Seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland mussten zahlreiche Bereiche gezwungenermaßen auf Distanz und vermehrten Technikeinsatz umsteigen. Auch an Schulen nahm die Digitalisierung eine wichtige Rolle ein. Doch wie schneidet Deutschland im internationalen Vergleich ab?
Noch immer unter dem EU-Durchschnitt
In Ihrer Freizeit nutzen zahlreiche Schüler soziale Medien, Internet und Co., um sich auszutauschen und Informationen zu erhalten. Anders sieht es jedoch an deutschen Schulen an sich aus. Durch die Corona-Pandemie wurde deutschlandweit eine Digitalisierung des Schulsystems veranlasst, ohne darauf zu achten, dass die notwendige Ausstattung tatsächlich vorhanden ist. Einem Bericht der Europäischen Union zu Folge liegt Deutschland im Bereich der Digitalisierung deutlich unter dem EU-Durchschnitt. Nur etwa ein Drittel der Schulen war auf den Lockdown vorbereitet. Besonders die Grundschulen fielen hierbei schlecht aus.
Stockend und ohne Fortschritt
Das vergangene Jahr bewies zugleich, dass die Digitalisierung an deutschen Schulen nicht vorankommt. Die vorhandene Ausstattung liegt ebenso unter dem Durchschnitt der EU-Länder. Die EU zieht dabei einen Vergleich zum Schuljahr 2017/18 und beleuchteten Deutschlands Grundschulen näher. Nur neun Prozent Schüler der ersten bis vierten Klasse waren in diesem Schuljahr gut digital ausgestattet und in einer vernetzten Schule integriert. Dies wiederum ist 26 Prozentpunkte unter dem EU-Durchschnitt. Bis heute hat sich diesbezüglich nicht viel verändert. Zwar stieg die Anzahl an Schulen mit einer guten digitalen Infrastruktur auf ein Drittel, sodass rund 35 Prozent der Lehrer und Lehrerinnen ihre Schüler per Distanz Learning betreuen konnten. Doch auch nicht jede Lehrkraft konnte von Internet, Computer und Co. profitieren. Gute zehn Prozent aller Pädagogen konnten aufgrund der fehlenden Mittel kaum oder gar keinen Kontakt mit ihren Schülern und Schülerinnen aufnehmen.
Touchscreens, moderne Tafeln und Whiteboards? Fehlanzeige!
Deutsche Firmen wie cTouch zeigen, dass extrem viel möglich wäre im eigenen Land und man mit Investitionen im IT-Bereich in der Bildungslandschaft sogar die deutsche Wirtschaft stärken könnte. Dass ein digitales Whiteboard der Firma viel bringen könnte oder zumindest eine Tafel mit Touch Bildschirm für Bildungseinrichtungen, Schulen und Universitäten mittlerweile längst in vielen Ländern angekommen sind, steht außer Frage. Wieso man hier also nicht weiterdenkt, ist unverständlich!
Mangelnde IT-Kenntnisse im pädagogischen Bereich
Nicht nur die Digitalisierung in Bezug auf Ausstattung zeigt, dass Deutschland noch einiges aufzuholen hat. Dies gilt ebenfalls für IT-Kenntnisse. Sowohl die Pädagogen wie Schüler verfügen in Deutschland oft nicht einmal über Basiswissen. Selbst einfachste Kenntnisse zeigen sich nicht bei jeder Person. 33,2 Prozent der deutschen Schülerschaft verfügt über unterdurchschnittliches Wissen bei grundlegenden IT-Anwendungen. Frankreich und Italien schneiden dabei allerdings noch schlechter ab. Während in Frankreich 43,5 Prozent der Schüler kaum Fachwissen aufweisen können, sind es in Italien sogar 62,7 Prozent.
Ergänzend zeigt sich der Mangel an IT-Wissen im Bezug auf digitale Lernplattformen. Diese sind europaweit bereits seit einigen Jahren, häufiger sogar seit über einem Jahrzehnt im Einsatz. Dennoch können noch nicht alle deutschen Schüler und Schülerinnen von ihnen profitieren. Eine Sonderauswertung der Pisa-Ergebnisse, welche im letzten September veröffentlicht wurden, zeigt ein ernüchterndes Ergebnis. 2018, dem Zeitpunkt der letzten Pisa-Erhebung in Deutschland, konnten nur 33 Prozent der Schüler die digitalen Plattformen zum Lernen und Austauschen nutzen. Der internationale Durchschnitt hingegen lag bei 54 Prozent, wodurch Deutschland hier ebenso deutlich hinter hing und in der Schlussgruppe landete. Im Vergleich: Dänemark, Singapur und andere chinesische Metropolen boten 2018 rund 90 Prozent ihrer Schüler und Schülerinnen Zugang zu Lernplattformen. Folglich können wir nur hoffen, dass Deutschland irgendwann eine Aufholjagd startet.
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