Bild: @peshkov/Adobe Stock
Clouds spielen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle. Sie ermöglichen den zeit- und ortsunabhängigen Zugriff auf Daten und weisen gegenüber internen Rechenzentren deutliche ökonomische Vorteile auf. Die Umsetzung von Cloud-Strategien fällt allerdings noch vielen Unternehmen schwer. Vor allem in KMU bestehen Verbesserungspotenziale. Der vorliegende Artikel stellt die häufigsten Fehler vor und zeigt auf, wie sie sich vermeiden lassen.
Fehler 1 – Workloads werden nicht an die Cloud angepasst
Obwohl noch immer ein großer Teil der in Unternehmen anfallenden Workloads über private Rechenzentren bewältigt wird, entwickelt sich der Trend hin zum kompletten Umzug in die Cloud. Ein wesentliches Problem besteht dabei allerdings darin, dass die Workloads oft nicht an die neue Infrastruktur angepasst werden (Lift and Shift). Das führt dazu, dass Systeme auf der gleichen Anzahl virtueller Maschinen laufen wie im Rechenzentrum und dass Instanzen rund um die Uhr ausgelastet sind. Die Kosten für die Bewältigung von Workloads sind dann oft um ein Vielfaches höher, als sie es im eigenen Rechenzentrum gewesen wären.
Eine mögliche Lösung besteht darin, Workloads auch bei rapiden Cloud-Migrationen anzupassen. So muss zum Beispiel Software nicht zwingend sofort verfügbar sein. Stattdessen kann man eine Instanz einrichten, die darauf wartet, dass jemand eine Anwendung anfordert, und erst dann startet.
Fehler 2 – Sicherheitsrichtlinien werden nicht berücksichtigt
Ein weiteres typisches Problem betrifft die Sicherheit. Oft gelingt es IT-Verantwortlichen nicht, die regelmäßige Prüfung und Wartung der Sicherheitsumgebung in Ihr Änderungsmanagement zu integrieren. Dadurch besteht die Gefahr des Auseinanderdriftens von lokalen Lösungen und Cloud-Services. Diese erhöht wiederum die Gefahr für Sicherheitsvorfälle.
Aus diesem Grund sollte in jedem Cloud-Onboarding-Prozess die Bestätigung enthalten sein, dass neue Anwendungen in den Änderungsmanagement-Prozess eingebunden sind. Weiterhin sollten Sicherheitsrichtlinien immer aktualisiert werden, wenn neue Cloud-Umgebungen in das System integriert werden.
Fehler 3 – Zu komplexe Produkte
Oft beginnen die Probleme auch schon früher. So entscheiden sich etwa viele KMU für Lösungen mit einem möglichst großen Funktionsumfang, obwohl nur wenige Leistungen benötigt werden. Das ist insofern problematisch, als mit zunehmender Komplexität auch die Effizienz der Cloud-Lösung sinkt. Hier sind vor allem folgende Punkte zu nennen:
- Die Einarbeitungszeit für das Personal steigt
- Bedienfehler und Störungen häufen sich
- Kosten für Schulungen steigen
Um dies zu vermeiden, sollten KMU nur Cloud-Services auswählen, die dem Leistungs- und Funktionsumfang ihrer Anforderungen entsprechen. Schließlich sind die Flexibilität und die bedarfsgerechte Skalierbarkeit der Cloud die wichtigsten Vorteile der Technologie.
Fehler 4 – Falsche Berechtigungen für Mitarbeiter
Sowohl zu viele als auch zu wenige Berechtigungen können sich negativ auf die Effizienz der Cloud auswirken. Sind Zugriffsberechtigungen zu großzügig verteilt, besteht das Risiko, dass Mitarbeiter nicht lizenzierte und potenziell gefährliche Software in die Cloud legen. Haben Mitarbeiter hingegen zu wenige Rechte, könnten sie in ihrer täglichen Arbeit beschränkt werden. Es müsste dann immer erst der Umweg über den Administrator gegangen werden, wenn ein nicht freigegebener Dienst genutzt werden soll.
Um diese Probleme zu vermeiden, nutzen Unternehmen das Least-Privilege-Prinzip. Es besagt, dass an Mitarbeiter genau so viele Zugriffsrechte vergeben werden sollten, dass sie ihre Aufgaben erledigen können. Deshalb sollte der IT-Verantwortliche vor der Einbindung von Cloud Services genau prüfen, welche Berechtigungen von wem benötigt werden.
Fehler 5 – Keine ausreichend schnelle Verbindung
In vielen Fällen haben Effizienzprobleme nicht mit der Cloud selbst zu tun. Vor allem in kleineren und mittleren Unternehmen kommen häufig moderne leistungsfähige Cloud-Plattformen bekannter Anbieter zum Einsatz. Was allerdings oft vergessen wird, ist die Qualität der Verbindung und die Netzwerkleistung. Die Performance der Cloud-Anbieter kommt dann nicht beim Anwender an und die Geschäftsprozesse werden verlangsamt. Aus diesem Grund müssen Unternehmen zuallererst darauf achten, dass eine ausreichend hohe Verbindungsqualität und genügend Bandbreite zur Verfügung stehen.
Tipp: Daneben gibt es noch zahlreiche weitere typische Stolpersteine auf dem Weg zur effektiven Cloud-Integration. Einen weiterführenden Überblick finden Sie in diesem umfangreichen Heise-Artikel.
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