Klick. Das Bild ist im Kasten. Bevor es jetzt weiterverarbeitet werden kann, sind allerdings noch einige Handschläge notwendig. Mit heutigen digitalen Kameras sind diese zum Glück nicht mehr so aufwändig wie früher. Da hat man noch den Film zur Entwicklung gebracht und konnte die fertigen Fotos erst nach einigen Tagen in den Händen halten.
Heute entnimmt man einfach die Speicherkarte, steckt diese in das Kartenlesegerät, schließt dieses an den Computer an und kann die Bilder kopieren. Anschließend lassen sich die Bilder direkt betrachten oder weiterbearbeiten. Speziell Fotografen, die Wert auf qualitativ hochwertige Bilder legen, fotografieren oft mit Spiegelreflexkameras. Hier lassen sich die Objektive wechseln und die Kamera manuell einstellen, um die optimale Belichtung des Bildes sicherzustellen.
Weiterhin können Spiegelreflexkameras (und einige andere hochwertige Kameras) die Bilder nicht nur als JPG, sondern auch im RAW-Format speichern. Dieses enthält mehr Informationen als JPG, aber muss anschließend in spezieller Software wie Photoshop oder Lightroom weiterbearbeitet werden.
Direkter Anschluss der Kamera an den Rechner
Es geht aber auch anders. Viele Kameras haben einen USB-Anschluss, der verschiedene Funktionen erfüllt. Eine davon besteht darin, an einen Computer angeschlossen zu werden, damit eine direkte Datenübertragung stattfinden kann. Die Kamera verhält sich dann ähnlich wie ein eingesteckter USB-Stick. Zusätzlich können einige Kameras direkt vom PC gesteuert werden (tethered shooting), oder haben vielleicht sogar die Möglichkeit, über den USB-Anschluss geladen zu werden.
Der eigentliche Anschluss an den PC ist einfach. Das mitgelieferte USB-Kabel wird an der ausgeschalteten Kamera angeschlossen und anschließend am PC eingesteckt. Meist ist ein USB-Anschluss hinter Staubschutzkappen oder der Speicherkartenabdeckung verborgen, um diesen vor Dreck und Spritzwasser zu schützen. Hier ist zu beachten, dass möglichst gleiche USB-Standards bei Kamera und Rechner verwendet werden sollten. Der Hersteller sollte im Handbuch der Kamera schreiben, welchen USB-Standard die Kamera verwendet.
Ansonsten muss ein neuer USB 3.0 Port auf das USB 2.0 Protokoll herunterschalten, was manchmal Probleme bereitet. Viele neuere Rechner bieten aus diesem Grund einen oder zwei USB 2.0 Ports, oft durch einen schwarzen Plastikstreifen gekennzeichnet, während USB 3.0 blau gefärbt ist.
Beim Einstecken ist etwas Vorsicht geboten. Manchmal werden recht dünne USB-Kabel geliefert, deren Stecker so fragil gefertigt sind, dass sich diese verkehrt herum einstecken lassen. Oft ist die Oberseite mit einem USB-Symbol gekennzeichnet, an dem man sich orientieren kann. Auch können stramm sitzende Abdeckungen auf das Kabel drücken, welches in Folge schlechten Kontakt bekommt. Dieses kann Verbindungsabbrüche hervorrufen.
In der Praxis sind die vom Hersteller mitgelieferten USB-Kabel recht kurz. Bei Nachkauf ist zu beachten, dass die Kabel gut geschirmt sind und nach Möglichkeit eine Länge von 2 Metern nicht überschreiten. Hier kann am Ende einer langen USB-Leitung ein Spannungsfall auftreten, der das Signal schwächt und somit eine unzuverlässige Verbindung darstellt. Gewinkelte Stecker zur Kamera sind unter Umständen sinnvoll, da diese nicht so einfach unbeabsichtigt herausrutschen.
Datentransfer zum Rechner
Je nach Kamera ist unter Umständen ein Betriebsmodus umzustellen, hier gibt das Handbuch Aufschluss. Eine oft gebräuchliche Möglichkeit besteht darin, dass die Kamera dem PC signalisiert, dass sie ein USB-Stick ist und die Speicherkarte direkt dem Betriebssystem (Windows, MacOS oder Linux) präsentiert. Dieser Modus ist auch als USB MSC (Mass Storage Class) bekannt.
Nach dem Einstecken und Einschalten der Kamera kann es passieren, dass der Rechner ein neues Gerät erkennt und erst einmal Treiber aktualisiert und den Anschluss konfiguriert. Im Normalfall sollte dieses speziell bei Windows automatisch funktionieren. Nach kurzer Wartezeit kann dann im Windows Explorer die Kamera aufgerufen werden.
Die Bilder lassen sich dann wie jede normale Datei kopieren, verschieben oder löschen. Windows kann zusätzlich (Je nach Einstellung der Ansicht) kleinere Vorschaubilder (Thumbnails) anzeigen. Dies funktioniert allerdings nur bei JPG-Bildern. Für die Anzeige von RAW-Bildern bzw. deren Vorschau ist die Installation eines entsprechenden Treibers des Kameraherstellers notwendig.
Eine Alternative ist der USB PTP (Picture Transport Protocol) Modus. Dieser ist heutzutage standardisiert, je nach Hersteller der Kamera und deren Implementierung kann es passieren, dass das Betriebssystem einen Treiber benötigt. Dieser muss vom Hersteller bereitgestellt werden. Eine über PTP angesteuerte Kamera erscheint im Windows Explorer nicht als Laufwerk, sondern als weiteres Gerät/Speicherort ohne Laufwerksbuchstaben.
Tethered Shooting
Für Fotografen, die ihren Workflow in bestimmten Situationen beschleunigen wollen, haben viele Kamerahersteller das sogenannte „Tethered Shooting“ implementiert. Tethered bedeutet, dass die Kamera im Betrieb mit einem Rechner verbunden wird und von diesem gesteuert werden kann. Grundfunktionen derartiger Software bestehen darin, die auf der Kamera vorhandenen Knöpfe digital zu betätigen, d.h. Auszulösen oder Einstellungen vorzunehmen.
Höherwertige Software bietet weiteren Komfort. Belichtungsreihen oder Vorschaubilder (Liveview bei der Kamera vorausgesetzt) lassen sich bequem am Rechner einsehen. Somit kann der Benutzer an einem großen Bildschirm bereits bei der Aufnahme feinste Details sehen. Der Datentransfer zum Rechner wird hierbei in der Regel automatisch erledigt.
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