Das Internet of Things (IoT) ist inzwischen einer breiteren Öffentlichkeit ein Begriff. Es steht im Zusammenhang mit Smart Home und beschreibt die Kommunikation intelligenter Geräte und Apparate untereinander.
Die fortschreitende Digitalisierung macht IIoT erst möglich! (Photo by Lenny Kuhne on Unsplash)
Ein Ableger davon ist das IIoT (Industrial Internet of Things). IIoT ist ein Teilgebiet der Industrie 4.0, der gerade durch die Digitalisierung angeschobenen vierten Phase der Industriellen Revolution. Dabei werden zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Arbeitsabläufe, Produktionsprozesse und Maschinen miteinander vernetzt.
Was versteht man unter IIoT?
IIoT erklärt sich als die branchenübergreifende Vernetzung von Maschinen, Produktionshallen und ganzen Lieferketten im gesamten industriellen Umfeld. Dabei werden die Anlagen mit intelligenten und sensiblen Sensoren ausgestattet, um über das Internet miteinander zu kommunizieren. Das Konzept ist ein Teilgebiet des Internet of Things und wird durch die Weiterentwicklungen der Digitalisierung ermöglicht.
Die Vernetzung bedingt die Schaffung cyber-physischer Systeme, die aus einer Verschmelzung von mechanischen und elektronischen Komponenten entstehen. Der Ansatz übersteigt die Funktion eines herkömmlichen MES-Systems (Manufacturing Execution System). MES bietet die Möglichkeit, Fertigungsabläufe im Detail zu planen, konsequent zu optimieren und in Echtzeit zu überwachen. IIoT strebt darüber hinaus eine M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine) an, die es mithilfe von Big-Data-Technologien ermöglicht, neue Geschäftsideen zu entwickeln.
Unterschied zu IoT
Das Internet of Things deckt den Alltagsbereich der Verbraucher ab. Es werden Geräte und Apparaturen wie Waschmaschinen, Fernseher, Lichtanlagen und Heizungssysteme miteinander vernetzt. Das Ziel ist eine Verbesserung des Komforts und der persönlichen Sicherheit der Konsumenten. Die Anwendungen müssen nicht innerhalb eines Prozesses eingebettet sein, sondern können auch unabhängig voneinander ablaufen. Immer steht dabei die Benutzerfreundlichkeit im Vordergrund.
Beim Industrial Internet of Things werden diese Prozesse ansatzweise auf den industriellen Bereich übertragen. Die Anforderungen sind weitaus höher, komplexer und funktionsreicher als bei IoT. Die Zielgruppe wird nicht in der Masse der Endverbraucher verortet, sondern bei den Experten und Spezialisten gefunden, die für die komplizierten Abläufe innerhalb der produzierenden Unternehmen verantwortlich sind. IIoT deckt dabei Bereiche wie Maschineneffizienz, Instandhaltung, Arbeitsschutz, Kostensenkung und Wartung ab.
Wie funktioniert IIoT?
Bei IIoT werden alle Maschinen mit Sensoren ausgestattet. Diese sammeln unentwegt Daten in Echtzeit, die innerhalb des Produktionsprozesses mittels KI (Künstlicher Intelligenz) zu prädiktiven Analysen und zur Erstellung von Handlungsanleitungen genutzt werden. Im Ergebnis bedeutet das, dass eine stetige Optimierung der Fertigungsprozesse möglich gemacht wird. Viele Geschäftsbereiche der Logistik-, Transport-, Luftfahrt- und Fertigungsbranche nutzen IIoT schon, um ihre Abläufe schneller und effizienter zu gestalten.
IIoT ist die Grundlage dafür, lineare Versorgungsketten in dynamische, miteinander verbundene digitale Versorgungssysteme (DSN) zu erweitern. Diese Netzwerke sind nicht auf das eigene Unternehmen beschränkt, sondern schaffen ganze Ökosysteme, in die Lieferanten, Partner und Abnehmer mit einbezogen werden können. Die Umstellung von herkömmlichen Produktionsprozessen auf IIoT kommt einer Revolution gleich. Muss doch ein Unternehmen bis in den letzten Winkel digitalisiert werden, um ohne Fehler und Gefahren davon zu profitieren.
IIoT für intelligente Fabriken
Dabei bedarf es nicht nur eines einzelnen Unternehmens, welches die Anforderungen von IIoT erfüllt. Es müssen alle Partner digitalisiert und mit der neuen Technologie ausgestattet sein. Wenn diese Aufgaben bewältigt werden können, bieten sich den beteiligten Unternehmen eine ganze Reihe von Vorteilen.
Vorteile und Nutzen für Unternehmen
Ziel der Implementierung eines IIoT-Systems ist die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Dabei führt die Automatisierung der inner- und außerbetrieblichen Abläufe zu einer effizienteren Ausgestaltung der Wertschöpfungskette. So wird der Lieferant in Echtzeit über einen Mangel an Produktionsmitteln informiert. Dementsprechend kann er schneller reagieren, es kommt zu weniger kostenintensiven Produktionsstopps. Dies führt zu spürbaren Effekten der Kosteneinsparung.
Durch die steigende Transparenz und Verlässlichkeit der Arbeits- und Produktionsprozesse werden die Abläufe ständig angepasst. Störungen werden im Vorfeld vermieden oder schneller behoben. Wartungs- und Reparaturbedarf wird frühzeitig erkannt und besser planbar, der Durchsatz dadurch entscheidend verbessert.
Die Steigerung der Herstellungseffizienz führt zu einer Verbesserung der Produktqualität, Kleinserien können kostengünstig produziert werden, kundenspezifische Erzeugnisse werden schneller und mit weniger Aufwand marktreif. Letztlich können physisch anspruchsvolle und gefährliche Arbeiten Schritt für Schritt von intelligenten Maschinen übernommen werden, sodass Humankapazitäten frei werden, um sie innerbetrieblich sinnvoller einzusetzen.
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