3 Softwaretrends der Zukunft

3 Trends, die die Softwareentwicklung in die Zukunft begleiten werden.

Die Softwareentwicklung ist heute nicht nur einer der größten Sektoren der Welt, wo laut Grand View Research der globale Marktwert im Jahr 2021 auf rund 430 Milliarden US-Dollar abgeschätzt wird (wird bis 2028, 911 Milliarden US-Dollar bei einer Wachstumsrate von 11,3% erreichen), sondern auch einer der kritischsten. Softwareprodukte, sowohl kundenspezifische und als auch kommerzielle, sind heute der Schlüssel zum Betrieb fast jeder Branche und Aktivität auf der Welt. 

Und da die digitale Transformation an Tempo zulegt, wird der Einfluss von Software in den kommenden Jahren weiter zunehmen.

Aber die Softwareentwicklung selbst entwickelt sich ständig weiter. Mit der Verbreitung dynamischer Webseiten, haben JavaScript, seine Frameworks und Bibliotheken an Bedeutung gewonnen. Cloud Computing brachte auch große Veränderungen in der Architektur und im Tech-Stack von Cloud-nativen Softwareprodukten mit sich. Der Aufstieg der KI wird auch die Softwareentwicklung in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.

Werfen wir einen Blick auf 3 wichtige Softwareentwicklungstrends, die man im Jahr 2021 beachten sollte. Jeder wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren auf die Branche auswirken:

#1 – KI-First-Software

Die meisten Software, die KI einbeziehen, umfassen die Integration der KI in die Software. AI-First-Software hingegen, hat AI als Ausgangspunkt des Softwaredesigns. Sowohl Google als auch Microsoft haben sich als „KI-first“-Unternehmen bezeichnet, als sie zuvor „mobile-first“ und „cloud-first“ waren.

Indem ein Unternehmen sich selbst als „AI-first“ bezeichnet, sagt es im Wesentlichen, dass es der Entwicklung von AI-first-Software Priorität gibt, auch wenn dies kurzfristig negative Folgen hat. Google zum Beispiel hat in letzter Zeit einige Kritik an der Qualität seiner Suchmaschinenergebnisse erhalten.

Da das Unternehmen, aber priorisiert, um seiner KI die Zeit und die Daten zu geben um zu lernen und sich zu verbessern, ist es bereit, bei der Verfolgung des langfristigen Ziels – KI zu entwickeln, etwas schlechtere Ergebnisse zu unterlegen, die diesem dann einen noch größeren Wettbewerbsvorteil als bisher, verschaffen werden.

Ein weiteres Beispiel sind KI-gestützte Vorhersagevorschläge, die als vorgefertigte Antworten auf E-Mails in Gmail angeboten werden. Benutzer entscheiden sich nur in etwa 30 % der Fälle für die von der KI generierten Vorschläge, aber während die KI lernt, verbessert sich auch die Zahl allmählich.

Bei der KI-ersten Softwareentwicklung wird der KI eine Lernumgebung gegenüber anderen Aspekten der Softwareleistung gegeben. Verfügbarkeit und Geschwindigkeit könnten beispielsweise beeinträchtigt werden, wenn es einen Kompromiss mit KI geben müsste.

#2 – Kubernetes baut seine Dominanz bei der Containerisierung innerhalb von Cloud-nativer Software aus

Die Containerisierung hat sich zur Kerntechnologie von Cloud-nativer Software entwickelt, unabhängig davon, ob sie in einer Public Cloud, Private Cloud, Hybrid Cloud oder sogar Edge Computing ausgeführt wird. Kubernetes hat sich seit einigen Jahren als führende Container-Orchestrierungs- und -Management-Technologie etabliert. Wie Linux einst Rechenzentren beherrschte, beherrscht Kubernetes die Public- und Private-Cloud-Landschaft. Anfangs war Google die treibende Kraft hinter Kubernetes, aber mittlerweile haben sich fast alle großen Technologieunternehmen hinter Kubernetes gestellt.

Alle großen Public Cloud-Anbieter bieten mittlerweile ihre eigenen nativen Managed Kubernetes Services zusammen mit Managed Containerization Services an. RedHat bietet über OpenShift auch einen verwalteten Kubernetes-Dienst für private Clouds.

Im Jahr 2021 und darüber hinaus werden wir Kubernetes als Kernkomponente in einer Hybrid-Cloud- oder Multi-Cloud-Strategie weiter im Einsatz sehen. Auch nicht-traditionelle Unternehmensanwendungen wie KI/ML, Datenbanken, Datenplattformen, serverlose und Edge-Computing-Anwendungen werden auf Kubernetes umgestellt.

Auch Initiativen zur Standardisierung von Containerformat und Laufzeit gewinnen an Bedeutung. Die beiden großen Projekte sind das von Kubernetes geleitete Container Runtime Interface (CRI) und die Open Container Initiative (OCI) der Linux Foundation. Kürzlich hat Kubernetes Docker zugunsten von CRI eingestellt und plant, Docker Ende 2021 in seinem kommenden Kubernetes-Release (1.22) vollständig zu entfernen:

#3 – Progressive Web-Apps (PWAs)

Progressive Web Apps (PWAs) sind kein neuer Trend in der Entwicklung mobiler Apps, sondern einer, der sich von Jahr zu Jahr verstärkt und dies wird voraussichtlich noch einige Zeit so bleiben. PWAs sind plattformübergreifende Apps, die über einen Internetbrowser funktionieren und nicht nativ auf einem mobilen Gerät, bei dem alles heruntergeladen wird.

Der Vorteil von PWAs besteht darin, dass sie einer Website ein weit überlegenes mobiles Erlebnis bieten, auch wenn sie responsive ist und sich an die Bildschirmgröße anpasst. Sie sind auch billiger und einfacher zu erstellen als reine native mobile Apps und eine einzelne App kann mit nur geringfügigen Anpassungen sowohl auf Android- als auch auf iOS-Geräten funktionieren.

PWA-Vorteile

• Reibungslose Benutzererfahrung. PWA arbeitet 2-3 Mal schneller als responsive und mobile Webseiten, zeigt Inhalte auch offline an und ist widerstandsfähig gegen Abstürze bei starker Serverlast.
• Reduzierung von Entwicklungskosten und -Zeit. PWA ist eine Alternative zu nativen Apps; es passt sich allen Bildschirmgrößen und mobilen Plattformen an. Es ist auch ziemlich kostengünstig, da Sie sowohl eine Website als auch eine App zum Preis einer Website haben können.

Diese 3 Picks sind natürlich nicht die einzigen wichtigen Trends, die die Softwareentwicklung im Jahr 2021 beeinflussen. Blockchain, Low-Code und Edge Computing über IoT sind alle erwähnenswert. Aber sie sind es, die derzeit wahrscheinlich den direktesten Einfluss auf den Aufbruch des Softwareentwicklungssektors haben.