In Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Osnabrück untersucht die Universität Bonn in einem zweijährigen Projekt, inwiefern sich handelsübliche WLAN-Router zur Einbrechererkennung eignen. Ebenfalls im Projekt „Wachmann“ involviert ist das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Letzteres unterstützt das Projekt mit 1,1 Millionen Euro vor allem finanziell. „Wachmann“ steht dabei für „WLAN basierte Aufzeichnungen von Charakteristiken tatortnaher mobiler Endgeräte zur Alarmierung und Nachverfolgung von Eigentumskriminalität.“ Klingt zunächst kompliziert, ist aber eigentlich recht einfach. So sollen die Router mittels der Handydaten möglicher Einbrecher diese ermitteln und nachverfolgen.
Zwei Jahre für das „Wachmann“-Projekt
Wie eingangs bereits erwähnt, läuft das Projekt „Wachmann“ zunächst über zwei Jahre. Im Rahmen des Projekts möchten die involvierten Partner prüfen, ob sich einfache und somit kostengünstige WLAN-Router auch zur Bekämpfung von Einbruchskriminalität eignen. Immerhin steht inzwischen in fast jedem Haushalt in Deutschland ein entsprechender Router. Mittels des Routers sollen dabei Geräte, welche die Täter bei sich tragen, also vor allem Smartphones, erkannt und nachverfolgt werden können. Dabei soll der Eigentümer den Plänen nach natürlich auch eine entsprechende Nachricht vom Router erhalten, sobald sich eine ungebetene Person in einem bestimmten Bereich aufhält.
Hier stellt sich dann natürlich die Frage, wie sich der Bereich entsprechend eingrenzen lässt, um vor allem in viel frequentierten Gegenden permanente Fehlalarme zu verhindern. Diese Frage soll ebenfalls innerhalb des Projekts geklärt werden. Auch andere Störungen müssten ausgeschlossen werden. Spielt beispielsweise ein zum Haushalt gehörender Gast im Ice Casino online und hat sich entsprechend im WLAN-Netzwerk eingeloggt, müsste der Router den Besucher natürlich ebenfalls von einem Eindringling unterscheiden können. Ob dies mittels des Einloggens oder über andere Wege funktioniert, ist noch unklar. Letztlich soll es aber möglich sein, bestimmte Personen und deren Netzwerkgeräte im Router zu hinterlegen.
Spezielle Identifikationsnummern hinterlassen digitale Fingerabdrücke
Letztlich machen sich die Projektteilnehmer vor allem eine Sache zunutze. So besitzt jedes Netzwerkgerät eine einzigartige Identifikationsnummer: die MAC-Adresse. Diese hinterlassen die Geräte auch, sobald sie nach geeigneten WLAN-Verbindungen suchen. Nehmen Nutzer bei ihren Smartphones und anderen Geräten keine expliziten Einstellungen vor, scannen die meisten Geräte nahezu permanent ihre Umgebung nach verfügbaren WLAN-Netzen ab. Dabei hinterlassen sie ihre „digitalen Fingerabdrücke“. Genau diese MAC-Adressen möchten die Forscher für das Projekt nutzen. So sollen die Router selbstständig analysieren, ob die MAC-Adresse zu Personen des Haushalts oder zu den direkten Nachbarn gehört oder ob es sich um ein fremdes Gerät handelt. Welches sich unter Umständen auch noch zur nächtlichen und somit unüblichen Stunde im WLAN-Bereich aufhält. Letztlich geht es hier um Algorithmen und um ein automatisches Erkennungssystem, welches versucht, „Freund und ungebetenen Eindringling“ zu unterscheiden. Ist ein Eindringling erkannt, könnte der Router einen leisen Alarm auslösen und den Eigentümer informieren.
Auch den Nutzen von sogenannten Mesh-Netzwerken für das Projekt „Wachmann“ möchten die Forscher genauer klären. Mesh-Netzwerke könnten sich bei größeren Netzwerken auf größeren Anwesen oder Grundstücken bei der Einbrecherbekämpfung nützlich machen. So zum Beispiel auch auf Firmengeländen. So können sich die Forscher sogar vorstellen, mittels der Mesh-Netzwerke mögliche Fluchtpläne zu rekonstruieren.
Weiterer Nutzen des Projekts „Wachmann“ im Blick
Einbrüche in Privatwohnungen waren und sind vor allem in den letzten Jahren ein großes Thema, um das sich die Polizei und die Justiz kümmern mussten. Wenn die Zahlen in den vergangenen Jahren auch gesunken sind. Allerdings denken die Projektteilnehmer noch ein ganzes Stück weiter. So könnten beispielsweise die Ergebnisse aus dem Projekt „Wachmann“ künftig auch weiterentwickelte Technologien ermöglichen. Dann ließen sich mit dieser oder ähnlicher Technik auch viele andere Delikte bekämpfen und nachverfolgen. So nennt die Polizei hier als Beispiele Bankautomatensprengungen, Vandalismus, KFZ-Kriminalität und Diebstähle. Weitere drastischere Beispiele wären auch Verbrechen wie Sexual-Gewalt, Tötungsdelikte und Terrorismus.
WLAN spielt schon jetzt als günstige Überwachungstechnik eine wichtige Rolle
Günstige und ohnehin vorhandene WLAN-Netze zur Eigentumsüberwachung und zum Einbrecherschutz zu nutzen, ist natürlich nicht völlig neu. So gibt es hier bereits viele entsprechende Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Videoüberwachung und Smart-Homes. Einfache WLAN-Überwachungskameras kosten heute oft nicht mehr als 20 bis 30 Euro. Umfangreichere und eigenständige Systeme sind inzwischen ebenfalls relativ kostengünstig zu haben. Dazu gesellen und etablieren sich auch vermehrt relativ neue Techniken im Bereich des Smart-Homes. Steuerungen für Smart-Homes können beispielsweise die Anwesenheit von Einwohnern simulieren und vorgaukeln. Etwa durch das Ein- und Ausschalten von Beleuchtung oder anderen Geräten. Einbrecher lassen sich so oft bereits schon im Vorfeld bei ihren Planungen abhalten. Natürlich ermöglichen die Kameras und die Smart-Home-Geräte auch eine permanente Überwachung und Steuerung des eigenen Anwesens oder der Wohnung mittels App. Ganz ohne Schwachstellen ist die Technik aber freilich auch nicht.
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