Offiziell gibt es das Internet seit 1969. Unter dem Namen Arpanet wurden die ersten Großrechner von Universitäten und Forschungseinrichtungen vernetzt, um die Rechenleistung der Großrechner effizienter zu nutzen. Seitdem sind viele Bits den Datenfluss herunter geschwommen und das Internet ist eines der größten weltweiten Wirtschaftsfaktoren geworden.
Nachdem das Arpnet schon 20 Jahre lang in Universitäten und Forschungseinrichtungen zur Verfügung stand, beschloss die National Science Foundation das Internet für kommerzielle Zwecke freizugeben. Ein Jahr zuvor hatte Tim Berners-Lee vom CERN die Grundlagen des World Wide Web festgelegt und der Welt öffentlich zur Verfügung gestellt.
Aber erst mit den Social-Media-Plattformen, wie Twitter, Facebook und Youtube, und dem Web 2.0 wurde das Internet populär. Mit Web 2.0 konnten auch Audio und Videoverbindungen im Internet angeboten werden. Mit den mobilen Geräten, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, können wir heute über das Internet Essen bestellen, eine Hausrat und Haftpflichtversicherung abschließen oder sogar schon amtliche Bescheide beantragen. Das Internet ist ein Bestandteil unseres täglichen Lebens geworden, es ist kommerziell geworden, aber was ist der Preis dafür?
Was kostet das Internet?
Die großen Internetgiganten entstanden fast alle in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts. Zunächst hatten die Pioniere keine kommerziellen Interessen, was sich aber nach kurzer Zeit änderte, sobald ihre Plattformen einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hatten. Sie erkannten schnell, wie sie die Plattformen vermarkten konnten, je mehr Besucher sie erzielten, desto mehr Geld konnten sie verdienen.
Das wichtigste Gut der heutigen Internetgiganten sind Informationen. Je mehr sie über ihre Benutzer wissen, desto besser können sie ihren Kunden Werbung anbieten, die sich direkt an ihre potentiellen Zielkunden richtet. Vor dem Internet war Werbung für Unternehmen sehr teuer, da alle Medien, Fernsehen, Radio und Wurfsendungen, zu viele Menschen erreichten, die mit dem Angebot nichts anfangen konnten. Damals waren Unternehmen schon erfolgreich, wenn sie es mit ihren Werbebotschaften mehr als 10 Prozent potenzieller Kunden erreichten.
Heute ist dies ganz anders, die Internetgiganten haben soviel Informationen über ihre Besucher gesammelt, dass sie gezielte Werbung anbieten können. Für die Werbekunden ist dies ideal, sie müssen kein Kapital mit Werbung verschwenden, die nicht an die Zielkundschaft gerichtet ist.
Was bedeutet dies aber für die Besucher der Sozialen Medien oder der großen Suchmaschinen? Sie müssen davon ausgehen, dass alle Informationen über ihre Suchvorgänge und Mitteilungen gespeichert werden und für Werbeangebote ausgewertet werden. Mit den vernetzten mobilen Geräten und dem Internet der Dinge, werden möglichst viele Informationen über uns gesammelt, die irgendwann einmal für die Unternehmen nützlich sein könnten.
Wir bezahlen unsere Besuche im Internet mit Informationen, die wir über uns preisgeben und die wir wahrscheinlich nie mehr löschen können. Alleine unser Standort, unsere Gerätekonfigurationen, das Geschlecht und das Alter liefern den Internet-Unternehmen so viele Informationen, dass sie genau die Werbung für uns schalten können, die uns anspricht.
In den letzten Jahren hat sich aber viel getan, die Datenschutz-Grundverordnung wurde angepasst, das Netzwerkdurchsetzungsgesetz verbessert die Rechtsdurchsetzung in sozialen Netzen und die Benutzer werden mit immer mehr Informationen versorgt.
Trotzdem muss jeder Internet-Benutzer wissen, dass niemand genau weiß, welche Informationen über uns gesammelten werden. Die andauernden Datenskandale beweisen es und die Enthüllungen von Edward Snowden über die globale Überwachungs- und Spionageaffäre der National Security Agency (NSA) haben weltweit für Unmut gesorgt. Wir bezahlen die Möglichkeit die modernen Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen, teuer.
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