Der Trend geht bereits seit Jahren in Richtung Abonnement von Medieninhalten: Von Netflix über Amazon Prime zu Spotify und Apple Music hat sich das Prinzip weitreichend durchgesetzt. Dieser Erfolg soll nun auch in der Spiele-Industrie Einzug halten. Mit Apple Arcade möchte Apple seinen Standpunkt im Markt etablieren und gleichzeitig ein Zeichen für Independent-Entwickler setzen.
Was genau ist Apple Arcade?
Bei Apple Arcade handelt es sich um ein monatliches Abo, das Zugriff auf über 100 neue, exklusive Titel bietet.
Auf welchen Geräten wird Apple Arcade laufen?
Die Besonderheit des neuen Dienstes ist das geräteübergreifende Spielen – wer also beispielsweise am Apple TV anfängt, kann dann unterwegs in der Bahn auf dem iPhone oder iPad weitermachen, um die Partie zuhause auf dem MacBook zu Ende zu spielen.
Was wird der Dienst kosten?
Genaue Details zur Preisgestaltung stehen noch aus – laut Computer Bild sollen es aber rund 4,99 Euro pro Monat sein, der Preis wird vermutlich genauso in Euro übernommen werden. Ein kostenfreier Probemonat kann von allen Spielern in Anspruch genommen werden, für bis zu vier weitere Familienmitglieder werden keine weiteren Kosten erhoben.
Welche Spiele kann man erwarten?
Apple hat sich für Arcade mit verschiedenen kleineren Entwicklern und Studios zusammengetan, um exklusiven Content zu schaffen. Auch in Zukunft wolle man unabhängige Entwickler finanziell und mit der eigenen Expertise unterstützen, um für regelmäßige Neuerscheinungen zu sorgen. Unter Anderem wurden Titel von Annapurna Interactive, Finji, Giant Squid, Klei Entertainment, Bossa Studios sowie SEGA, Konami und Lego angekündigt.
Werden auch Erwachsenenspiele oder Casino Spiele kommen?
Analog zu den Richtlinien im iOS- und Mac App Store wird man wahrscheinlich keine nicht jugendfreien Spiele mit pornografischem oder allzu gewalttätigem Inhalt spielen können. Eine Richtlinie zu Glücksspielen betreffend bekannte Webseiten wie casino.com in Deutschland ließ sich noch nicht in Erfahrung bringen. Allerdings gehen wir nicht davon aus, dass Apple solcherlei Spiele im Bundle anbietet. Online Casinos sind im AppStore zwar vertreten und das auch in manchen Mengen. Viele der großen Entwickler bieten Online Gambling Spiele im AppStore an. Doch diese sind extrem streng kontrolliert und Apple bewirbt diese nicht. Außerdem passt es nicht zu Apples Weltbild, das man mit den neuen Services vermitteln möchte. So kommt es ja auch, dass man in Apple TV+ kaum Gewaltszenen zeigen will.
Welche Features gibt es noch?
Im Vergleich zu Google Stadia hebt Apple Arcade sich durch seine Offline-Fähigkeit hervor. Hier sind dann selbstverständlich keine Multiplayer-Spiele mehr möglich, zumindest wird der Dienst aber ohne Internetverbindung nicht gleich ganz nutzlos. Darüber hinaus hat Apple sich den Schutz der Privatsphäre auf die Fahnen geschrieben – so könne ein über Arcade vertriebenes Spiel nur die Nutzungsdaten über den Spieler erheben, zu denen er vorher ausdrücklich zugestimmt hat. Zu guter Letzt zeichnet sich der Dienst durch ein transparentes Preismodell aus: Pay to Win oder versehentliche In-App-Käufe sind unmöglich, da durch den monatlichen Beitrag bereits alle Funktionen freigeschaltet sind.
Was kostet der Spaß und lohnt sich das?
Ob sich das Ganze lohnt, wollen wir in folgendem Rechenbeispiel einmal durchkalkulieren. Mittlerweile wissen wir, dass Apple Arcade knapp 5 Euro im Monat kosten wird. Dies hat Apple auf der Keynote am 10. September im Steve Jobs Theater verkündet. Dort wurden unter anderem neue iPhones und iPads vorgestellt, die noch mehr Gaming Power haben. Vor allem durch neue Lautsprecher und den neuen Apple A13 BIONIC Chip werden die Apple Geräte zu heißen Kandidaten, die Konsole bald ganz abzulösen. Doch wir wollten ja über Preise sprechen: Nun, 5 Euro klingen eigentlich nicht nach der Welt. Ist es auch nicht. Doch das ist ja monatlich. Zusammen kommen da immerhin 60 Euro rum übers Jahr, was dann nur für Spiele gar nicht wenig ist, oder? Wann habt ihr das letzte Mal 60 Euro nur im AppStore liegen gelassen? Und das nur für Spiele wohlgemerkt, nicht für Apps.
Dennoch kann sich das lohnen! Warum das so ist, zeigen wir hier: Wer viel spielt, der kauft auch mal gute Games, die meist zwischen 2 und 4 Euro kosten. Nehmen wir zwei davon jeden Monat, obwohl man mit Apple Arcade mehr bekommt, und man kommt schon besser weg! Apple verspricht ja exklusive Titel, die nirgends anders zu finden sind und wirklich Spaß machen und gut programmiert sind.
Welche Alternativen gibt es?
Die aktuell attraktivste Alternative bietet Google mit Stadia – hier ist das Spielen von aktuellen Games in jedem Chrome-Browser möglich. Wer sich eher für Konsolenspiele interessiert, sollte einen Vergleich mit dem Xbox Game Pass in Erwägung ziehen.
Stopp! Wetten, die Artikel interessieren dich auch?
Magazin durchsuchen:
Neue Beiträge
- Ergonomischer Bürostuhl: Unser Review über den Flexispot BS14
- iMac 2024 mit M4: Evolution statt Revolution
- Mobile Gaming: Sicherheit in der Unterhaltung berücksichtigen
- Windows oder MacOS: Welches Betriebssystem eignet sich besser für die Aufgaben eines modernen Studierenden?
- ECM-Software und künstliche Intelligenz
Neue Kommentare