„Connect“ hat Breitbandnetze in Deutschland getestet. Spitzenreiter ist die Deutsche Telekom. Sie konnte sich vor Unitymedia und Vodafone durchsetzen. Vorsicht sollen Privatkunden bei Billiganbietern walten lassen, warnt die Fachzeitschrift. Ich habe mir die Testergebnisse angeschaut. Beim Tarifvergleich für DSL sollte nicht nur auf den monatlichen Preis geschaut werden.
- 1. Über den Connect-Test
- 2. Testsieger ist die Deutsche Telekom
- 3. Unitymedia und Vodafone auf Platz 2 und 3
- 4. 1&1, Kabel BW, o2 und Kabel Deutschland auf hinteren Rängen
- 5. Was machen die regionalen Breitbandanbieter?
- 6. Fazit zum Connect Breitband-Test
1. Über den Connect-Test
Vier Wochen lang hat Connect an insgesamt 26 Standorten Breitbandnetze in Deutschland getestet. Dabei ist eine nicht unerhebliche Zahl von 1,6 Millionen an Daten zusammengekommen. Connect selbst bezeichnet es als „Deutschlands härtesten Festnetz-Test 2013“. Die Fachzeitschrift hat Telefonie und Daten gleichmäßig bewertet. Wie die Ergebnisse zeigen, schneiden nicht alle Anbieter gleich gut ab. Es wurden nicht nur die klassischen DSL-Anbieter, sondern auch Kabelnetzbetreiber geprüft. Wachsende Kabelnetze stellen eine immer besser werdende Alternative zum Internet über (Telefon)Kupferkabel dar.
Für die Durchführung verantwortlich war zafaco. Zafaco ist ein Festnetzexperte und führt den Breitband-Test nun zum vierten Mal durch. Gemessen werden sogenannte NGN-Anschlüsse (NGN – Next Generation Network). Sie kombinieren Datenverkehr und IP-Telefonie. ISDN und analoge Telefonie verschwindet immer mehr. Untersucht wurden an den Standorten Datenraten, Sprachqualität und vieles mehr. Für die Messungen wurden die Original-Router der Hersteller mit aktueller Firmware benutzt. Damit Messeextreme nicht Übermaß nehmen, wurde die Messung über mehrere Tage (27. Mai bis 23. Juni) durchgeführt.
2. Testsieger ist die Deutsche Telekom
Bereits in 2012 war die Telekom der Erstplatzierte. Auch diesmal konnte sich das Unternehmen durchsetzen. Sowohl Sprach- als auch Datenverkehr performanen sehr gut. VOIP-Verbindungen waren netzintern in nur 2,15 Sekunden aufgebaut. Zum Vergleich: ISDN ist mit 2,77 Sekunden nicht mal so schnell. Ging es in ein Netz eines anderen Anbieters, verlangsamt sich der Verbindungsaufbau allerdings auf 4,11 Sekunden. Etwas mehr Verbindungsabbrüche gab es beim Verbindungsaufbau in fremde Netze. Dennoch überzeugte die Telekom im Connect-Test in Sachen Fehlerraten, Sprachqualität und Signallaufzeiten und erreichte das TOP-Urteil von „sehr gut“ mit 450 Punkten.
3. Unitymedia und Vodafone auf Platz 2 und 3
3. Platz: Vodafone
Unitymedia ist seit Juli 2012 Besitzer von Kabel BW. Zwar sind die Tarife seitdem nahezu identisch, allerdings ist die Fusion des Netzes nicht abgeschlossen. Ein Grund Unitymedia und Kabel BW getrennt zu messen und die Resultate sind tatsächlich unterschiedlich. Unitymedia erzielte im Test den 2. Platz und folgt der Telekom dicht. Wie auch die Telekom erhielt sie die das Urteil „sehr gut“ und 448 Punkte. Bei den Daten-Downloads viel eins auf: Parallele Uploads verringern die Downloadraten. Dafür sind die Uploads generell sehr schnell (Datenrate + Reaktionszeit). Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich Vodafone. In 2012 kam es zu Störungen. Diesmal lief das Netz stabiler. Damit konnte Vodafone den dritten Platz im Breitband-Test erzielen und erhielt die Note „gut“ mit 422 Punkten. Das Testergebnis gilt für Sprach- und Datenverbindungen.
4. 1&1, Kabel BW, o2 und Kabel Deutschland auf hinteren Rängen
5. Platz: Kabel BW
6. Platz: o2
7. Platz: Kabel Deutschland
1&1 verkauft eigentlich Telekom- und Vodafone-DSL-Anschlüsse weiter. Dennoch sind die Ergebnisse vom Connect-Test sehr unterschiedlich. Besonders die Datenmessungen zeigen etwas schlechtere Resultate: 11,8 Prozent aller Testverbindungen erreichten weniger als 3/4 der Bandbreite. Wenn parallel hochgeladen wurde, waren es sogar 14,6 Prozent. Bei der Telefonie gab es keine Probleme. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Anbieter aus Montabaur verbessert. Insgesamt kommt 1&1 auf Platz 4 mit „gut“ (415 Punkte).
Kabel BW verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr (Platz 2) und rutschte auf Platz 5. Grund dafür: Es gab mehrere Ausfälle bei Sprachtelefonaten bei denen Kunden nicht erreichbar waren. Dabei hat Kabel BW eine hohe Sprachqualität und schnelle Signallaufzeiten. Es gab insgesamt für Kabel BW trotzdem eine Note „gut“ mit 411 Punkten. Telefónica o2 konnte im Vergleich zum Vorjahr deutlich aufholen. Der Rufaufbau ging flott vonstatten und die Sprache ist gut verständlich. Leider gab es aber einige Netzausfälle. Je nach eingesetztem Router gab es außerdem Schwankungen. o2 plant die Hardware allerdings auszutauschen. o2 erhielt im Festnetz-Test 2012 noch die Note „ausreichend“ und hat scheinbar in das Netz investiert. Im Breitband-Test erhielt o2 die Gesamtnote „gut“ mit 376 Punkten (Vorjahr nur 316 Punkte).
Etwas ernüchternd ist das Testresultat von Kabel Deutschland. Der Kabelnetzbetreiber bietet Breitbandanschlüsse in allen Bundesländern außer Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen an. Im Vergleich zu DSL- und Kabelnetzanbietern zeigten sich Schwächen. Bei 28 Prozent der Verbindungen sank die Geschwindigkeit auf unter 75 Prozent. Wer parallel hochlädt, kann damit rechnen, dass die Download-Transferrate unter 75 Prozent sinkt. Zumindest war dies in 95 Prozent der Messungen im Connect-Test der Fall. Es sieht ganz so aus als wenn das Netz überlastet ist, was sich zu Stoßzeiten (Abends) bemerkbar macht. Insgesamt vergab Connect die Note „befriedigend“ (374 Punkte).
5. Was machen die regionalen Breitbandanbieter?
Neben den bundesweit agierenden DSL-Anbietern gibt es auch regionale Breitbandanbieter. Dazu zählt Connect auch Anbieter wie Versatel, den Billiganbieter Congstar und Tele2. Hierbei hat Connect je nach Standort gemessen und sich nur auf Datenmessungen beschränkt. Die besten Resultate erzielte Tele2, gefolgt von M-Net und Congstar. Allerdings zeigen sie Schwächen beim Aufbau von komplexen Webseiten (mit z.B. vielen Bildern). Ein miserables Resultat erzielte Versatel. Beim Upload wurden schlechte Werte und hohe Fehlerraten gemessen. Hier vergab Connect 0 Punkte. Insgesamt erhielt Versatel mit der Gesamtnote „mangelhaft“ und nur 116 Punkten das schlechteste Ergebnis im Festnetz-Test 2013.
Hier die Tabelle mit der Testübersicht der regionalen Anbieter:
6. Fazit zum Connect Breitband-Test
Es zeigt sich, dass es unter den Kabel- und DSL-Anbietern deutliche Unterschiede gibt. Spitzenreiter ist und bleibt die Deutsche Telekom mit ihren DSL-Anschlüssen. Wer einen neuen DSL-Anbieter sucht, sollte daher nicht nur den Preis beachten. Ich würde euch raten einen Tarifvergleich zu machen. Einen solchen Test findet ihr hier bei mir (siehe DSL Anbieter Vergleich) oder bei smartchecker.de Anschließend schaut ihr, wie groß die Preisunterschiede sind. Liegt der Unterschied bei wenigen Cent pro Monat, lohnt es sich eventuell einen der Top-Anbieter (Telekom, Kabel BW oder Vodafone) zu nehmen. Laut dem Chefredakteur von „Connect“ sollte man nur Anbieter mit dem Urteil „gut“ oder „sehr gut“ wählen. Festzuhalten bleibt außerdem: NGN-Anschlüsse erreichen bei der Sprachtelefonie immer noch nicht die Referenzwerte von ISDN.
Die Testübersicht habe ich euch eingebunden:
Weiterführende Informationen:
- Connect DSL-Test 08/2013 – Übersichtsseite des Tests
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