Wolltest du schon immer mal mit einem Truck durch Europa fahren? Oder doch lieber eine professionelle Fußballmannschaft zusammenstellen und versuchen, einen Pokal nach dem anderen abzuräumen? Vielleicht möchtest auch du ein Raumschiff konstruieren, um damit verschiedenste Planeten zu entdecken und diese zu erforschen? Mit Simulatoren ist es möglich, all diese Szenarien auszuprobieren. Und ihr müsst dabei nicht einmal rausgehen!
Die steigende Popularität von Simulationen ist ein Indiz dafür, dass dieses Spielgenre, egal ob für die Spielekonsole oder für den PC, den Markt auch weiterhin in Beschlag nehmen wird.
Was genau sind eigentlich Simulationsspiele?
Um es kurz und knapp zusammen zu fassen: Es geht um eine virtuelle Nachbildung einer Situation. Als Spieler schlüpfst du also in eine bestimmte Rolle. Du bist damit verantwortlich für deinen Charakter und deine Welt. Dieses Spielgenre ist dafür ausgelegt alles möglichst realistisch zu halten, sodass es dir möglich ist einen tiefen und realistischen Einblick in diese spezielle Welt zu gewinnen. Nehmen wir als Beispiel eine Farmsimulation. Du bist also der Landwirt oder die Landwirtin und somit dafür zuständig den Hof am Laufen zu halten. Das angebaute Gemüse muss fachgerecht geerntet werden, die dafür nötigen Geräte müssen gekauft oder geliehen werden und der beste Preis muss ausgehandelt werden, um auch Gewinn erzielen zu können. Dabei lernt man nicht nur spielerisch zu wirtschaften, sondern erhält auch einen tiefen Einblick in den Aufgabenbereich als Landwirt/in. Klar ist, Simulationsspiele simulieren irgendwo einen realen Sachverhalt. Der Spielspaß steht dabei immer im Vordergrund. Der Reiz in diesen Spielen ist besonders hoch, da gerne auch von der Realität abgewichen werden kann, und z.B. der Landwirt mit seinem Traktor andere Felder von NPC´s Plattfahren kann oder die geernteten Kartoffeln allesamt einen Abhang runterrollen lässt. Notfalls kann das Spiel einfach neu gestartet werden. Zu den beliebtesten Simulationsspielen gehören Rennsimulation, Weltraumsimulation, Eisenbahnsimulation, Sportsimulationen, Wirtschaftssimulation und Flugsimulationen.
Simulationsspiele zur Berufsfindung und Berufsvorbereitung
Beliebt sind diese Spiele auch gerade deshalb, da sie nicht nur Spaß und einen Mehrwert bieten, sondern der Spieler die Möglichkeit hat verschiedenste Simulationen von Berufen zu durchleben und damit auch herausfinden kann, ob der jeweilige Beruf eventuell interessant für einen ist. Ohne viel Aufwand ist es möglich einen realistischen Einblick zu gewinnen. Aber auch in diversen Berufen werden Simulationsspiele eingesetzt, um mit den Angestellten verschiedene Szenarien zu proben. Dabei kann es sich um Verkehrssituationen handeln, um Lastkraftfahrer oder Fernbusfahrer auf gefährliche Ausnahmesituationen vorzubereiten und das richtige Handeln zu festigen. Aber auch Wirtschaftssimulation, in denen z.B. eine bestimmte Vorgehensweise eine entscheidende Rolle spielt, kann mit den Angestellten simuliert werden. Ein besonders wichtiger, wenn nicht der wichtigste, Bereich ist die Simulation von Flügen.
Piloten-Training bald auch von Zuhause aus möglich?
Seit mehr als 80 Jahren werden Flugsimulationen zur Ausbildung von Piloten eingesetzt. Dabei wird das Cockpit meist auf eine Hexapod-Plattform geschraubt, die sich während der Simulation in entsprechenden Winkeln neigt, um die Szenarien möglichst realistisch zu gestalten. Vorne im Cockpit sind mehrere Displays installiert, um Landschaften, sowie Start und Landebahn darzustellen. Dadurch können Piloten in der Ausbildung das Cockpit studieren, Knopfabfolgen verinnerlichen, Flugmanöver simulieren und, ohne Passagiere zu gefährden, können auch gefährliche Situationen und Systemausfälle geprobt werden. Auch die Umwelt freut sich bei dieser 100%igen Kerosinersparnis. Doch auch diese Ausbildungsvariante der Piloten hat einige Nachteile. So ein hübscher Vollflugsimulator kostet nämlich um die 10,8 Millionen Euro. Und nein, die Betriebskosten sind nicht enthalten. Weiterhin nehmen die Cockpits viel Platz ein, sind schwer und müssen, falls ein neues Flugzeugmodell erscheint, auch noch aufwändig entsorgt werden. Dadurch wird die Pilotenausbildung für viele für ein unüberbrückbares Hindernis. Seit einiger Zeit wird an einer neuen Ausbildungstechnik gefeilt, die in der Spielewelt schon lange fest integriert ist. Die Virtual Reality Brille, kurz VR, könnte eine neue Ära in der Luftfahrtindustrie einläuten. Das Gerät umschließt dein Gesichtsfeld komplett und man schaut auf zwei fest integrierte Bildschirme. Dort werden zwei fast identische Bilder gezeigt, die das Gehirn verarbeitet und eine 3D-Szene daraus erschafft.
Die Zukunft der VR-Pilotenausbildung
Die VR-Technik hat sich längst in der internationalen Videospielbranche verankert. Noch gibt es viele Kritiker, die behaupten es wäre keine angemessene Alternative zu einer Ausbildung in einem echten Cockpit. Bei der VR-Variante fehlt die Haptik, das Bedienen der Knöpfe, das Greifen nach der Sauerstoffmaske oder die Vibrationen des Flugzeugs, die in einem Vollflugsimulator erfolgen. Aber die Technik wird immer ausgefeilter, sodass bereits private Flugschulen oder die Luftwaffe von VR-Brillen Gebrauch machen. Gewitter, Hagel und andere Stürme sind kein Problem für die virtuelle Replikation. Es kann einfach am helllichten Tag der Nachtmodus aktiviert werden, Notsituationen, wie das Ausfallen eines Triebwerks oder erhöhte Landeschwierigkeiten bei hohen Windaufkommen sind ebenfalls kein Problem. All das kann schon mit der VR-Brille umweltfreundlich und kostengünstig simuliert werden und macht somit der alten Variante, von einem fest verbauten Cockpit, gewaltig Konkurrenz. Fluggesellschaften wie Lufthansa oder Japan Airlines investieren schon intensiv im VR-Bereich. Nicht nur werden hier angehende Piloten im virtuellen Hangar trainiert, sondern auch das Bodenpersonal wird mit der sogenannten „RampVR“ auf alle Abfertigungsvorgänge an einem Flugzeug vorbereitet.
Aber auch für den Ottonormalverbraucher ist so eine Flugsimulation möglich. Dabei muss man leider noch auf die haptische Technologie verzichten. Verschiedene Körperregionen werden mit mechanischen Stellglieder in Verbindung gebracht. Dadurch kann der Benutzer Empfindungen in der virtuellen Realität erleben. Für die Ausbildung von Piloten ist gerade diese Technologie ein wichtiger Bestandteil, da z.B. beim Drücken von verschiedenen Knöpfen eine Berührung wahrgenommen werden kann. Für den normalen Gebrauch in den eigenen vier Wänden ist es völlig ausreichend, sich ein hochwertiges Virtual-Reality-Headset zu besorgen mit einem Joystick zur Steuerung des Flugzeugs und natürlich eine VR-Flugsoftware. Dann kann der Spielspaß auch schon losgehen. Falls dabei das Interesse steigt den Beruf Pilot/in nachzuverfolgen, wird empfohlen sich noch ein Ruderpedal zusätzlich anzuschaffen, um auch diesen Aspekt direkt besser kennen zu lernen.
Abschließend kann gesagt werden, dass das Wachstum und die Innovationen im Bereich der VR noch lange ansteigen werden. Der Einstieg in den Markt ist bereits geschafft. Für den privaten Gebrauch sind die Simulationsspiele, egal ob mit oder ohne VR-Brille, schon ausgereift und realistisch, um einen Einblick in bestimmte Berufszweige zu gewinnen. VR-Flugsimulatoren werden wahrscheinlich nicht in der Lage sein, das tatsächliche Erlebnis in der Luft aufgreifen zu können. Nichtsdestotrotz können Sie jetzt schon angehenden Piloten erste Flugsimulationserlebnisse bieten, die nicht nur lehrreich sind, sondern vor allem auch Spaß mit sich bringen.
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