Mittlerweile sind in mittelständischen Unternehmen, selbst in Kleinunternehmen, Softwarelösungen im Einsatz, welche die Geschäftsprozesse und Abläufe ganz oder zum Teil digitalisieren. Je nach Unternehmensgröße kommen dabei Insellösungen für die einzelnen Geschäftsbereiche oder integrierte System zum Einsatz. Letztere werden weithin als ERP-Software (Enterprise Resource Planning) bezeichnet. Im Segment der kleinen und mittleren Unternehmen sind mittlerweile eine Vielzahl Anbieter bekannt, während sich im gehobenen internationalen Mittelstand und im Konzernbereich wenige globale Marktführer etabliert haben.
Digitalisierungsgrad im Mittelstand
Der strategische Einsatz von Unternehmens-Software ist heterogen. Laut Digitalisierungsindex 2021 haben 46 % der Unternehmen auf die Corona-Krise durch Anpassung ihrer Geschäftsmodelle reagiert. Die Spannweite geht hier jedoch von 77 % bei wenigen führenden Firmen bis 36 %.
Was ist ERP Software in diesem Kontext? ERP-Systeme unterstützen vor allem die Auswertungsmöglichkeiten, sowie die Durchgängigkeit und Integration der Abläufe. Ebenso gibt es signifikante Unterschiede nach Wirtschaftszweigen. Während die Logistikbranche noch vor der Industrie führend ist und somit einer der Treiber, hinken Bau und Handel hinterher. Vor allem in der Industrie mit ihren komplexen Abläufen und Geschäftsbereichen, spielt ERP-Software ihre ganze Stärke aus. Zentral ist dabei die Integration mit Logistikunternehmen, deren Existenz mittlerweile von der Zuverlässigkeit der Datenflüsse in einem hochkompetitiven Markt abhängt. Auf abas-erp.com erhalten Sie weitere Informationen.
Entwicklung der Systemlandschaften über ein halbes Jahrhundert
In den Anfängen der IT-Durchdringung der Unternehmen lag der Fokus zunächst auf Software für den einzelnen Geschäftsbereich, z.B. einer Fakturierungslösung, einer Finanzbuchhaltung oder ein Einkaufssystem. Über den Zwischenschritt der Schnittstellen dieser Systeme entstanden zunehmend integrierte Systeme als großer monolithischer Block, welche in der Lage sind, alle Abteilungen intelligent miteinander zu vernetzen. Zentraler Ort der Daten waren und sind Datenbanken. Sämtliche Unternehmensressourcen in einem Blick zu haben, das Geschäft darüber zentral steuern zu können wurde zum Wettbewerbsvorteil. Eine relativ junge Entwicklung, ist die steigende Bedeutung der Mobilität und Flexibilität. Gerade in digital noch schwächer aufgestellten Branchen wie dem Handwerk bieten mobile Endgeräte wie Smartphones und Tabletts neue Möglichkeiten, effizienter zu arbeiten und in Echtzeit Daten weiter zu geben. Dies verändert Systemlandschaften insgesamt. Es ist ein Trend zu beobachten, dass die Zeit der monolithischen Software sich dem Ende neigt und wieder kleinere, überschaubare Systeme in den Vordergrund rücken. Einfach zu bedienende und flexibel zu konfigurierende Apps machen hier das Rennen.
Welche Unternehmensbereiche stehen im Vordergrund?
Obwohl mittlerweile jeder Geschäftsprozess in ERP-Software abgedeckt werden kann, ist sowohl der Leistungsumfang der verschiedenen Systeme sowie die Priorisierung in den kleinen und mittleren Unternehmen höchst unterschiedlich. Keimzelle der Entwicklung war sicher die Finanzbuchhaltung, wo zuerst digitalisiert wurde, und sei es über die Software des Steuerberatungsbüros. Interessanterweise waren auch sehr früh Einkaufssystem am Start noch vor den kundenbezogenen Lösungen, wo global betrachtet nunmehr ein starker Fokus liegt wie der Erfolg von CRM-Systemen (Customer Relationship Management) zeigt. Letztere kommen immer mehr auch im Mittelstand an, sind jedoch häufig auch als Module innerhalb eines ERP-Systems zum Einsatz. Für die Abwicklung der Verkaufsprozesse genügt dies in den meisten Fällen. Sollen auch Marketing-Aktivitäten abgebildet werden, stoßen die Anwender*innen ERP-seitig an Grenzen. Im Mittelstand wird daher in diesem Bereich noch mit den klassischen Office-Anwendungen gearbeitet.
Grenzen des reinen ERP
Wie am Beispiel des Marketings deutlich wird, ist zu definieren, wo ERP eigentlich endet bzw. was es beinhaltet und was nicht. In Industrieunternehmen ist es relativ klar: der Fokus der integrierten Abläufe liegt auf dem unmittelbaren Waren- und Geldfluss von der Rohstoffbeschaffung über Fertigung hin zum Verkauf der Produkte. Andere Bereiche wie die Produktentwicklung, die Qualitätssicherung, das Controlling können aber müssen nicht zwingend integriert sein. Es ist fair zu sagen, dass je größer die Unternehmen, desto integrierter sind sie, zumal dann auch ERP-System zum Einsatz kommen, welche den Anspruch erheben, die gesamte Breite abzudecken.
Fazit und Ausblick
Im 21. Jahrhundert sind die meisten Unternehmen in irgendeiner Weise mit einem integrierten ERP-System ausgestattet. Die fortschreitende Digitalisierung des Lebens insgesamt sowie neue Technologien verändern diese Landschaft jedoch gewaltig. Mobilität und Cloud tragen hier zu einer Flexibilisierung sowie Dezentralisierung bei und fördert Systeme, die sich deutlich vom klassischen ERP unterscheiden.
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