Toner: Teuer vs. Billig – Taugen Refill-Toner und Kartuschen von Drittherstellern?

Toner Pulver (Foto: #5182666 © Tim Friedrich – Fotolia.com)

Toner gibt es in diversen Typen und Bauformen. Es gibt originale Tonerkartuschen oder kompatible. Spätestens wenn der erste Tonerwechsel ansteht, muss man sich damit beschäftigen. Denn Toner für den Farblaserdrucker ist deutlich teurer als Druckerpatronen für einen Tintenstrahldrucker. Im Gegensatz zu Tintenpatronen befindet sich in Tonerkartuschen ein Tonerstaub. Doch lohnt es sich diese billig zu kaufen oder sollte man lieber zum Original greifen? Letztendlich ist es eine Frage des Geldes.

Mögliche Nachteile von billigem Toner

Wer sich durch die Foren ließt, wird feststellen, dass einige Nutzer billige Toner kritisieren. So weist bei einigen Nutzern das Druckbild Buchstaben mit unterschiedlicher Stärke auf. Bei anderen ziehen sich Streifen durch das gesamte Blatt. Das kommt daher, dass die Toner-Partikelgröße falsch ist und diese zu Toner-Verhärtungen führt. Alles Dinge, die man beim Drucken mit dem Laserdrucker nicht haben möchte. Im schlimmsten Fall sind Tonerkartuschen undicht gewesen und haben den Laserdrucker irreparabel beschädigt.

Weitere mögliche Störungen und Probleme mit billigem Toner sind:

• Laserdrucker druckt mit falscher Farbe
• Ausgabe von Funktionsstörungen
• Komplettes Verweigern des Druckvorgangs trotz neuer (billiger) Kartusche
• blasser Ausdruck (schwacher Kontrast)
• Geringere Druckreichweite (weniger bedruckte Blatt Papier als Original Toner).
• Beschädigungen der Druckerwalze wegen zu grob gemahlenem Refill-Toner
• Falscher Schmelzpunkt des Toners. Dadurch bleibt zu viel geschmolzener Toner an der Heizwalze der Fixiereinheit kleben. Folge davon ist, dass der Toner nicht fest genug auf dem Papier fixiert wird und sich später ablöst. Mehr zur Funktionsweise eines Laserdruckers in meinem älteren Artikel „Toner Ratgeber: Umgang, Arten und Entsorgung von Tonerkartuschen„.
• Gerätehersteller von Laserdruckern übernehmen keine Garantie bei Verwendung von billigem Toner.

An dieser Stelle kann ich den Artikel aus dem PC-Magazin empfehlen. In dem geht es um eine unabhänginge Studie bei der kompatible Toner und Refill-Toner ganz schlecht abschneiden. So kann die Farbe den Drucker beschädigen, es kann zu Farbschmierereien kommen und die Chips können defekt sein. Abgeraten wird von Refill-Toner auch wegen der Gefahr beim Tausch den feinen Staub einzuatmen. Außerdem ist trotz zahlreicher Youtube-Videoanleitungen der Refill-Vorgang aufwändig und nervig.

Was für den billigen Toner spricht

Trotz der oben aufgeführtem möglichen Nachteile greifen sehr viele Anwender auf billigen Toner zurück. Das liegt ganz einfach am Preis: Bei Verwendung von günstigem Toner (z.B. Refill-Toner) spart man beim Neukauf von Kartuschen viel Geld. Unterschieden werden muss natürlich zwischen kompatiblen Tonerkartuschen und Refill-Toner. Bei letzteren wird die Tonerkartusche mit neuem Toner befüllt, während kompatible Tonerkartuschen von alternativen Herstellern entwickelt werden.

Neben dem Preis ist auch der Umweltaspekt anzusprechen. Beim Refill-Toner muss etwa die Tonerkartusche nicht erneut hergestellt werden. Es entsteht dadurch weniger Sondermüll, weil Toner nicht im Hausmüll entsorgt werden darf.

Mittlerweile gibt es einige Hersteller von kompatiblen Tonerkartuschen, die viele Jahre auf dem Markt sind. Sie sind mittlerweile so weit, dass sie sich mit den bauartspezifischen Tonerkartuschen gut auskennen und es dank jahrelanger Erfahrung schaffen eine zum Original nahezu gleichwertige Kartusche herzustellen.

Rechtliche Lage bei billigem Toner

Rechtliche Lage – Toner (Foto: Fotolia.com – #64334260 © vege)

Refill-Toner und billiger Toner von alternativen Herstellern ist grundsätzlich legal. Man muss als Nutzer daher nicht auf Original-Toner zurückgreifen. Problematisch wird es lediglich, wenn alternative Hersteller Patente verletzen. Allerdings hat man als Käufer damit keine Probleme. Wenn Druckerhersteller klagen, dann trifft es wenn überhaupt nur die Verkäufer der billigen Toner. Da Gerichte solche Klagen mit der Begründung des freien Marktes und Wettbewerbs ablehnen, braucht man sich keine Gedanken machen.

In Bezug auf Gewährleistung und Garantie bleibt diese nach deutschem Recht voll erhalten – auch wenn man Toner von Drittherstellern verwendet. Garantie und Gewährleistung hängen nicht von der verwendeten Kartusche ab. Lediglich, wenn der Druckerhersteller nachweisen kann, dass durch einen Fremdtoner ein Schaden am Gerät vorliegt, haftet dieser nicht. Die Reparatur kann der Druckerhersteller auch verweigern und auf Beweislastumkehr verweisen, wenn der Schaden später als 6 Monate nach Kauf eintritt.

Meine Empfehlung: Ausprobieren!

Toner Farben (Foto: #48727630 – Colour toners for printers © Tinga – Fotolia.com)

Ich nutze selbst seit Jahren Druckertinte und Toner von Drittherstellern und habe gute Erfahrungen gemacht. Davor habe ich mich speziell zu meinem Drucker informiert. Welche Erfahrungen haben andere Nutzer mit kompatiblem Toner bei meinem Druckermodell gemacht? Gibt es Qualitätseinbußen? Bei Verwendung der ersten kompatiblem Druckerpatrone würde ich die Seitenanzahl genau untersuchen und den Preis pro Seite ausrechnen. So erhaltet ihr sofort einen Überblick über die tatsächlichen Kosten und könnt entscheiden, ob sich der billige Toner rechnet und nicht doch teurer als Original-Toner ist. Beim Kauf würde ich einen renomierten Shop für Toner bzw. Tinte bevorzugen. Tonerpartner.de gibt es beispielsweise seit 1993. Meine Druckertoner für meinen Dell-Drucker (C1765nfw) finde ich schnell auf der Kategorieseite. Versendet wird meist noch am selben Tag, so dass ich im Büro meine Tinte schon bald in den Händen halten kann. Wenn die Druckqualität nachlässt oder eines der oben aufgeführten Probleme auftritt, würde ich wieder zum Original-Toner greifen oder einen anderen Dritthersteller testen.

Weiterführende Informationen:

• hardware-infos.com: Rebuilt-Toner – Sind sie empfehlenswert?