Dieses fernöstlich angehauchte Wort ist fast allen ein Begriff. Dabei bleibt es jedoch meistens auch. Es fällt in dieselbe Kategorie wie Chakra, Yoga und Qi Gong – man kann sich etwas darunter vorstellen und kennt den Kontext der Begriffe, doch was genau dahintersteckt, bleibt noch hinter einem Vorhang des Unwissens verborgen.
Rein sprachlich gesehen ist Feng-Shui einfach die Übersetzung von Wind (Feng) und Wasser (Shui) im Chinesischen. Die Dynamik der Elemente Wind und Wasser repräsentiert dabei die Lebensenergie Qi, die in vielen asiatischen Kulturen eine so essenzielle Rolle spielt. Der Fluss und der fließende Charakter dieses Prinzips sind hier besonders hervorzuheben. Lebensenergie und Wahrnehmung sind keine festen oder leicht messbaren Größen, sondern ein sich stets veränderndes Zusammenspiel mehrerer Faktoren.
Das Buch der Wandlungen
Genauso wie das I-Ging, übersetzt „Das Buch der Wandlungen“, im Gegensatz zu unserem Horoskop, viel mehr Betonung auf potenzielle Änderungen innerhalb eines Systems legt, muss das Prinzip Feng-Shui im Hinblick auf diese Wandlungen interpretiert werden – denn es findet seine Wurzeln im I-Ging.
Das mysteriöse Buch gilt als eines der ältesten Bücher der Welt und ist ein elementarer Bestandteil der chinesischen Philosophie. Es besteht aus Linien, unterbrochenen und durchgezogenen Strichen, die jeweils als Hexagramm angeordnet sind, und ein für uns schwierig zu entschlüsselndes Muster ergeben. Eine mögliche Deutung des Hexagramms liegt in der chinesischen Ritualpraxis. Die sich aus dem Orakel ergebenden Zeichen sind jeweils Weisheitssprüchen zugeordnet, wobei nichts als absolut gilt. Es muss immer die gesamte Situation mit all ihren Eventualitäten in Betracht gezogen werden.
Die philosophische Dimension und Wichtigkeit von Harmonie ist ebenfalls allgegenwärtig in der chinesischen Tradition. Wer zum Beispiel schon einmal selbst Akupunktur oder andere Verfahren der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) am eigenen Leib erfahren hat, der weiß, wie die Nadeln Ungleichgewichte in unserem Körper aufspüren und Energien lenken können, sodass wir zu einem harmonischeren Zustand zurückkehren können.
Feng-Shui kann also in diesem Zusammenhang wie die Nadeln gesehen werden, da es uns erlaubt, mit dessen Hilfe unseren unmittelbaren Lebens- beziehungsweise Wohnraum zu harmonisieren. Negative Einflüsse im Außen sollen verringert und positive hervorgehoben werden. Selbst sperrige oder klobige Möbelstücke und eher „unspirituelle“ Gegenstände wie Besten Test Ölradiatoren oder moderne, summende Klimaanlagen finden anhand der Lehre ihren Platz.
Geschichte
Schon sehr alte Praktiken von Feng-Shui hatten das Ziel, geeigneten Boden für die Landwirtschaft aufzuspüren, Wohnstätten vor Fremdeinflüssen und Naturkatastrophen zu schützen und die positive Energie der Ahnen für die Nachkommenschaft in wohlwollende Bahnen zu lenken.
Die Hochzeit des Feng-Shui brach jedoch in der Zeit der Tang-Dynastie vor zirka 1000 Jahren an. Allerdings ist es trügerisch, von einer einheitlichen Feng-Shui-Praxis zu sprechen. Das wäre bei der schon damaligen Dimensionen des Kaiserreichs durchweg anmaßend. Es existierten unterschiedliche Schulen, basierend auf diversen philosophischen Einflüssen, die jeweils regional interpretiert und angewendet wurden. Als namhafte Impulsgeber sind Buddha, Konfuzius und Laotse zu nennen.
Repressive Aktionen der Regierung, angefangen im letzten Jahrhundert, unterbanden die Ausführung dieser Tradition und verdammten die Lehre größtenteils ins Exil.
Grundlegende Prinzipien der Lehre
Die Fundamente des Feng-Shui dürften den meisten nicht unbekannt sein: das Yin-Yang Prinzip und die Lehre der fünf Elemente.
Wir alle kennen den symbolischen Kreis, in dessen Inneren sich wirbelnde Formen und Punkte in Schwarz und Weiß umschlingen. Auch hier strebt die gegensätzliche Farbgebung innerhalb der Einheit des Kreises nach Harmonie und Gleichgewicht, während das Zeichen die polaren Kräfte, manifestiert als unter anderem Himmel und Erde, weiblich und männlich, in seiner binären Struktur vereint.
Alles ist stets Teil des Ganzen und ebenso beinhaltet jeder Teil gleichzeitig das ihm Konträre.
Alles ist in dynamischem Fluss und nie von Dauer.
Alles geschieht in Relation und Wechselspiel mit- und zueinander.
Die fünf Elemente sind Wasser, Holz, Feuer, Erde, Metall. Gegenstände, Farben, Formen und die Teile des menschlichen Körpers werden diesen Elementen zugeordnet. So sind zum Beispiel die Augen, die Farbe Grün sowie Pflanzen und nach oben strebende Gegenstände wie Säulen dem Element Holz zugehörig, während Rot, Orange, spitze Formen, alles Brennende (Kerzen, Kamin, Lampen und andere Lichtquellen) und der Mund dem Feuer untergeordnet werden.
…und jetzt?
Nun haben wir also die Theorie einigermaßen hergeleitet und verstanden, aber wie funktioniert dies nun genau in der Praxis?
Stellen Sie sich als Feng-Shui praktizierende Person in einen Raum Ihrer Wahl und analysieren und fühlen Sie, inwiefern sich alles in Balance befindet. Auch wenn Sie natürlich kein*e Meister*in sind, lassen sich doch etwaige unharmonische Einrichtungen oder Farbgebungen intuitiv erfassen.
Ein Beispiel für die Dominanz von Yang: Überwiegend aggressive, feurige Farben, gerade Linien. Glänzende Oberflächen aus Glas, Metall, Chrom sind vorherrschend.
Bedeutung: Hier dominiert das männliche Prinzip.
Praxistipp: Geben Sie Ihrem Wohnraum mehr Schwung, zum Beispiel durch geschwungene Möbelstücke. Kaufen Sie Pflanzen und schöne Teppiche, um das weibliche Prinzip zu unterstützen. Auch ein Dämmlicht oder weicher Kerzenschein können helfen, den Raum zu harmonisieren.
Die sich im Außen manifestierenden Defizite können übrigens auch auf Stellen hinweisen, wo es in Ihrer Beziehung zu sich selbst und/oder zu anderen Schwierigkeiten gibt. Ein genaueres Hinsehen lohnt sich also in jedem Fall!
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