Als vor ungefähr 50 Jahren die ersten Personal Computer (PCs) auf den Markt kamen, wurden sie noch als technische Wunderwerke bestaunt. Wohl kaum jemand ahnte, wie sehr sie im 21. Jahrhundert das alltägliche Leben beeinflussen würden. Heute gibt es in mehr als 90 Prozent der deutschen Haushalte PCs. Ihre weite Verbreitung haben sie vor allem der Erfindung des Internets zu verdanken. Aus dem Geschäftsleben sind Computer erst recht nicht mehr wegzudenken. Selbst kleine Handwerksbetriebe benötigen einen Computer. Dabei zeigt sich ein deutlicher Trend. Während die Zahl der klassischen Desktop PCs (Bürocomputer) ständig abnimmt, steigt die Zahl der Notebooks immer weiter an. Kein Wunder, sind doch Notebooks ebenso leistungsfähig wie Desktop PCs, benötigen aber nur ein Drittel des Stroms und kaum Platz. Da es sich jedoch um mobile Geräte handelt, ist das Risiko eines Schadens höher.
Was ist eine PC Versicherung?
Sie wird auch Computerversicherung genannt und ist eine Sonderform der Elektronikversicherung. Sie versichert Computer gegen Schäden durch äußere Einwirkungen und optional auch gegen Diebstahl und Raub. Für die PC Versicherung spielt es keine Rolle, ob der versicherte Computer ein stationäres Gerät, also ein klassischer Bürocomputer ist, oder ob es sich um ein Notebook handelt, dass auch mobil eingesetzt werden kann. Die Computerversicherung ist eine typische Geräteversicherung. Das bedeutet, sie gilt nur für jeweils ein Gerät. Dieses muss mit Seriennummer und genauer Modellbezeichnung im Versicherungsschein eingetragen sein. Wird der PC verkauft, übernimmt der neue Besitzer die Versicherung, falls er sich nicht dazu entscheidet, sie zu kündigen.
Welche Risiken sind versichert?
Typischerweise sind Schäden am Gerät durch äußere Einwirkung versichert. Darunter fallen unter anderem:
- Sturz- und Bruchschäden
- Wasser- und Flüssigkeitsschäden
- Beschädigungen durch falsche Bedienung
- Feuerschäden und elektrische Schäden (Brände, Explosionen, Kurzschlüsse)
- Vandalismus und Sabotage
- Diebstahl und Raub (optional)
Welche Risiken sind nicht versichert?
- Risiken, die bereits anderweitig abgesichert sind (beispielsweise ist bei Einbruchdiebstahl die Hausratsversicherung zuständig).
- Material- oder Konstruktionsfehler, die unter die Händler- oder Herstellergarantie fallen.
- Schäden, die durch eigenmächtige Veränderungen am PC entstehen (Modifikationen).
- Schäden an der Software oder durch Datenverlust.
- Schäden, die bereits vor dem Abschluss der Versicherung existierten (bei gebrauchten PCs).
Was beinhaltet ein typischer Vertrag?
- Deckungssumme
Als Deckungssumme wird im Normalfall der Kaufpreis des Computers gewählt. Manche Versicherungen setzen aber stattdessen auch einen Pauschalbetrag ein.
- Laufzeit
Die Laufzeit beträgt im Durchschnitt ein Jahr. Auf Wunsch kann der Vertrag verlängert werden.
- Schadensfall
Die Meldung eines Schadens ist rund um die Uhr möglich. Die Versicherung erstattet üblicherweise kein Geld. Sollte eine Reparatur nicht mehr möglich oder der Computer nicht mehr vorhanden sein, erhält der Versicherungsnehmer ein Ersatzgerät, dessen Wert allerdings den Zeitwert des originalen Computers nicht übersteigt. Die Versicherung geht auf den Austausch-PC über.
Vorteile der Computerversicherung
- Großer Leistungsumfang
Die Versicherung kommt auch für Schäden auf, die durch eigenes Verschulden oder mutwilliger Zerstörung Dritter entstanden sind. Die häufigsten Schäden sind versichert.
- Niedrige Beiträge
Bei monatlicher Zahlungsweise liegt der Beitrag bei weniger als 10 Euro. Zusätzliche Rabatte sind möglich.
- Weltweiter Schutz
Versicherungsschutz besteht nicht nur am Standort des Computers, sondern praktisch überall, auch im Auslandsurlaub oder einer Dienstreise.
Nachteile der Computerversicherung
- Lücken in der Deckung
Die PC Versicherung deckt nur Schäden am eigentlichen Computer ab. Externe Geräte wie Drucker, Monitor, Lautsprecher und anderes sind nicht eingeschlossen. Schäden durch Viren oder Hackerangriffe bzw. durch Datenverlust sind ebenfalls nicht versichert.
- Keine Geldleistungen
Die Computerversicherung bezahlt kein Geld, wenn der Rechner nicht mehr zu reparieren ist oder gestohlen wurde. Stattdessen muss sich der Versicherungsnehmer mit einem oft gebrauchten Ersatzcomputer zufrieden geben.
- Oft zu teuer
Das ist nur ein scheinbarer Widerspruch zu den niedrigen Beiträgen. Ein Computer verliert rasch an Wert. Schon nach 2 Jahren beträgt sein Zeitwert durchschnittlich nur noch 40 Prozent des Neuwerts. Dafür ist die Computerversicherung zu teuer.
Wie sinnvoll ist eine PC Versicherung?
Das kommt darauf an, wie teuer der Computer ist und ob er privat oder geschäftlich genutzt wird. Manche Gaming-PCs kosten mehrere Tausend Euro. Da sie oft hart an der Leistungsgrenze arbeiten, sind sie anfällig für Störungen. In diesem Fall ist eine Computerversicherung durchaus gerechtfertigt. Auch Geschäftsleute, die auf ihren Computer angewiesen sind und damit Kunden besuchen oder Präsentationen veranstalten, schließen oft eine Computerversicherung ab. Wer dagegen nur einen kleinen PC zum Surfen besitzt und ihn nur zu Hause benutzt, kann auf bessere Alternativen zurückgreifen. Jeder Käufer muss sich selbst überlegen, wie wichtig ihm der PC ist und ob er dafür eine Versicherung abschließen möchte oder nicht.
FAQ
1. Wie können die Lücken in der Deckung geschlossen werden?
Kommerzielle Nutzer eines PCs sollten unbedingt eine Softwareversicherung abschließen. Sie zahlt beispielsweise, wenn Datenträger vernichtet wurden oder wichtige Daten (Kundendaten) gelöscht oder durch Hacker blockiert wurden. Die Softwareversicherung übernimmt die Kosten für die Wiederherstellung der Daten. Davon kann das Überleben des Unternehmens abhängen. Auch Freiberufler und Selbstständige schließen oft eine Softwareversicherung ab.
2. Welche Alternativen zur PC Versicherung gibt es?
Für Privatpersonen stellt eine Elektronikversicherung oft die bessere Alternative zur Computerversicherung dar. Sie gewährt Schutz gegen dieselben Risiken, allerdings nicht nur für ein einzelnes Gerät, sondern für alle zum Haushalt gehörenden elektronischen Geräte. Das schließt beispielsweise Drucker, Monitor, den TV inkl. Smart TV Stick, die Musikanlage und sogar Smartphones mit ein.
3. Ist eine Rechtsschutzversicherung eine sinnvolle Erweiterung?
Ja, eine Rechtsschutzversicherung ist eine sinnvolle Erweiterung. Der Grund liegt auf der Hand. Schäden an teuren Computern haben nicht selten einen Rechtsstreit zur Folge. In einigen Fällen kann ein Rechtsschutz daher sinnvoll sein. Weitere Informationen finden Sie in diesem Ratgeber zur Rechtsschutzversicherung.
4. Kann die PC Versicherung nur für neue Rechner abgeschlossen werden?
Das suggerieren zwar viele Verkäufer in Computerläden, es stimmt aber nicht. Die Versicherung kann auch erst mehrere Monate nach dem Kauf abgeschlossen werden. Je nach Anbieter hat der Käufer 3 – 6 Monate Zeit dafür.
Zusammenfassung & Fazit
Die Computerversicherung gewährt Schutz nur für den im Versicherungsschein genannten Rechner. In der Versicherungsbranche wird sie auch als Geräteversicherung bezeichnet. Der Versicherungsschutz bezieht sich nur auf die Hardware des Computers. Wer großen Wert auf die im Computer gespeicherten Daten legt, benötigt zusätzlich zur PC Versicherung noch eine Softwareversicherung. Da ein PC rasch an Wert verliert, darf die Laufzeit nicht zu lang sein. Ein Jahresvertrag ohne automatische Verlängerung stellt in den meisten Fällen die beste Lösung dar.
Stopp! Wetten, die Artikel interessieren dich auch?
Magazin durchsuchen:
Neue Beiträge
- Ergonomischer Bürostuhl: Unser Review über den Flexispot BS14
- iMac 2024 mit M4: Evolution statt Revolution
- Mobile Gaming: Sicherheit in der Unterhaltung berücksichtigen
- Windows oder MacOS: Welches Betriebssystem eignet sich besser für die Aufgaben eines modernen Studierenden?
- ECM-Software und künstliche Intelligenz
Neue Kommentare