In der Coronazeit ist das Homeoffice für viele Menschen zum Standard-Arbeitsplatz geworden. Leider fehlte vielen Menschen die passende Ausstattung, und durch langes Sitzen und falsch eingestellte Bildschirme kann schnell die Gesundheit unter dem heimischen Arbeitsplatz leiden. In diesem Artikel haben wir uns angeschaut, was Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beachten sollten, wenn sie sich einen gesunden heimischen Arbeitsplatz einrichten möchten. Ein Ratgeber vom richtigen Stuhl bis hin zu Routinen und Work-Life-Balance.
Der passende Bürostuhl: Ergonomisch und bequem
In vielen Büros in Deutschland sind Sie immer noch Standard: Unbequeme, klapprige Bürostühle aus Plastik oder mit einem dünnen Stoffbezug. Oftmals wurden die Bürostühle schon mehr als 10 Jahre im Unternehmen herumgereicht und die Bequemlichkeit ist auch dementsprechend. Rücken- sowie Nackenschmerzen und Folgen daraus sind eine der häufigsten Ursachen für die Berufsunfähigkeit.
Denn Sie dürfen es nicht unterschätzen, wenn Sie über Jahre acht Stunden täglich auf einem unbequemen und ungesunden Stuhl sitzen. Vergleichbar ist dies etwa damit, wenn Sie eine lange Wanderung mit Schuhen machen, in denen Sie ständig umknicken.
Die Folgen sind dort zwar schneller spürbar, jedoch nicht schlimmer. Durch einen falschen Bürostuhl kommt es zu Haltungsfehlern und ungesunden Verformungen, die sich oft kaum noch ausgleichen lassen. Wir haben deshalb zusammengefasst, worauf Arbeitnehmer beim Kauf eines Bürostuhls achten sollten.
Der Sitz sollte sich auf jede beliebige Höhe einstellen lassen, die Füße sollten immer fest auf dem Boden stehen können. Für die meisten Menschen passt ein Sitz, der zwischen 40 und 53 Zentimetern verstellbar ist. Auch die Sitztiefe ist ein entscheidender Punkt, denn wenn Sie zu weit einsinken, belastet dies den Rücken. Als Faustregel gilt hier, dass zwischen der Sitzvorderkante und Ihren Unterschenkel ca. eine Daumenbreite passen sollte.
Bei fast allen modernen Stühlen ist die Sitzfläche in alle Richtungen kippbar, um die Muskulatur durch das Ausgleichen zu aktivieren. Diese Funktion ist ein Must-Have Ihres Bürostuhls.
Die Armlehnen sollten einstellbar und bequem sein, der Unterarm sollte etwa einen Winkel von 90 Grad zum Oberarm haben. Wichtig: Lehnen aus Plastik sorgen im Sommer oft dafür, dass die Arme massiv schwitzen, diese sollten also unbedingt vermieden werden. Die Rückenlehne sollte vor allem höhenverstellbar sein, um sie an die Körpergröße anpassen zu können.
Auch eine Lordosenstütze ist empfehlenswert, eine kleine Wölbung am unteren Rücken, die die natürliche Krümmung der Wirbelsäule nachahmt. Die Polsterung des Stuhls sollte atmungsaktiv und weich sein, Leder sorgt oftmals für starkes Schwitzen.
Gute Bürostühle gibt es heute schon für kleines Geld. Experten empfehlen dennoch, ein Modell für mindestens 300 Euro zu kaufen, welches auch durch einige unabhängige Stellen geprüft wurde. Beim Kauf eines passenden Stuhls sollte jedoch nicht zu sehr aufs Geld geschaut werden, da er auf lange Sicht die Gesundheit stark beeinträchtigen kann.
Der Schreibtisch: Moderne Lösungen für Ihre Gesundheit
Auch beim Schreibtisch für das Homeoffice gibt es einige Dinge, die beachtet werden sollten. Beginnend schon bei der richtigen Platzierung des Schreibtisches in der Wohnung:
Der Schreibtisch sollte während des gesamten Tages genug Licht abbekommen, damit keine Müdigkeit gefördert wird. Das Licht sollte auch nicht von vorne kommen, da Nutzer dann besonders leicht geblendet und gestört werden. Wenn noch weitere Menschen in der Wohnung wohnen, sollte der Schreibtisch möglichst dort platziert werden, wo möglichst wenig ,,Durchgangsverkehr“ ist, also etwa in einem separaten Raum oder einer helleren Ecke eines Zimmers.
Wichtig ist auch, dass von dem Schreibtisch aus nach draußen geschaut werden kann. So vermeiden Arbeitende den sogenannten Bunkereffekt, der oft für Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen sorgt.
Doch nun zum Schreibtisch an sich. Bei der Größe werden von den meisten Experten 200 mal 80 Zentimetern empfohlen, wobei auch 160 Zentimeter noch in Ordnung sind. Der Unterscheid zwischen dem oberen Rand des Bildschirms und der Kopfhöhe sollte etwa 25 Zentimeter betragen, damit keine ungesunde Kopfhaltung entsteht.
Ein weiterer Anhaltspunkt sind die Arme, denn der Winkel zwischen Unter- und Oberarmen sollte 90 Grad betragen. Wenn alle diese Punkte beachtet werden, ist ein gesunder Arbeitsplatz vorhanden.
Bei Schreibtischen haben Sie die Wahl zwischen einem klassischen Sitz-Schreibtisch und einem Modell mit Höhenverstellung. Hier ist der höhenverstellbare Schreibtisch immer die bessere Alternative, denn ein Arbeiten im Stehen ist zweifelsohne das Gesündere. Experten empfehlen, immer wieder am Arbeitstag zwischen Stehen und Sitzen zu wechseln, um auch etwas in Bewegung zu bleiben. Länger als zwei Stunden dauerhaft zu sitzen ist nachweislich nicht gut für Konzentration und Gesundheit.
Die meisten Schreibtische mit dieser Funktion lassen sich elektrisch verstellen, auch das Einspeichern verschiedener Höhen ist so möglich. Günstigere Modelle verfügen jedoch auch manchmal über eine manuelle Verstellfunktion, die meist aber genauso schnell und zuverlässig funktioniert wie die Elektrische. Elektrische Schreibtische gibt es heute bereits ab ca. 250 Euro.
Ergonomische Maus: Unterschätztes Arbeitsgerät
Wenn Menschen am Schreibtisch arbeiten, bewegen Sie Ihre Maus bis zu 27 Kilometer an einem Arbeitstag. Die Handhaltung dabei ist in vielen Fällen sehr unbequem und kann zu Krämpfen und Verformungen führen. Auch Schädigungen an den Gelenken sind bei vielen Arbeitnehmern nach vielen Jahren ein Problem. Eine ergonomische Maus ist ein echtes Wundermittel, wenn es um einen gesunden Arbeitsalltag geht.
Eine ergonomische Maus versucht, für eine aufrechte, natürliche Handhaltung zu sorgen. ,,Normale“ Mäuse sorgen in der Regel dafür, dass Nutzer ihre Hand nach unten drehen müssen, um die Maus zu bedienen – und das über viele Stunden. So entstehen schnell Schmerzen und Haltungsfehler.
Die ergonomische Maus sorgt dafür, dass das Handgelenkt weder stark nach unten noch stark nach oben verdreht werden muss, sondern gerade bleibt. Ebenso wird der Druck auf das Handgelenk vermieden, der sonst durch eine Verbiegung entsteht. Wichtig zu wissen ist hierbei, dass die Sehnen und Knochen am Handgelenk von Natur aus schon sehr ungeschützt sind. Eine zusätzliche Belastung führt hier schnell zu Verletzungen.
Ergonomische Mäuse sind heute für jeden finanzierbar, oftmals werden sie sogar vom Arbeitgeber bezahlt. Ein gutes, hochwertiges Modell ist schon für etwa 70-100 Euro zu haben.
Wenn alle dieser oben genannten Punkte beachtet werden, steht einem gesunden Arbeiten von zuhause aus nichts mehr im Weg. Mit nur wenig Arbeit und Kosten lässt sich ein Büro einrichten, das Ihre Gesundheit nicht gefährdet. Wichtig ist auch, beim Arbeitgeber nachzufragen, in vielen Fällen bezahlt oder unterstützt auch er ein nachhaltiges und gesundes Homeoffice für seine Mitarbeiter.
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