Im letzten Drucker-Ratgeber ging es um die Vor- und Nachteile von Laserdrucker und Tintenstrahldrucker. Der Artikel kam so gut bei den Lesern an, dass ich mich entschieden habe näher auf das Thema „Toner“ einzugehen. In diesem Ratgeber soll es also um den Toner eines Laserdruckers gehen. Was ist Toner? Welche Arten gibt es? Wie wird mit Toner umgegangen und kann man auch kompatiblen Toner nehmen oder sollte es Tonerkartuschen vom Original-Hersteller sein?
- 1. Allgemeines zu Toner
- 2. Die unterschiedlichen Tonerarten
- 3. Rund um Gesundheit und den Umgang mit Toner
- 4. Umwelt und Entsorgung von Toner
- 5. Muss es Original Toner sein?
1. Allgemeines zu Toner
Was unterscheidet Toner von Tinte? Toner ist ein extrem feines Pulver, welches aus 5 bis 30 μm kleinen runden Teilchen besteht. Wegen der kleinen Teilchen sieht Toner für uns wie eine Flüssigkeit aus. Es besteht aus folgenden Bestandteilen:
- Farbpigmente: Sie ermöglichen farbige Drucke
- Harz oder Wachs: Zur Fixierung auf dem Papier
- Magnetisierbare Metalloxide: Nur bei Einkomponententonern; für elektrostatische Ladungsvorgänge
- Hilfsstoffe als Trennmittel: z.B. amorphes Siliziumdioxid
Toner kommt in der Natur nicht vor. Es wird in einem modernen Hochgeschwindigkeitsblender vermischt. Beim Druck wird das elektrofotografische Druckverfahren angewandt. Nach Rasterung der Druckdaten üebrnehmen LEDs oder ein Laserstrahl die Belichtung einer negativ geladenen Bildtrommel. Einfach gesagt löscht das Licht die Ladung an bestimmten Stellen der Bildtrommel. Später haftet an genau diesen Stellen der Tonner.
2. Die unterschiedlichen Tonerarten
In der Art und Herstellung unterscheiden sich eine Reihe von Tonerarten. Gemeinsam haben sie, dass bei hohen Temperaturen von bis zu 200 Grad der Toner auf dem Papier fixiert werden muss. Nicht jedes Papier hält dies aus. Einige Papierarten können sich beim Druckvorgang wellen. Grundsätzlich unterschieden werden folgende Tonerarten:
- Einkomponententoner: Bei dieser Tonerart wird je Farbe nur eine Kartusche benötigt. Toner und Entwickler müssen nicht gemischt werden. Dadurch ist die Wartung sehr einfach, die Kosten dafür aber höher. Die meisten S/W-Laserdrucker und Farblaserdrucker verwenden Einkomponententoner. Der Entwickler befindet sich nach dem Druckvorgang auf dem Papier. Da er die Farbe des Drucks nicht verfälschen darf, ist der Toner insgesamt teurer. Wegen der hohen Schmutzwirkung wird der Einkomponententoner in Form einer geschlossenen Einheit (Tonerkartusche) verkauft.
- Zweikomponententoner: Im Vergleich zum Einkomponententoner werden Entwickler und Toner getrennt im Drucker aufbewahrt. Als Entwickler dienen feinste Eisenpartikel, die nicht auf das Papier aufgetragen werden. Zweikomponententoner werden meist in Kopierern und Digitaldruckmaschinen angewandt. Kopierer und Drucker mit dieser Technik sind aufwändiger zu konstruieren. Bei größeren Geräten hebt sich der Kostenfaktor auf, denn der Toner ist deutlich günstiger, weil nicht auf spezielle Eigenschaften des Entwicklers rücksicht genommen werden muss.
- Flüssigtoner: Genau genommen handelt es sich hierbei um keinen flüssigen Toner. Der Name kommt daher, dass eine Transferflüssigkeit verwendet wird. In ihr befinden sich nicht vermengte und ungelöste Farbpartikel. Elektrisch geladene Teilchen müssen im Gegensatz zu Ein- und Zweikomponententonern nicht nachträglich fixiert werden. Die Druckqualität bei Verwendung von Flüssigtoner ist deutlich höher, da die Partikel zum Teil kleiner als 1 Mikrometer sind.
3. Rund um Gesundheit und den Umgang mit Toner
In der Kritik sind Toner aus gesundheitlichen Aspekten. Beim Druck kann Feinstaub entstehen, den wir Menschen einatmen. Die Lüftung des Raums während des Drucks ist daher sehr wichtig. Es gibt auch spezielle Feinstaubfilter. Außerdem ist Toner nicht gerade als harmloser Stoff einzustufen, wenn er noch nicht auf Papier verschmolzen ist. Die darin enthaltenen Stoffe wie Benzol, aromatische Kohlenwasserstoffe, Toluol und Styrol haben den Ruf Krebs zu erregen und schädigen innere Organe und das Nervensystem bei Kontakt.
Niemals eine Tonerkartusche öffnen! Bei Druckern bei denen der Toner nachgefüllt wird, muss streng nach Anleitung verfahren werden.
Was tun, wenn Toner verschüttet wird bzw. in’s Freie kommt?
- Raum ordentlich und lange lüften.
- Auf keinen Fall den verschütteten Toner versuchen mit dem Staubsauger aufzunehmen. Selbst Mikrofilter im Haushaltsstaubsauger können die feinen Artikel nicht aufhalten. Sie werden im Raum verteilt und können ein hochexplosives Gemisch in der Luft bilden.
- So geht’s: Mit einer Pflanzensprühflasche besprüht man den Toner. Dieser klumpt und kann mit einem feuchten Lappen aufgesammelt werden. Hierbei kein warmes Wasser verwenden, da der Toner sonst bindet.
4. Umwelt und Entsorgung von Toner
Zur Herstellung von Toner wird eine nicht unerhebliche Menge Erdöl verbraucht. Jährlich sollen es etwa 550 Millionen Liter sein. Eine mögliche Lösung des Problems ist „Bio-Toner“ der Firma PRC-Technologies aus den USA. Der Toner wird auf Basis von Sojaöl entwickelt. Es werden nachwachsende Rohstoffe verwendet. Das Harz aus Sojaöl soll das Erdöl ersetzen. Tonerpulver besteht aus ca. 40 Prozent Harzpartikeln, weshalb sich dies positiv auf die Umweltbilanz auswirken sollte. In einem herkömmlichen Toner befindet sich zwei bis drei Liter Erdölprodukte. Von der Qualität her soll der „Bio-Toner“ dem herkömmlichen Toner nicht nachstehen.
Beachten: Toner ist Sondermüll!
Entsorgung von Toner
Bis Bio-Toner aber weit verbreitet ist, muss man sich als Verbraucher Gedanken über die Entsorgung von Toner machen. Etwa 90 Prozent aller Druckerabfälle landen im Hausmüll. Dabei ist Toner einer der umweltschädlichsten Abfälle. Bereits kleine Reste, die achtlos in die Umwelt geworfen werden können an natürlichen Lebensräumen einen irreparablen Schaden anrichten. Dabei können leere Behältnisse, wenn sie denn unbeschädigt sind, fast vollständig wiederverwendet werden. Warum also nicht einfach den benutzten Toner der Recyclingindustrie zuführen und gleichzeitig ein gutes Gewissen zu haben etwas Gutes für die Umwelt getan zu haben. Es gibt zertifizierte Sammelsysteme bei denen die Toner abgegeben werden können. Geldfuermuell.de zahlt etwa für Tinte oder Toner bis zu 20 Euro. Den Preis für einen Ankauf kann man sich online anzeigen lassen. Damit sich das lohnt, würde ich Tinte und Toner eine Zeit lang zu Hause lagern und dann eine größere Sendung fertig zu machen.
5. Muss es Original Toner sein?
Wie auch bei Tintenstrahldruckern erlischt bei Verwendung von Tonerkartuschen eines anderen Herstellers die Gewährleistungspflicht. Zumindest steht dies überall und die Hersteller bestehen darauf. Rechtlich sieht das aber anders aus. Unter www.toner-druckerpatronen.de/info/toner-guenstig-kaufen-tonerkartuschen.html steht etwa, dass die Gewährleistungspflicht des Geräteherstellers bei Verwendung von Ersatztoner in vollem Umfang bestehen bleibt. Nur wenn der Gerätehersteller nachweisen kann, dass durch Verwendung einer Ersatzpatrone vom Dritthersteller ein Schaden eingetreten ist, ist er nicht für Schäden verantwortlich. Ob man nun ein Originalprodukt oder eine preiswerte Alternative wählt, bleibt einem selbst überlassen. Bei Verwendung von schlechtem Toner kann die Druckqualität leiden. Während guter Toner auf Papier eine tiefe Schwärze liefert und feine Graduierungen ermöglicht, kann das Druckergebniss bei Verwendung von alternativem Toner schlechter ein.
Für Fremdhersteller spricht deren niedriger Preis. Sie müssen etwa nicht die Druckerkosten mit in ihre Preisgestaltung aufnehmen (Gerätehersteller bieten ihre Drucker oft günstiger an, weil sie die Kosten durch Verkauf von Toner wieder ausgleichen wollen). Bis zu 70 Prozent der Betriebskosten lassen sich beim Kauf eines Toners vom Dritthersteller einsparen. Im Handel haben sich Begriffe wie „Refill“ (Nachfülltoner) und „Rebuilt“ etabliert. Das Nachfüllen von Toner ist legal. Zudem ist Refill-Toner umweltschonend. Ich würde raten Rebuilt-Toner zu kaufen. Dann entfällt für den Nutzer das aufwändige Nachfüllen, weil ein Shop dies für kleines Geld macht. Dabei entfällt für den Nutzer das Risiko einen Fehler zu machen oder sogar der mögliche Kontakt mit dem gesundheitsschädlichen Toner(-Pulver).
[Bildquelle Toner: #5182666 © Tim Friedrich – Fotolia.com]
Stopp! Wetten, die Artikel interessieren dich auch?
Eine Antwort zu "Toner Ratgeber: Umgang, Arten und Entsorgung von Tonerkartuschen"
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Ich habe mir für meinen Samsung Drucker ML-1660 eine Refill Tonerkartusche gekauft. Was mir aufgefallen ist im Vergleich zu einer Originalen Kartusche ist, dass die Druckergebnisse der Refill Kartusche deutlich schlechter sind. Nach dem drucken sind teilweise helle Stellen auf dem Papier, also ein deutlich schlechteres Druckerbenis. Auch kann man den Tonerstaub einfach so aus der Kartusche schütteln.
Ich drucke nicht sehr oft, aber so etwas ist schon ärgerlich.