Dass sich das Internet größtenteils durch Marketing finanziert, hat es als umfassendes Medium erst möglich gemacht. Riesige, in ihren Segmenten marktführende Plattformen, wie YouTube oder Twitch, können genutzt werden, ohne dass Nutzer für den Service an sich auch nur einen roten Heller unmittelbar an die Betreiber zahlen müssen. Doch leider gilt hier die alte Weisheit: Wenn das Produkt umsonst ist, sind die Nutzer selbst das Produkt!
Unbändiger Datendrang
Das Internet ist nicht arm an Dritten, die gerne alles verfolgen würden, was Benutzer tun. Unternehmen scheuen sich nicht, Standorte zu verfolgen, Browserverläufe zu analysieren, die Art und Weise zu untersuchen, wie ein bestimmter Benutzer scrollt, persönliche Informationen an andere Dritte weiterzugeben oder Benutzern im Internet mit gezielten Anzeigen zu folgen. Solche Dinge sind leicht als Ärgernisse abzutun, die eben mit der Internetnutzung einhergehen. Aber leider steckt noch mehr dahinter. Denn die Technologie, die es Unternehmen und anderen Akteuren ermöglicht, Benutzer zu verfolgen und zu profilieren, ist auch für andere leicht verfügbar. Seien es böswillige Akteure, wie Hacker und Datendiebe, oder autokratische Regime, die ihren Daumen auf allem haben wollen, was sie für subversiv halten. Und sei es nur ein Online-Kommentar oder eine eben dort (in vermeintlicher Anonymität) geäußerte Meinung.
Warum vollständige Anonymität technisch unmöglich ist
VPNs, Inkognito Modi oder eine anonyme Suchmaschine – immer mehr Nutzer suchen nach Möglichkeiten, sich ein Stück Anonymität zurückzuerobern. Und auch wenn das grundsätzlich berechtigt und sinnvoll ist, so muss eines klar sein: vollkommene Anonymität ist unmöglich! Wann immer Computer miteinander kommunizieren (und auf nichts anderem basiert das Internet) spielen sich hinter den Kulissen technische Aspekte ab, die einfach nicht zu umgehen sind. Sie mögen verschlüsselt sein, doch das ist mehr Hindernis als Rettung. Auch die viel gelobten VPNs bieten nur eine sehr limitierte Sicherheit. Denn anstatt den Datenverkehr vor aller Welt sichtbar zu machen, lässt man diesen komplett über einen VPN laufen. Was natürlich die Frage aufwirft, wie vertrauenswürdig dieser selbst ist, da dieser zum alleinigen Torwächter des Datenverkehrs wird. Und anonyme Browser sind zwar komfortabel nutzbar und es gibt auch einige gute darunter. Doch während sie gängige Methoden (Tracking, Cookies, automatisches Löschen des Verlaufs) bieten, so sind sie in Puncto Browser Finger Printing sogar noch auffälliger, als Allerweltsbrowser, wie Chrome oder FireFox.
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