SSDs befinden sich schon seit längerem im Preissturz, was nicht nur für die Sparfüchse unter den Notebook-Usern interessant sein dürfte. Denn: Die digitalen Speichermedien dienen immer mehr als Ersatz für klassische HDD-Festplatten, da sie Daten rund zwei- bis dreimal so schnell schreiben wie lesen können. Für den Nutzer bedeutet das: Kurze Startzeiten, schnelleres Laden von Programmen und flüssigeres Arbeiten. Wann sich eine Aufrüstung des eigenen Notebooks lohnt, was dabei zu beachten ist und wie wichtige Daten nicht verloren gehen, zeigen wir in diesem Artikel!
Wann lohnt sich die Aufrüstung eines Notebooks?
Entgegen der geläufigen Meinung, Notebooks „werden mit der Zeit einfach langsam und müssen ersetzt werden“ lassen sich mit dem Ersatz der verbauten HDD durch eine moderne, schnelle SSD erstaunliche Erfolge erzielen. In allen Fällen wird das Gerät deutlich schneller und läuft, als wäre es gerade erst gekauft worden. Um zu verstehen, woran das liegt, ist ein grobes Wissen über die Funktionsweise von Speichermedien erforderlich:
- Klassische Festplatten (HDDs) bestehen aus mechanischen Bauteilen, bei denen die zu speichernden Inhalte auf eine rotierende Scheibe geschrieben werden.
- Flash-Speicher (SSDs) enthalten keine mechanischen Bauteile mehr, sondern bestehen aus Speicherchips.
Durch das Fehlen mechanischer Teile macht es bei einer SSD keinen Unterschied, wie viele Daten auf ihr gespeichert sind oder wie lange der Speicher schon im Einsatz ist. Bei einer HDD ist das anders: Die Platten sind durch die Mechanik bereits im Originalzustand deutlich langsamer als SSDs und verlieren mit der Zeit zusätzlich (wenn auch nur geringfügig) an Geschwindigkeit, da bei mechanischen Teilen das Thema Verschleiß grundsätzlich eine wichtige Rolle spielt.
Die Aufrüstung mit einer SSD lohnt sich daher immer, wenn das alte Gerät nicht ohnehin durch ein neues ersetzt werden soll. Moderne Speichermedien bringen erhebliche Geschwindigkeitsvorteile (100 bis 200 Prozent) und belasten den Geldbeutel im Gegensatz zu einem neuen Notebook nur geringfügig. Fällt die Entscheidung dennoch zugunsten eines neuen Rechners aus, sollte unbedingt auf eine werkseitig verbaute SSD geachtet werden, da die Probleme sonst von vorne beginnen.
Wie gehe ich beim Einbau einer SSD in mein Notebook vor?
In der Regel ist die verbaute HDD das einzige Speichermedium, das sich im Gerät befindet. Vereinzelte Notebooks, vor allem höherpreisige Gaming-Modelle, bieten zwar Einbaumöglichkeiten für zwei Platten, die Regel ist das jedoch nicht. Wir gehen also davon aus, dass die vorhandene HDD ausgetauscht und alle darauf befindlichen Daten auf die SSD übernommen werden sollen.
Bevor die Festplatte ausgebaut wird, sollten alle auf ihr befindlichen Daten gesichert werden. Dafür bietet sich beispielsweise eine externe Festplatte an, die per USB mit dem Notebook verbunden wird. Mit einem SATA-auf-USB-Adapter kann jedes beliebige SATA-Speichermedium zur Datensicherung verwendet werden, für den Adapter fallen jedoch zusätzliche Kosten an. Neben der Datensicherung sollte das Installationsmedium (CD/USB-Stick) für Windows oder ein anderes Betriebssystem bereit liegen, um das OS auf der neuen SSD installieren zu können.
Gut zu wissen: Windows kann nicht einfach auf den neuen Speicher „kopiert“ werden. Stattdessen ist eine vollständige Neuinstallation erforderlich, sofern man sich nicht besonderer Programme bedient. Zu empfehlen ist hier zum Beispiel das Tool „Macrium Reflect Free“, mit dem sich eine Kopie der alten Platte erstellen lässt. Nach einer kurzen Konfiguration im BIOS ist die SSD dann sofort einsatzbereit, ohne Windows neu installieren zu müssen.
Der eigentliche Aus- und Einbau der alten bzw. neuen Festplatte/SSD läuft dann folgendermaßen ab:
- Zunächst muss das Notebook vom Stromnetz getrennt und ein eventuell herausnehmbarer Akku entfernt werden.
- Nun wird das Gehäuse geöffnet. Wo sich die Festplatte befindet und welche Schrauben damit gelöst werden müssen, lässt sich mit einer (Google-)Suche des Modells und den Schlagwörtern „Gehäuse öffnen“ leicht herausfinden.
- Je nachdem, wie die HDD befestigt ist, muss sie zunächst gelöst werden – etwa durch Abnahme des Halterahmens. Nun die Platte vorsichtig von ihren Anschlüssen lösen. Hier ist erhöhte Sorgfalt angesagt, da die komplexe Elektronik sehr empfindlich ist.
- Nun kann die neue SSD entsprechend der alten Platte eingesetzt und befestigt, das Gehäuse wieder verschlossen werden.
- Jetzt ist die Zeit für einen Funktionstest gekommen. Dazu wird das Notebook angeschlossen und angeschaltet.
Findet das Mainboard kein Speichermedium, von dem es Windows starten kann, quittiert es diese Tatsache durch eine entsprechende Fehlermeldung. In diesem Fall muss im BIOS zunächst die neue SSD eingerichtet werden – damit „sagt“ man dem Rechner, von welchem Laufwerk er booten soll.
Welche SSDs eignen sich für eine Aufrüstung?
Beim Austausch der HDD sollte unter anderem auf die nachfolgenden Punkte geachtet werden, da sonst Probleme auftreten oder Nachteile entstehen können.
- Der Formfaktor. Während normale Desktop-Festplatten nahezu immer den Formfaktor 3,5 Zoll haben, bieten Notebooks in allen Fällen (aus Platzgründen) nur die Möglichkeit, 2,5-Zoll-SSDs einzubauen. Beim Kauf des Laufwerks sollte daher unbedingt auf das richtige Format geachtet werden.
- Die Kapazität. Da Notebooks meist nur einen Laufwerksschacht bieten, sollte die Kapazität der SSD sorgfältig gewählt werden. Hier gilt der Grundsatz: „Lieber zu viel als zu wenig“. War die Kapazität der früheren HDD ausreichend, sollte gegebenenfalls auf eine gleich große oder größere SSD gesetzt werden. Waren nur wenige Dateien auf dem Notebook gespeichert, bietet sich auch ein kleineres Laufwerk an.
- Die Qualität. Geht die SSD kaputt, sind im Zweifel alle Daten weg. Nutzer sollten daher auf eine gute Qualität des zu verbauenden Laufwerks achten und nicht die erstbeste „China-Platte“ kaufen. Kundenbewertungen geben an dieser Stelle eine gute Richtung für die Entscheidung vor.
Fazit: Notebook mit SSD aufrüsten fast immer sinnvoll
Wie wir aus eigener Erfahrung und der Recherche für diesen Artikel wissen, ist das Aufrüsten eines Notebooks mit einer SSD nahezu immer sinnvoll. Lediglich dann, wenn das Gerät ohnehin kurz vor dem Ersatz durch ein neues Produkt steht oder kaum genutzt wird, kann die Entscheidung für die Aufrüstung unwirtschaftlich sein. In allen anderen Fällen bringt eine SSD mehr Leistung beim Booten, Arbeiten und Gaming, ist relativ preisgünstig und nicht verschleißanfällig. Grundlagen-computer.de rät jedem Nutzer zum Austausch der alten HDD durch eine moderne und schnelle SSD!
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