Der E-Commerce war in früheren Zeiten an geringere Anforderungen gekoppelt, was die Implementierung neuer Funktionen und Angebote betraf. Doch mit der technischen Weiterentwicklung ändern sich die Rahmenbedingungen. Aufgrund der großen Konkurrenz und den rapide den Markt stürmenden Neuerungen ist es erforderlich, den Kunden die neuesten Features sowie Produkte möglichst schnell zur Verfügung zu stellen. Dabei helfen Microservices für den E-Commerce.
Was sind Microservices?
Microservices sind nichts anderes als Anwendungen, die der Erfüllung bestimmter Aufgaben dienen. Solche Anwendungen mit entsprechenden Aufgaben können sein:
- Warenwirtschaftssysteme
- CRM-Systeme (Customer Relationship Management; Kundenbeziehungsmanagement)
- Newsletter-Tools
Diese einzelnen Anwendungen werden im Gesamtkontext als Microservices bezeichnet, da sie kleine Teilbereiche von Gesamtanwendungen sind. Es geht aber anders: Wo früher eine monolithische Anwendung üblich war, die alle Microservices in einem Programm miteinander vereinte, rücken nun die separaten Microservices immer mehr ins Blickfeld. Doch was unterscheidet Microservices von einer einzelnen Gesamtanwendung, also der monolithischen Anwendung?
Microservices im Vergleich zu monolithischen Anwendungen
Microservices werden separat entwickelt und sind für einzelne Funktionen zuständig. Bei monolithischen Anwendungen werden hingegen alle Funktionen in eine Software gedrängt, was zur Folge hat, dass die gesamte Software komplex entwickelt werden muss und sich schwieriger gegen Ausfälle absichern lässt. Zudem ist das Team gezwungen, geschlossen an dem System zu arbeiten. Was zunächst nach dem Türöffner für gute Zusammenarbeit aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinblick als ein Hindernis. Denn je umfangreicher eine Gesamtanwendung ist und je üppiger das Team ausfällt, welches daran arbeitet, umso langsamer schreitet das Projekt voran und umso schlechter kann sich die Technologie innerhalb eines Unternehmens weiterentwickeln.
Diese Kehrseiten monolithischer Anwendungen sind zugleich die Aspekte, bei denen Microservices punkten:
- Beschleunigte Entwicklung: Es lassen sich separate Teams für die Entwicklung einzelner Microservices festlegen. Diese arbeiten unabhängig voneinander und beschleunigen den Entwicklungsprozess.
- Geringe Größe: Jeder Microservice für sich ist im Vergleich zu der Alternative einer monolithischen Anwendung klein und lässt sich gut warten. Ebenso sind Veränderungen und Modifizierungen schnell umsetzbar.
- Sicherheit und Robustheit: Fällt ein einzelner Microservice aus, behalten die anderen Microservices ihre Funktionalität bei, was das Gesamtkonstrukt robust und sicher macht. Zudem sind einzelne Microservices besser zu schützen als eine monolithische Anwendung.
Der entscheidende Vorteil von Microservices im Hinblick auf die Konkurrenzfähigkeit im digitalen Zeitalter mit seinen desruptiven Geschäftsmodellen ist die schnelle Anpassungsmöglichkeit. Neue Features müssen nicht mehr durch mühsame Veränderungen in der monolithischen Anwendung integriert werden. Stattdessen wird der einzelne Micro-Service angepasst und schon ist das neue Feature oder Produkt verfügbar. Als richtungsweisend lässt sich der Umstieg auf Microservices im Hinblick auf die Anforderungen zur Agilität von Unternehmen in Zeiten der Digitalisierung anführen. Dies unterstreicht die Relevanz der Microservices einmal mehr.
Drei Beispiele für potenzielle Anwendungsbereiche von Microservices
Microservices lassen sich durch professionelle Unternehmen aufsetzen oder in Zusammenarbeit mit Entwicklern selbst realisieren. Auf die eine oder auf die andere Art durchgeführt, bieten sie neue Möglichkeiten zur Optimierung der Arbeitsabläufe in Unternehmen:
- Erweiterung bestehender Systeme
- Kombination von CMS- mit E-Commerce-Systemen
- Ersatz bestehender aufwendiger Software-Lösungen
Bei bestehenden Systemen gibt es neben den Microservices die Option, diese durch Plugins sowie Programmierungen zu erweitern. Während das Programmieren am Ende ein umfangreicheres und schwierig zu wartendes System hinterlässt, weisen Plugins begrenzte Möglichkeiten auf. Die Microservices weisen diese beiden Probleme nicht auf.
Besonders vielversprechend ist die Kombination von CMS- mit E-Commerce-Systemen. Dies ist dem in der Bedeutung gestiegenen Content Marketing zu verdanken. Zahlreiche Unternehmen haben erkannt, wie wichtig es ist, hochwertige Inhalte mit hoher Informationsdichte zu schaffen, um gute Rankings in den Suchmaschinen zu erhalten. Herkömmliche E-Commerce-Systeme sind jedoch mit dem Nachteil versehen, dass sie geringe CMS-Funktionalitäten aufweisen. Die Anbindung eines CMS in Form von Microservices stellt eine maßgeschneiderte Lösung dar.
Zu guter Letzt sei der Ersatz bestehender Softwares angeführt: Es gibt nach wie vor eine hohe Anzahl an Unternehmen, die sich Systeme geschaffen und diese im Laufe der Jahre mühsam angepasst haben. Durch ständige Erweiterungen und Anpassungen wird das Aufrechterhalten der Systeme allerdings zunehmend schwierig und kostspielig. Denn je mehr Funktionen integriert sind, umso mehr beeinflussen sie sich gegenseitig. So wird das Fixen von Bugs und weiteren Mängeln beeinträchtigt. Microservices als Ersatz für diese aufwendigen, über die Jahre angesammelten Software-Lösungen, bringen sich mit geringeren Kosten ein.
Wieso Microservices dennoch nicht immer ideal sind…
Wer keine großen Projekte angedacht hat, sondern eine Website, Nischenseite, einen Blog oder eine kleine Vergleichsplattform betreiben möchte, ist bereits mit einem Angebot fürs Webhosting ideal beraten. Der Umstieg auf Microservices verursacht Kosten und lohnt dementsprechend nur dann, wenn ein angemessenes Verhältnis aus Kosten sowie Nutzen geschaffen wird. Dies ist dann der Fall, wenn große Projekte durchgeführt werden, die häufige Anwendungsanpassungen erfordern.
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