Sie erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit im Internet – Vergleichsportale. Jeder zweite Bundesbürger hat ein entsprechendes Portal mindestens einmal verwendet. Mit wenigen Mausklicks ist es möglich, Anbieter miteinander zu vergleichen. Früher musste man dazu noch jeden Anbieter einzeln kontaktieren.
Besonders beliebt sind die Portal bei der Suche nach einem neuen Gas- oder Stromversorger. Aber auch bei Versicherungen, Urlaubsreisen und dem Vergleich von Handyverträgen greifen immer mehr Menschen auf das Angebot zurück. Sie erwarten das für sie beste Angebot. Was viele Internetnutzer nicht wissen – das Geschäft mit dem Vergleich ist lukrativ.
Nicht nennenswert neutral
Im Internet haben sich zahlreiche Vergleichsportale aufgetan. Im Kampf um Seitenbesucher werben sie aggressiv – im World Wide Web wie in Funk und Fernsehen – um die Gunst der Kunden. Das Geschäft der Vergleichsportale basiert darauf, dass die Kunden einen günstigen Anbieter finden und den neuen Vertrag sofort über das Portal abschließen. Dafür erhalten sie eine Provision von der Versicherung, dem Gasanbieter oder dem Telekommunikationsunternehmen.
Generell ist an der Rolle als Vermittler nichts zu deuten – nur treten viele Portale nicht offensichtlich so auf. Sie geben sich gern als neutrales und kundenfreundliches Portal aus, das garantiert immer den besten Preis findet. Mit der Garantie ist das jedoch so eine Sache, wenn mit dem Vergleich sehr viel Geld verdient werden kann.
Offenlegung der Provision gefordert
Das Geschäft hinter dem Vergleich ist bereits mehrfach eine Sache für Gerichte geworden. Und auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände – kurz vzbv – hat die Praktiken der Vergleichsportale wiederholt thematisiert.
Es gibt Portale, die garantieren das beste Angebot in ihrem Vergleich. Tatsächlich aber werden die Rankings – die Anzeige der Angebote – nicht nach dem besten Preis sortiert. Oftmals wird die Anzeige abhängig von der Höhe der Provisionszahlung und den Geschäftsbeziehungen beeinflusst. Daran ist per se rechtlich nichts auszusetzen – nur treten die Vergleichsportale als unabhängige Suchmaschine auf. Wer das Ranking beeinflusst, handelt aber nicht unabhängig und muss seine Rolle als Vermittler auch sichtbar kennzeichnen.
Vergleich der Vergleicher
Der vzbv fordert seit längerer Zeit eine Offenlegung der Provisionszahlungen, die ein Portal für die Vermittlung erhält. Nur so kann sich der Verbraucher selbst ein Bild von der Objektivität des Anbieters machen.
Verbraucher, die wirklich das für sie beste und unabhängig vom Vergleichsportal angezeigte Angebot sehen möchten, sollten einen Vergleich mehrerer Vergleichsportale durchführen. Sie zeigen garantiert den besten neuen Handyvertrag oder Gas- und Stromversorger an – frei von Provisionszahlungen und Geschäftsbeziehungen der Portale.
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