PhotoLange Zeit befanden sich Online-Casinos in Deutschland in einer Art rechtlichen Grauzone. Sie waren außer im Bundesland Schleswig-Holstein, das eine eigene Glücksspiellizenz vergab, verboten. Dem EU-Freizügigkeitsrecht war es zu verdanken, dass Spieler aus Deutschland dennoch an Casinospielen teilnehmen konnten, sofern die Anbieter über eine Lizenz aus einem EU-Staat verfügten. Spieler aus Deutschland waren eifrige Gäste und nahezu jeder europäische Spieltempel bot einen Support auf Deutsch.
Ab wann gilt das neue Glücksspielgesetz?
Der neue Glücksspielvertrag tritt ab dem 30. Juni 2021 in Kraft, hat aber bereits vorher einen Einfluss auf Online-Casinos, die sich um die deutsche Spiellizenz bemühen. Handeln sie nämlich bereits im Vorfeld nach Geist und Buchstaben des neuen Gesetzes, dann werden sie bei der Vergabe bevorzugt behandelt. Der Gesetzgeber spricht hier von einer Bewährungsphase.
Positiv für Spieler an dem neuen Glücksspielstaatsvertrag sind die Legalisierung für das Online-Glücksspiel und einige verpflichtende Regeln, die Spielern mehr Möglichkeiten zum Selbstschutz und eine transparente Auflistung aller Einnahmen und Ausgaben bieten. Der neue Glücksspielvertrag ist äußerst detailliert und hat einen Umfang von fast 70 Seiten.
Unattraktive Neuerungen
Viele Neuigkeiten dürften den wenigsten Spielern schmecken. Spieler, die das hochgradig attraktive Spielangebot in ausländischen Online-Casinos gewohnt sind (die in Zukunft nicht einmal mehr so heißen dürfen), werden die neuen Bedingungen als Rückschritt empfinden. Viele Dinge, die als selbstverständlich galten, sind nämlich gekappt worden. Unter diesen Umständen drängt sich die Frage auf, ob zum ersten Mal in der Geschichte der virtuellen Spieltempel eine Lizenz auf Spieler nicht eher abschreckend wirken dürfte. Wer ein Casino ohne Limit sucht, sollte also bewusst auf einen Anbieter mit deutscher Lizenz verzichten. Doch der Reihe nach:
Was wird alles verboten?
Viele Verbote sind auf die neuartige Trennung zwischen Glücksspielen und Spielbanken zurückzuführen, die auch als Casinos bekannt sind. Hier sieht der Gesetzgeber das Monopol der Casinos gefährdet und lässt beliebte Tischspiele wie Blackjack, Baccarat und Roulette nicht mehr zu. Lediglich Poker darf unter eingeschränkten Bedingungen noch gespielt werden. Verboten werden außerdem die neuen Live-Dealer-Angebote, die einst ein neues technologisches Zeitalter in den Online-Casinos einläuteten. Folglich wird es keine Live-Casinos in Deutschland mehr geben. Sportwetten sind zwar noch erlaubt, aber nur noch in der Form von Ergebniswetten. Ereigniswetten wie Platzverweise, das erste Tor, die erste Trainerentlassung und Ähnliches sind nicht mehr erlaubt.
Spieltempel mit deutscher Lizenz werden wohl nur noch Online-Slots umfassen, aber auch hier sind die Beschränkungen spürbar: Auch die Automatenspiele dürfen nämlich nicht mehr an einen Bonus gekoppelt werden und Jackpot-Slots werden verboten. Gestrichen werden außerdem die Funktionen Autoplay und Turbospin. Grundsätzlich müssen die einzelnen Drehungen mindestens fünf Sekunden dauern. Ausgegeben werden darf pro Dreh nur noch ein Euro.
Maßnahmen für den Spielerschutz
Der Schutz der Glücksspieler vor den Auswirkungen des Glücksspiels wird intensiviert. Auf diese Weise muss eine intelligente Software anhand bestimmter Parameter auffälliges Spielverhalten erkennen. Mit einem sogenannten Panik-Button müssen sich die Spieler außerdem selbst für einen längeren Zeitraum sperren lassen können. Dafür erforderlich ist die Aufnahme in eine zentrale Sperrdatei, die für alle Anbieter mit deutscher Spiellizenz gilt.
Datenschützer sehen diese Sperrdatei kritisch. Vereinheitlichungen finden außerdem dadurch statt, dass registrierte Spieler auch von den anderen Spieltempeln erfasst werden müssen. Nur so kann sichergestellt werden, dass das neue Ausgabenlimit von 1.000 Euro pro Monat und das Verbot, an mehreren Spielhallen gleichzeitig zu spielen, eingehalten wird.
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