinere Lüfter, die hinter dem Laptop liegen oder stehen. Je nach Modell sollte der Besitzer Kosten und Nutzen abschätzen.
Ein Ausbau des Lüfters kann die Lebenszeit verlängern und die Hitze reduzieren, ist aber mit viel Aufwand verbunden. Ein externer Lüfter kostet mehr, ist dafür sofort einsetzbar. Oft gibt es eine mögliche Schnittstelle zum Anbringen am Laptop. Besitzer sollten auf die unterschiedlichen Kabel achten und diese entsprechend auswählen.
6. Weitere Tipps
Sollte der Laptop zu heiß werden, können auch weitere Maßnahmen helfen. Zum Beispiel können einige Programme, die im Hintergrund laufen, die Leistung des Rechners beeinflussen und gegebenenfalls höhere Wärme verursachen. Neben den herkömmlichen Festplatten gibt es darüber hinaus die SSDs, Solid State Drive, die höhere Geschwindigkeiten aufweisen und oft eine geringere Wärmebildung besitzen. Hierfür habe ich eine Anleitung unter „Anleitung: SSD einbauen und von HDD auf SSD umziehen“ erstellt, die aber für Desktop-PCs gilt. Laptopbesitzer sollten außerdem auf den Abstand zwischen Lüfter und Boden oder Wand achten. Die Luft muss zirkulieren, deshalb ist ein erhöhter Stand von Vorteil. Manchmal verdecken andere Geräte den Lüfterschlitz, das sollte der Besitzer vermeiden. Einige Programme bieten eine Überwachung der Temperaturen an, die sie auf dem Monitor anzeigen und im schlimmsten Falle vor Überhitzung warnen. Im Akkubetrieb sind CPU und Grafikkarte niedriger getaktet, das bedeutet, dass sie weniger Wärme produzieren. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Energieoptionen, die je nach Belastung zum Beispiel den Monitor anders einstellen.
Weiterführende Informationen:
- So wird Ihr Notebook flüsterleise auf PC-MAGAZIN
- Laptop wird zu heiß: Praktische Tipps für die Kühlung auf GRUNDLAGEN-COMPUTER.de
Zur weiteren Hilfe dienen auch Videos vom Ausbau der Lüfter des jeweiligen Rechners. So können Laptopbesitzer Fehler im Vorfeld vermeiden.
Daher hier ein Video:
https://www.youtube.com/watch?v=k371HnLL7Y8
Bildquellen:
Abbildung 1: Wikimedia.commons.org © Jeff777BC (CC BY-SA 3.0)
Abbildung 2: Wikimedia.commons.org © Kristoferb at en.wikipedia (CC BY-SA 3.0)
Abbildung 3: Wikimedia.commons.org © PiccoloNamek (CC BY-SA 3.0)
Abbildung 4: Pixabay.com © byrev (CC0 1.0)
Abbildung 5: Wikimedia.commons.org © Littletung (CC BY-SA 3.0)
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