Wir befinden uns noch immer in einem Ausnahmezustand, auch wenn es zaghaft wieder in Richtung „Normalität“ gehen soll, so haben die letzten Wochen und Monate doch viele von uns vielleicht auch etwas zum Umdenken bewegt. Das zuvor eher verpönte Homeoffice ist für viele unterschiedliche Unternehmen seit Längerem zur Normalität geworden und der ein oder andere hat im Zuge dessen vielleicht erkannt, dass diese Form der Beschäftigung durchaus auch Vorteile hat. Was zuerst der Eindämmung des Virus dienen sollte, kann jetzt zu neuem Standard werden, oder aber zumindest eine Möglichkeit für diejenigen bieten, die es sich wünschen auch weiterhin im Homeoffice zu bleiben. Doch wie müssen sich die Unternehmen rechtlich absichern, auf was muss in Bezug auf IT-Datensicherheit geachtet werden und wie kann ein Arbeitstag nach Corona aussehen? Wir versuchen die vielen Fragen bestmöglich zu beantworten und haben die Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Arbeitnehmern einmal zusammengetragen und wollen ein paar Denkanstöße für die Zeit „danach“ bieten.
Was muss rechtlich beachtet werden
Grundsätzlich haben weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer einen Anspruch auf Arbeiten im Homeoffice. Das bedeutet, dass ein Arbeitgeber nicht entscheiden kann, dass seine Angestellten im Homeoffice arbeiten, wenn diese sich nicht dazu bereit erklären. Im Gegenzug dürfen aber auch Angestellte nicht einfach ihren Arbeitsplatz ins Homeoffice verlegen, wenn der Arbeitgeber nicht seine Zustimmung gegeben hat. Nun sieht es während Corona allerdings so aus, dass sich viele Arbeitgeber und ihre Angestellten sich darauf geeinigt haben, lieber im Homeoffice zu arbeiten, anstatt Gefahr zu laufen sich mit dem Corona Virus anzustecken und womöglich den gesamten Betrieb zum Erliegen zu bringen. Rechtlich können solche Vereinbarungen auch mündlich vereinbart werden und müssen nicht zwingend schriftlich festgehalten werden.
Weiterbildungen nicht aussetzen lassen
Natürlich haben viele Unternehmen gerade genug damit zu tun den „normalen“ Arbeitsalltag zu strukturieren, zu Planen und am Laufen zu halten. Oft müssen die technischen Voraussetzungen erst einmal angeschafft und installiert werden und die Mitarbeiter müssen eingearbeitet werden. Jedoch sollte trotzdem auch das Thema Weiterbildungen, egal ob intern oder extern, dabei nicht völlig zum Erliegen kommen. Doch wie plant man eine Weiterbildung, wenn sich der Hauptteil der Arbeitnehmer im Homeoffice befindet und Versammlungen und Meetings wegen der Abstandsregel nicht stattfinden können. Eine gute Möglichkeit in dieser Zeit bietet eine Online Weiterbildung. Besonders praktisch ist es, dass die Voraussetzungen, um an dieser Weiterbildung teilzunehmen, bereits erfüllt sind, wenn die Mitarbeiter im Home-Office arbeiten.
Technische Voraussetzungen für effizientes Homeoffice
Damit die Arbeitgeber sicher sein können, dass ihre Angestellten über alle erforderlichen technischen Voraussetzungen verfügen, um im Homeoffice ihrer Arbeit nachzugehen, sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Dem Arbeitnehmer muss ein schnelles Internet zur Verfügung stehen, damit zum Beispiel die erforderlichen Videokonferenzen problemlos abgehalten werden können.
- Die Firmentelefonnummer auf das Telefon der Arbeitnehmer umstellen, damit Firmenanrufe von zu Hause aus erledigt werden können. Dies kann entweder über geeignete Apps oder per Voice over IP erfolgen.
- Wenn es irgendwie möglich ist, dann sollte man vermeiden, dass die Angestellten ihren privaten PC nutzen müssen. Sollte dies nicht möglich sein, dann sollte man auf jeden Fall vertraglich festhalten, welche Maßnahmen vorzunehmen sind, um die sensiblen Firmendaten vor unerlaubtem Zugriff zu schützen.
Sind die oben genannten Voraussetzungen erst einmal erfüllt, dann stehen auch Online Weiterbildungen nichts mehr im Wege. Die Termine lassen sich oft sogar recht spontan buchen im Vergleich zu herkömmlichen vor Ort ausgeführten Weiterbildungen. Darüber hinaus sind die online durchgeführten Weiterbildungen auch förderfähig und bieten ein umfassendes Coaching an. Wer befürchtet, dass eine Online-Weiterbildung unpersönlich und anonym ist, den können wir beruhigen. Die meisten Anbieter bieten den Kunden immer wieder die Möglichkeit Fragen zu stellen und da die Weiterbildungen oft live stattfinden, können Fragen direkt wenn sie auftreten beantwortet werden.
Was sagen die Arbeitnehmer über das Homeoffice
Während zuerst bei einigen noch die Angst bestand, dass die Umstellung auf das Arbeiten zu Hause zu viele Veränderungen und Hürden mit sich bringt, so sind doch im Nachhinein viele positiv überrascht worden und können sich durchaus vorstellen länger oder gar ständig im Homeoffice zu bleiben. Da stellt sich nun für uns die Frage, wie die Unternehmen darauf reagieren und ob es in Zukunft mehr Angestellte geben wird, die tageweise oder sogar komplett von zu Hause aus arbeiten werden, wie es in vielen anderen europäischen Ländern schon lange der Fall ist. Laut einer Umfrage des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation (bidt) wünschen sich rund 70% der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auch nach Corona eine Beschäftigung im Homeoffice. Ist das jetzt der Anstoß den Deutschland gebraucht hat, um die Digitalisierung voranzutreiben? Bereits Anfang des Jahres, bevor die Unternehmen „gezwungen“ wurden zu handeln, hat sich der Bundestag mit der Frage beschäftigt, ob Arbeitnehmer in Zukunft ein Recht auf Arbeiten von zu Hause aus eingeräumt bekommen sollten. Wie es weiter geht, darüber lässt sich natürlich nur spekulieren, doch auch die Arbeitgeber sollte am Ende der Krise mal alles Revue passieren lassen und vielleicht sehen sie, dass die Arbeit im Homeoffice auch ihre Vorteile mit sich bringen kann. Denn betrachtet man die Studien aus anderen Ländern, in denen das Arbeiten zu Hause schon lange ein Thema ist, dann erkennt man, dass die Arbeitnehmer deutlich weniger krank sind, dass sie oftmals konzentrierter arbeiten und dass sie somit im Endeffekt effektiver sein können.
Chancen die aus der Pandemie entstehen können
Die notwendige Digitalisierung lässt sich nicht nur auf die Arbeit im Büro projizieren. Auch die Schulen und Universitäten haben gemerkt, dass sie aufrüsten müssen und selbst das kontaktlose Bezahlen oder der Besuch von Behörden sollte weiter digital ausgebaut werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Jetzt aufgrund der Pandemie musste alles schnell gehen und es wurde viel investiert, um Arbeitnehmer weiterhin beschäftigen zu können. Da wäre es wünschenswert, wenn die Unternehmen, Schulen und Behörden nicht zu ihren alten Verhaltensmustern und Arbeitszeitmodellen zurückkehren, sondern aus der Krise ihre Rückschlüsse ziehen und vielleicht das ein oder andere übernehmen und weiter voranbringen würden. Es wäre wirklich schade, wenn diese schwere Zeit nur Verluste und Einbußen mit sich bringen würde und die Chancen auf Weiterentwicklung und Innovation, die sich aus einer Krise heraus entwickelt haben, verkannt und nicht genutzt werden würden.
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