Oma ist jetzt im Internet und Opa hat auf Facebook einen Beitrag seiner Enkelin geliket. Was sich irgendwie ganz goldig anhört, stellt für viele ältere Menschen ein echtes Problem dar. Sie fühlen sich von der technischen Entwicklung abgehängt, zurückgelassen und dementsprechend ausgegrenzt, wenn sie nicht an dem teilnehmen können, was für uns Jüngeren völlig normal und Alltag ist. Stellt sich die Frage, welcher Computer ist der Passende für die älteren Semester?
Wir haben eine bestimmte Gruppe von Menschen bei der Digitalisierung zurückgelassen
Wenn wir von Computer Grundlagen sprechen, dann geht es dabei meist um erweiterte Einsatzzwecke. Viele Ratgeber bieten Hilfe zu konkreten Themen, die bereits Grunderfahrungen voraussetzen. Heutzutage ist es so, dass bereits Kinder ganz natürlich den Umgang mit dem Computer, Tablet-PC oder dem Smartphone erlernen. Die Nutzung fliest automatisch in den Alltag mit ein. Was für junge Generationen zählt, muss aber nicht zwingend für alle Menschen gelten. Insbesondere für die Gruppe der Best Ager und darüber hinaus, die der Seniorinnen und Senioren, für diese Menschen gilt nicht automatisch das, was für viele andere selbstverständlich ist. Das Zeitalter der Digitalisierung ist insbesondere für ältere Personen schwer nachvollziehbar. Trotz Skepsis und Einstiegshürden gilt aber auch für diese Bevölkerungsgruppe der Wunsch, am digitalen Alltag teilzunehmen.
Fast jeder, der als Erwachsener seinen Eltern oder als Enkel seinen Großeltern etwas zu Computern und Internet sagt, der kennt die Unsicherheit und Unkenntnis der Älteren. Man weiß gar nicht, wo man anfangen und wie man möglichst unkompliziert und geduldig einen Sachverhalt der Computertechnik erklären soll:
Wie funktioniert das neue Telefon, das über VOIP angeschlossen wird?
Wie bedient man das Smart-TV-Gerät mit Streaming-Funktionen?
Was für die meisten Leute völlig alltäglich wirkt, können nicht alle älteren Menschen auf Anhieb verstehen. Begriffe wie die Cloud, Soziale Netzwerke oder E-Mails wirken vollkommen abstrakt.
Wie also umgehen mit der Materie Computer, wenn die Eltern oder Großeltern den Wunsch verspüren etwas über diese – in ihren Augen – komplizierte Technik zu erfahren und den Umgang damit zu erlernen? Es ist gar nicht so leicht, einen geeigneten Einstieg zu finden, etwas das die digitale Hürde überwindbar erscheinen lässt, auf beiden Seiten, versteht sich.
Grundbegriffe – das muss man erst mal wissen
Jeder kennt das auf ganz unterschiedlichen Gebieten, es fällt einem schwer, etwas zu verstehen, wenn einem die Basis fehlt. Man schnappt Begriffe oder Vorgänge auf und kann diese vielleicht sogar nachahmen, die Logik hinter dem erschließt sich einem deshalb nicht automatisch. Was fehlt, ist das Fundament, auf dem sich alles weitere aufbaut und sich erweitert. Im Falle Digitaltechnik ist das besonders schwierig, weil vieles dazu virtuell geschieht und physisch nicht greifbar ist. Ein Tipp etwas zu erklären wäre daher, den Dingen einen Körper zu verleihen, etwas, womit der Gegenüber etwas anfangen kann, wie zum Beispiel ein E-Mail-Postfach. Das ist so etwas wie ein Posteingangskorb auf dem Schreibtisch. Und ebenso wie diese Postkörbe verschiedene Zwecke erfüllen wie: Posteingang, aktuell in Bearbeitung, Archiv und Postausgang; so lassen sich auch die digitalen Gegenstücke ähnlich erklären und auch benutzen.
Weitere Begriffe aus der digitalen Umgebung könnten wie folgt erklärt werden:
Computer Desktop
Wie die Übersetzung schon ausdrückt, der Schreibtisch. Hier befinden sich die wichtigsten Arbeitswerkzeuge für die Computerhandhabung. Hier hat der Nutzer einen Überblick und einen schnellen Zugriff.
Folder
Die digitalen Ordner sind nichts anderes als Ordner, welche es in verschiedenen Ausführungen gibt und in denen sich Dokumente befinden und dort auch bewegt werden können.
Software / App
Ein Computerprogramm mit dem eine Arbeit ausgeführt wird, zum Beispiel das Textverarbeitungsprogramm, mit dem man die Dateien aus den Ordnern bearbeiten kann.
Ein elektronischer Brief, der durch die E-Mail-Adresse an den gewünschten Empfänger verschickt wird. Die E-Mail beinhaltet rein schriftliche Informationen oder man kann dem Brief noch Beilagen wie Bilder oder weitere schriftliche Dokumente anhängen.
Grafiken / Fotos
Bilder werden inzwischen mit digitalen Kameras wie auch mit Smartphones aufgenommen. Dabei ist es nicht mehr notwendig, den Fotofilm erst entwickeln zu lassen. Mit dem Übertragen der digitalen Informationen von Digitalkamera oder Smartphone können die Bilder auf dem Computer direkt in Ordnern abgelegt oder mit einem Programm bearbeitet und oder per E-Mail an einen Empfänger verschickt werden.
Das Internet
Das Internet ermöglicht allen Teilnehmern den Zugang zu elektronischen Netzwerken, in denen man sich mit anderen Teilnehmern verbinden (vernetzen) und austauschen, sich Konsumgüter virtuell betrachten und kaufen kann oder zum Beispiel sich je nach Belieben und Interesse über Themen informiert. Viele Nachrichtendienste veröffentlichen im Internet aktuelle Meldungen und lesenswerte Artikel.
Computer Drucker
Der Drucker oder Printer ist ein Gerät, das schriftliche oder grafische digitale Informationen verarbeitet und auf Papier ausgeben kann. Moderne Geräte funktionieren auch über eine kabellose Internetverbindung über Funksignale (W-LAN), somit ist es möglich, vom Computer oder auch vom Smartphone aus Inhalte wie Bilder an den Drucker zu senden, damit dieses Gerät die Bilder auf Papier druckt. Viele Geräte funktionieren sogar anders herum. So lassen sich Papierdokumente über ein spezielles Einzugsfach einlesen (scannen) und in digitale Signale umwandeln. Diese Dateien kann der Nutzer dann im Computer in den Ordnern ablegen, über geeignete Programme am Bildschirm bearbeiten oder per E-Mail an einen Empfänger verschicken.
Dies sind nur einige Begriffe, welche zum Grundverständnis der Computertechnik beitragen. Ohne dieses Basiswissen fällt der Umgang mit dem PC oder dem Tablet schwer. Bei Erklärungen hilft übrigens die Übersetzung englischer Begriffe ins Deutsche. Natürlich hilft eine Eins-zu-Eins-Übersetzung nicht immer, wie bei dem Begriff „Cloud“. Mit der deutschen Übersetzung „Wolke“ dürfte sich der Sinn hinter dieser Technologie nicht direkt erschließen.
Der richtige Computer sollte speziell nach Bedürfnissen und Anforderungen älterer Menschen ausgesucht werden
Diese digitale Reise kann für alle Beteiligten ein spannendes Erlebnis sein, doch ohne praktische Übung verliert sämtliches theoretisch angeeignetes Wissen sein Zweck und ist schnell wieder vergessen. Erst der Umgang an Tastatur und Monitor macht aus der Vorstellung nachvollziehbare Realität. Bei der Frage, welcher Computer für Senioren am besten geeignet ist, sollte vor der Anschaffung daran gedacht werden, dass einige ältere Menschen vielleicht nur über eingeschränkte motorische Fähigkeiten verfügen. Das Sitzen an einem Tisch und am PC kann sehr anstrengend sein, das Erkennen der Inhalte auf einem Bildschirm aus einiger Entfernung fällt ihnen schwer, von der Handhabung von Maus und Tastatur mal ganz abgesehen.
Der ideale Computer für Ältere ist in vielerlei Hinsicht ein Tablet. Das Gerät ist praktisch und leicht zu transportieren – es kann vom Sofa, vom Tisch oder vom Bett aus genutzt werden. In einem Tablet PC sind alle notwendigen Nutzungsgeräte vereint, Bildschirm, Bedienung mit der Hand – alles in einem Gerät. Dank langer Akkulaufzeit und einfacher Stromversorgung lassen sich iPad und co. lange ohne lästiges Kabel-Wirrwarr verwenden. Der größte Pluspunkt aber ist sicherlich, die einfache Nutzeroberfläche moderner Betriebssysteme. Die Apps und Icons auf dem Display sind gut zu bedienen und in vielen Fällen selbsterklärend. Die Symbolsprache der Piktogramme der Apps hilft dabei, die Software gemäß der Funktion auszuwählen. Insbesondere Apple stellt in iOS und auf dem iPad zahlreiche Nutzerhilfen, insbesondere für ältere Nutzer zu Verfügung.
Digitale Integration gemeinsam gestalten
Ist ein Tablet-PC erst einmal eingerichtet und konfiguriert, dann steht der Nutzung für interessierte und lernbegeisterte “Old-Newbies“ nichts mehr im Wege. Das wichtigste Lernmaterial für die meist jüngeren Lehrmeister ist aber neben allem vorhanden technischen Verständnis, vor allem eins, und das ist Geduld.
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