Geldanlage, Versicherung, Rente und Co.: In Sachen Geldanlage gelten die Deutschen als risikoscheue Sparer, die den Großteil ihres Vermögens bei Nullzinsen auf einem Girokonto schlummern lassen. In eine ganz andere Richtung geht das Daytrading: Hier beobachtet der Anwender die Kursänderungen eines bestimmten Finanzprodukts in Echtzeit und kauft oder verkauft mehrmals am Tag. Wir fassen zusammen, was ein Einsteiger über Daytrading wissen sollte und welche Alternativen es gibt.
So funktioniert Daytrading
Jedes auf Märkten gehandelte Finanzinstrument unterliegt gewissen Kursschwankungen – sind diese besonders breit, spricht man von einer hohen Volatilität. Diese Volatilität lässt sich ausnutzen: Die Idee hinter Daytrading ist es, eine Anlage zu einem niedrigen Preis zu kaufen und dann auf kurzfristige Preisschwankungen nach oben zu warten, um hier wieder zu verkaufen. Da die Preisschwankungen innerhalb eines Tages meist relativ klein sind, müssen hier entweder mit jedem Trade große Mengen Wertpapiere erstanden oder aber sehr viele Trades an einem Tag durchgeführt werden.
Chancen und Risiken im Daytrading
Die Anbieter sind sich der Problematik der relativ kleinen Kursschwankungen bewusst, welche theoretisch die Chance auf die ganz großen Profite verbauen. Hier setzen sogenannte Hebel an: Diese geben dem Anleger die Möglichkeit, mehr als seine eigentlich auf dem Trading-Konto verfügbare Geldsumme einzusetzen. Beispielhaft sieht das so aus: Ein Trader verfügt über 1000€ in seinem Trading-Account und wählt beim Kauf eines Finanzprodukts einen 10x-Hebel. Sollte sich der Wert seines Assets nun verdoppeln, bekäme der Trader bei einem Verkauf nicht nur zusätzliche 1000€, sondern ganze 10.000€ ausgezahlt. Hier liegt eine große Chance, jedoch auch ein besonders ernst zu nehmendes Risiko des Daytradings: Gerade bei großen Hebelwirkungen kann man sich schnell verschulden, weshalb wir diese Option für Anfänger zunächst nicht empfehlen.
Das braucht man, um mit Daytrading anzufangen
Wer seine ersten eigenen Daytrading-Erfahrungen sammeln möchte, benötigt dazu gar nicht viel: Am wichtigsten ist die Eröffnung des passenden Kontos bei einem Broker seines Vertrauens, etwa Plus500, FlatEx oder eToro. Jetzt muss der eigene Account noch aufgeladen beziehungsweise mit einem Konto oder einer Kreditkarte verknüpft werden und es kann losgehen. Wir empfehlen jedoch, zu Anfang einen Broker zu wählen, der eine Demo-Version anbietet – hier kann man seine ersten Schritte im Daytrading wagen, ohne direkt eigenes Geld aufs Spiel zu setzen. Wer auf diese Weise ein Gefühl für die Materie bekommt und sich darüber hinaus noch mittels Fachliteratur weiterbildet, sollte schnell den Start ins Trading mit realen Währungen schaffen.
Alternativen zu Daytrading
Wie oben bereits erwähnt bietet Daytrading relativ hohe Gewinnchancen bei hohem Risiko – wichtig ist hier zu wissen, dass der größere Teil der Kleinanlegerkonten im Daytrading-Bereich aktiv Verluste macht. Wem das zu viel Unsicherheit ist oder wer sich einfach nicht jeden Tag aktiv um seine Geldanlage kümmern möchte, sollte stattdessen einen Blick auf langfristigeres Investieren in Form von Aktienindizes werfen. Investiert man beispielsweise in einen Index-Sparplan, kann man in regelmäßigen Abständen bei geringen Transaktionskosten ohne Aufwand an der Entwicklung einer großen Bandbreite unterschiedlicher Sektoren teilhaben. Klassiker wie Sparpläne auf den sogenannten MSCI World, welcher die globale Wirtschaftsentwicklung abbildet, sind am populärsten, doch auch Varianten mit besonderem Bezug beispielsweise zu Informationstechnologie, Medizin- und Biotech oder auch erneuerbare Energien erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Hier gilt jedoch darauf zu achten, sich keine zu kleinen Nischen auszusuchen und darauf zu achten, dass die abgebildeten Konzerne geografisch breit gestreut sind, um das Risiko gering zu halten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass sich Daytrading besonders für solche Anleger lohnt, die auf große Gewinne in kurzer Zeit aus sind und dabei die voraussichtlich anfallenden Verluste jedoch gut wegstecken könnten. Anders als die anderen Anlageformen erfordert das Daytrading ein aktives Beschäftigen mit dem eigenen Investment, was man vor der Entscheidung berücksichtigen sollte.
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