Die Wahl der Peripherie – Maus und Tastatur – ist besonders im Gaming-Bereich entscheidend. Denn nur mit der richtigen Ausstattung werden ausgedehnte Sessions im Lieblingsgame zu einem echten Erlebnis. Bei der Maus gibt es dabei diverse objektive Punkte zu beachten, allerdings sollten Gamerinnen und Gamer auch ihren eigenen Eindruck in die Entscheidung einbeziehen. Denn eine individuelle Entscheidung wie die für die richtige Gaming-Maus kann nicht alleine an objektiven Faktoren bemessen werden.
Die Ergonomie: Aufbau der Maus und einzelne Griffarten.
In den letzten Jahren hat das Verständnis für eine ergonomische Büro- und Arbeitsplatzeinrichtung nicht nur im klassischen „Arbeitsbereich“ zugenommen. Auch Gamerinnen und Gamer, die nicht selten viele Stunden täglich am Rechner verbringen, achten mehr und mehr auf eine gesundheitsschonende und damit ergonomische Ausstattung ihrer Zocker-Ecke.
Bauweise und Form der Gaming-Maus
Ergonomisch geformte Gaming-Mäuse sorgen dafür, dass die Hand in einer leicht abgerundeten – also nicht flach (parallel zum Tisch liegenden) Position aufliegt. So wird die natürliche Haltung des Unterarms aufrechterhalten, was den klassischen „Mausarm“, deren Schmerzen wohl jeder Gamer schon mindestens einmal am eigenen Leib erfahren hat, verhindert. Besonders bei längeren Gaming-Sessions macht sich dieser Effekt bemerkbar.
Auch im Übrigen sollte bei einer Gaming-Maus auf eine an die Hand angepasste Form geachtet werden. Dazu gilt es, folgende Punkte zu beachten:
- Die Hand muss optimal auf der Maus aufliegen. Steht sie über, führt das schnell zu unangenehmen Verkrampfungen, was eine Bedienung des Rechners unmöglich macht. Die passende Gaming-Maus füllt die Hand vollständig aus.
- Alle Tasten der Maus, soweit sie benötigt werden, müssen gut erreichbar sein. Sind dafür Verrenkungen jeder Art erforderlich, wird das beim Gaming nicht nur unkomfortabel, sondern führt ebenfalls zu Verkrampfungen.
- Eine gute Gaming-Maus lässt sich leicht und ohne Hindernisse oder Reibung auf dem Mauspad bewegen. Dass auch die Unterlage passend gewählt werden sollte, versteht sich dabei von selbst.
Die einzelnen Griffarten im Überblick
Gamerinnen und Gamer unterscheiden bei der Führung der Maus verschiedene Griffarten. Wir geben einen kurzen Überblick über die drei Favoriten:
- Palm Grip: Bei ihm liegt die ganze Hand auf der Gaming-Maus auf. Er ist der schonendste und komfortabelste Handgriff.
- Claw Grip: Hier liegen lediglich die Finger auf den Tasten der Maus auf. Diese Griffart ermöglicht zwar eine teilweise präzise Steuerung, sie kann aber zu ernsthaften gesundheitlichen Konsequenzen führen. Daher ist sie nach Möglichkeit zu vermeiden.
- Fingertip Grip: Er zeichnet sich dadurch aus, dass nur die Fingerspitzen auf der Maus aufliegen und der Griff damit etwas „unförmig“ aussieht. Wirklich gesund ist er ebenfalls nicht, wenngleich er ebenfalls eine präzise Steuerung der Eingaben ermöglicht.
Zwischenfazit: Wer möglichst ergonomisch und gesundheitsschonend arbeiten und zocken will, sollte auf den Palm Grip setzen und sich ggf. umgewöhnen. Denn nur so und mit der passenden Gaming-Maus ist sichergestellt, dass es auch langfristig nicht zu gesundheitlichen Folgen kommt.
Das Gewicht: Relevanter, als viele Gamerinnen und Gamer denken
Das Gewicht einer Gaming-Maus ist eine der zahlreichen Entscheidungen, die ebenfalls nicht anhand objektiver Faktoren getroffen werden können. Da das Gewicht das Handling wesentlich beeinflusst, also verbessert oder verschlechtert, hilft es auch hier am besten, einfach mehrere Mäuse auszuprobieren.
Fakt ist: Eine leichte Maus lässt sich schneller, aber auch unpräziser bewegen. Eine schwere Maus liegt stabiler auf und kann genauer bewegt werden, sie belastet aber das Handgelenk stärker und erfordert schlicht mehr Kraftaufwand bei der Nutzung.
Unserer Meinung nach optimal sind Gaming-Mäuse mit einem sehr niedrigen „Grundgewicht“ und mitgelieferten Gewichtseinsätzen, mit denen sich die Maus in Gramm-Schritten schwerer machen lässt. So sind Gamer wesentliche freier und flexibler dabei, mehrere Gewichtsstufen auszuprobieren und das Gewicht der Maus auch bei einem Wechsel des Spiels spontan anzupassen.
Die Verbindung: Kabelgebunden oder kabellos?
Auch hier handelt es sich klar um eine persönliche Präferenz. Viele Gamer, die einmal mit einer kabellosen Maus gezockt haben, möchten nicht mehr zur kabelgebundenen Variante zurückkehren. Allerdings gibt es auch Spielerinnen und Spieler, denen die Maus wegen des leeren Akkus in der Gaming-Session schon mehrfach ausgefallen ist – hier ist es dann wenig verwunderlich, dass das Ladeproblem früher der später zum Rückkehr zur kabelgebundenen Gaming-Maus führt.
Wer sich angewöhnt, die Maus regelmäßig (etwa beim Herunterfahren des Rechners) auf die entsprechende Ladestation zu stellen, wird hier wahrscheinlich keine Probleme bekommen. Allerdings lassen sich auch kabelgebundene Mäuse, etwa mithilfe eines Maus-Bungees, wesentlich komfortabler verwenden.
Zusatztasten: Sind sie wirklich notwendig?
Viele Gaming-Mäuse verfügen – neben den zwei klassischen – über diverse Zusatztasten. Sie lassen sich in der Software frei belegen und bieten diverse Vorteile:
- Schnellere Nutzung verschiedenster Funktionen, etwa durch Belegung mit Shortcuts
- Bedienfehler werden reduziert, denn es gibt ja nur eine „Tastenkombination“
- Durch mehrere Profile gibt es viele Anpassungsmöglichkeiten an zahlreiche Games
Wesentliche Nachteile stehen dem nicht gegenüber. Denn wer die Sondertasten nicht benötigt, belegt sie eben nicht oder nutzt sie für Features außerhalb des Games, etwa für die Musiksteuerung. Für die meisten Gamerinnen und Gamer haben sich Sondertasten – übrigens auch auf der Tastatur – aber durchaus bewährt.
Technische Faktoren: Sensor, DPI & Polling-Rate
Zum Abschluss noch einige technische Daten, die beim Kauf einer Gaming-Maus relevant sind, im Kurzüberblick:
- Optischer oder Laser-Sensor: Eine optische Maus arbeitet mit einer Leuchtdiode, während eine Laser-Maus mit dem namensgebenden Laser arbeitet. Letztere ist dabei auf verschiedensten Oberflächen einsetzbar und tendenziell präziser. Wo möglich, macht es Sinn, auf eine lasergesteuerte Maus zu setzen oder zumindest beide im Test mal gegenüberzustellen.
- Die DPI-Zahl: „Dots Per Inch“ gibt an, welche Strecke der Cursor auf dem Bildschirm zurücklegt, wenn die Maus um einen Zoll – rund 2,5 Zentimeter – bewegt wird. Dabei kommt es auf die persönliche Präferenz an, mehr als 1600 DPI braucht jedoch kein Mensch und die Angabe ist in den meisten Fällen reines Marketing.
- Polling Rate: Sie beschreibt die Geschwindigkeit der Kommunikation zwischen Maus und Treiber. Je höher die Polling-Rate ist, desto schneller können Eingaben also im Rechner verarbeitet werden. Hier ist es daher tatsächlich so, dass Gamerinnen und Gamer auf eine möglichst hohe Zahl achten sollten – anders als etwa beim DPI-Wert.
Fazit: Gaming-Mäuse sind und bleiben eine individuelle Entscheidung
Viele objektive und subjektive Faktoren beeinflussen die Entscheidung von Gamerinnen und Gamern für oder gegen eine bestimmte Gaming-Maus. Am Ende bleibt es also eine Wahl, die sich von außen zwar mit Fakten begründen, aber nur eingeschränkt beeinflussen lässt. Wir empfehlen, grundsätzlich einfach mehrere Mäuse – am besten im Fachhandel vor Ort – auszuprobieren und sich für eine der Mäuse zu entscheiden.
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