Ein modernes Unternehmen weist einen komplexen Aufbau auf. Dieser kann auch nicht nur durch eine oder zwei Personen gemanagt werden, sondern je nach Größe braucht es dafür eine eigene Management-Abteilung. Doch selbst das alleine reicht noch nicht, denn auch ein großes Team hat niemals und stets den Überblick vom Ganzen und kann binnen kürzester Zeit Fehler finden und Abläufe optimieren. Dafür müsste es schon größer als die Anzahl der Mitarbeiter sein und das ist sowohl ineffizient als auch ein unzumutbarer Kostenfaktor. Stattdessen ist der Einsatz einer ERP-Software die Lösung, die computergestützt arbeitet und das Management in ihren Planungs- und Steuerungsaufgaben unterstützt. ERP steht ausgeschrieben für Enterprise Resource Planning.
Mit ERP verbinden viele sofort eine Software. Daran ist auch nichts verkehrt, jedoch ist die Bedeutung noch umfangreicher. Zum Beispiel bedeutet es, dass sämtliche Ressourcen in einem Betrieb gesteuert werden müssen. Nur dann können nämlich Prozesse optimiert und die Wettbewerbsfähigkeit garantiert werden. In der heutigen Zeit stehen schnelle Veränderungen an der Tagesordnung, auch die Geschwindigkeit ist zu einem festen Bestandteil geworden. Zur Abteilung der Ressourcen zählen unter anderem die Mitarbeiter, das Kapital und die Betriebsmittel. Das Management muss all diese Punkte strategisch und taktisch steuern, die ERP-Software ist dabei zu einem unverzichtbaren Hilfsmittel geworden. Mit ERP stehen außerdem verschiedene Ziele im Fokus, unter anderem eine blitzschnelle Anpassungsfähigkeit, eine Optimierung sämtlicher Geschäftsprozesse und eine Verbesserung aller organisatorischen Abläufe.
ERP ist schon immer ein Teil der Industrie gewesen
Natürlich hatte der Begriff ERP nicht immer den Stellenwert wie heute, doch seine Keimzelle prägte bereits die 60er Jahre. Damals waren es allerdings MRP-Systeme, die die Materialbedarfsplanung unterstützt haben. Das geht auch schon vom Namen Material Resource Planning hervor. Mit Anbruch der 80er Jahre kamen neue Funktionen dazu, die das Thema Produktionsplanung aufgegriffen haben. Für die bessere Auseinanderhaltung kam hier der Begriff MRP II zum Einsatz. In den 90er Jahren hatte PPS seinen großen Auftritt, was ausgeschrieben Produktionsplanung und Steuerungssystem bedeutet. Hier wurden unter anderem Fertigungsaufträge beziehungsweise dessen Prozess unterstützt.
Die 2000er waren ebenfalls besonders, da weiter an Optimierungen und Verbesserungen gearbeitet wurde. Es versteht sich schon fast von selbst, dass weitere Module dazukamen und das System verbessert haben. Genauer gesagt waren es Vertrieb, Personalwirtschaft und ReWe. Zusammengefasst wurde es als ERP I, die Abkürzung für Enterprise Resource Planning. Später kamen noch einmal Module dazu, die SCM und CRM umfassten. Sie sind unter dem Begriff ERP II zu finden und stellen quasi die zweite Generation dar.
Interessant ist übrigens auch, dass die Prägung von ERP auf Gartner zurückzuführen ist. Es handelt sich um einen Analyse- und Marktforschungsanbieter.
ERP-Systeme stehen in verschiedenen Formen zur Verfügung
In den Anfangszeiten der ERP-Software standen ausschließlich die großen Unternehmen im Fokus. Das hatte mit dem Aufwand zu tun, der für mittlere und kleine Betriebe zu groß war. Das änderte es sich erst nach und nach, denn irgendwann entschieden sich die Entwickler skalierbare und schlankere ERP-Systeme zu bauen. Damit wurde der Mittelstand erschlossen, später kamen noch weitere Formen – wie Cloud ERP – dazu und klopften an Kleinunternehmen an. Jede Variante hat natürlich ihre Vor- und Nachteile und man muss individuell nach der richtigen Lösung schauen.
ERP-Software vor Ort: Bei dieser Form sind die Stärken im geringen Aufwand und in Lösungen zu finden, die sowohl einfach zu bedienen als auch schlüsselfertig sind.
ERP-Software via Cloud: Die Cloud-Variante punktet mit einer sehr hohen Datensicherheit, mit kalkulierbaren Kosten und mit der Tatsache, dass keine eigene IT-Abteilung notwendig ist. Obwohl ERP via Cloud noch nicht so weit verbreitet ist, ist es vor allem für kleine Firmen sehr interessant. Für sie macht beispielsweise ein Aufbau einer IT-Abteilung nur für ERP keinen Sinn.
Mobile ERP: Spielt die Mobilität eine wichtige Rolle, dann ist Mobile ERP das richtige Stichwort. Man kann von jedem Endgerät (PC, Laptop, Smartphone, Tablet usw.) auf diverse Projekte und Daten zugreifen und ist auch nicht an irgendwelche Zeiten gebunden. Es ist 24 Stunden am Tag möglich.
Ein ERP-System wird in verschiedenen Schritten eingeführt
Steht die Einführung eines ERP-Systems (zum Beispiel mit dem Ziel von Kosteneinsparungen) an, dann erfolgt dies in mehreren Schritten. Ganz oben steht die Suche nach einem Anbieter, anschließend folgen das Erstellen eines Pflichtenhefts und das Aufsetzen eines Testsystems. Danach werden Echtdaten verwenden, Anpassungen realisiert und eine Datenbereinigung durchgeführt. Dem Ende entgegen geht es mit der Organisation einer Schulung, der Erstellung einer Dokumentation und dem Echtbetrieb.
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