Der trendige Begriff, den gefühlt die ganze Design- und Marketingwelt gerade auf den Lippen hat: User Experience, abgekürzt UX. Was verbirgt sich hinter dieser Abkürzung, die sich viele mittlerweile zum Beruf gemacht haben? In diesem Artikel werden wir Ihnen erklären, was genau User Experience bedeutet und warum das doch nicht so brandneu ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Sie erhalten auch einige praktische Tipps für die Anwendung dieses Konzeptes und ein paar Beispiele für gut gelungene User Experience.
Usability
Um die Frage danach, was eigentlich User Experience ist, zu beantworten, müsste man erstmal den Begriff Usability erklären. Usability kann ins Deutsche am besten als „Benutzerfreundlichkeit“ übersetzt werden. Mit diesem Wort bezeichnet man Geräte, Dienstleistungen, Systeme und Produkte mit Hinblick auf ihre Nützlichkeit für die User. Darunter können solche Aspekte fallen, wie Effektivität, Effizienz und Zufriedenstellung der Produkte und Services für die Nutzer. Zentral dabei ist die Frage, wie einfach und wie schnell können die Ziele der User erreicht werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass in den meisten Fällen den Klienten eher nur die schlechte, nicht zufriedenstellende Usability auffällt und nicht die gute.
User Experience
Der Begriff User Experience (auf Deutsch: “Benutzererfahrung”, “Nutzererlebnis”) baut auf die Usability auf und ergänzt sie um optische und emotionale Bestandteile, wie zum Beispiel ästhetische Gestaltung, Vertrauenswürdigkeit, Einfachheit in der Handhabung und nicht zuletzt Spaß bei der Benutzung. Also ist beim User Experience Ansatz nicht lediglich die Erreichung des Ziels wichtig, sondern auch die Emotionen der Nutzer und die Erfahrungen, die sie mit den Produkten machen.
Die meisten Produktentwickler sind stets bemüht, an der User Experience ihrer Angebote zu arbeiten. Davon hängt auch die Reputation der Hersteller und die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Services nachhaltig in Anspruch genommen werden. Der wichtigste Aspekt ist dabei das Verständnis der Kunden, ihrer Interessen, Bedürfnisse, Möglichkeiten, aber auch Einschränkungen. Die Qualität der Interaktion von Klienten mit den Services und ihre Wahrnehmung spielen hierbei auch eine sehr wichtige Rolle.
Um eine qualitativ hochwertige Interaktion zwischen Usern und Produkten zu ermöglichen und den Nutzern die bestmögliche User Experience anzubieten, sollten die Produkte nach Peter Morville über folgende Eigenschaften verfügen:
- Nützlichkeit. Das Produkt muss Bedürfnisse der Kunden erfüllen können.
- Es muss einfach in der Handhabung sein.
- Attraktivität. Image, Identität, Marke, Brand und andere Designelemente müssen positive Emotionen hervorzurufen und ansprechend sein.
- Das Produkt muss einfach zu finden sein, die Navigation oder Orientierung bei der Produktnutzung müssen unkompliziert sein.
- Es muss für Menschen mit Behinderungen zugänglich und bedienbar sein.
- Vertrauenswürdigkeit. Das Programm muss glaubwürdig und vertrauenerweckend sein.
Natürlich hängt die Relevanz dieser Faktoren von konkreten Produkten ab. Zum Beispiel ist bei einem Kleidungsstück oft die ästhetische Komponente, also die Attraktivität viel wichtiger als bei einem Hausgerät. Doch all die oben genannten Aspekte sind unabdingbar bei der Planung, Herstellung und Vermarktung von der Mehrheit von Produkten, egal, ob digital oder ganz gewöhnlich analog.
Altbewährtes Konzept
Werden diese Aspekte in der Produktion und Bewerbung bedacht, können die Anbieter damit rechnen, dass ihre Geschäftsziele langfristig mit Erfolg erreicht werden. User Experience ist ein Ansatz, der sich schon seit langer Zeit als effektiv bewährt hat. Die ersten Versuche, die Produkte für die Endnutzer zu optimieren, reichen bis in das 19. Jahrhundert, das Zeitalter der ersten automatisierten Prozessen. Dennoch ist der Begriff “User Experience” erst in den 1990er Jahren entstanden. Selbstverständlich haben die Menschen schon viel früher damit angefangen, sich Gedanken über die Interaktion zwischen dem, was sie erschaffen, und den Menschen, die damit auf alle möglichen Weisen in Berührung kommen.
Ein Beispiel dafür ist die Architektur, die eigentlich nur das grundlegende menschliche Bedürfnis befriedigt, in einem warmen, wetterfesten und sicheren Ort unterzukommen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich aber diese Branche so weit entwickelt, dass auch viele andere Faktoren bedacht werden. Die Ästhetik ist dabei wiederum ein ausschlaggebendes Kriterium. Aber auch die Größe von Häusern und Räumen, ihre Funktionalität, Bequemlichkeit und nicht zuletzt die Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen sind inzwischen genauso wichtig wie der ursprüngliche Aspekt der Unterkunft.
So gehen Sie vor
Vielleicht fragen Sie sich gerade, wie kann denn das bestmögliche User Experience überhaupt erreicht werden? Wie kann man als Entwickler oder Hersteller das eigene Produkt so verbessern, dass genau richtige Zielgruppe erreicht wird? Wir möchten Ihnen hierzu ein paar Impulse geben, die wir im Folgenden in 6 möglichen Schritten zum optimalen User Experience zusammengefasst haben.
1. Zielgruppe analysieren
Bevor man mit einem Projekt anfängt, ist es wichtig zu verstehen, für wen man überhaupt das Produkt entwickelt. Es ist also ratsam, die Zielgruppe einzugrenzen und anschließend möglichst viel über sie zu erfahren. Dabei sind solche Faktoren wichtig, wie Altersstruktur, Bildungsstand, Erfahrung mit digitalen und/oder analogen Medien, Interessen, Bedürfnisse, Motive und so weiter. Es kann hilfreich sein, den durchschnittlichen User anhand der genannten Eigenschaften zu beschreiben, um besser zu verstehen, was genau für die Zielgruppe wichtig und ansprechend ist.
2. Mögliche Szenarien erarbeiten
Wenn man die Zielgruppe definiert hat, kann man auch erschließen, mit welchen Problemen diese konfrontiert sein könnte, oder welche Ziele sie hat. So kann das Produkt so aufgestellt werden, dass es zur Problemlösung beiträgt. Erarbeiten Sie ganz genau, wie der Weg zum Ziel Ihrer User aussehen könnte und welche Barrieren dabei entstehen können. Alle Eventualitäten zu bedenken ist enorm wichtig, denn nur so können Sie alle Lösungsstrategien vorbereiten.
3. Visionen erschaffen
Sind Sie mit allen Informationen ausgestattet, können Sie nun ihr Produkt oder Service planen. Dabei können Sie sich auf die oben genannten Faktoren des User Experience stützen und im Detail erarbeiten, wie Sie mit ihrem Produkt das eine oder das andere Aspekt erreichen und ob es überhaupt notwendig ist. In diesem Schritt können Sie Ihre Kollegen über das Vorhaben in allen Einzelheiten informieren und anschließend gemeinsam brainstormen.
4. Prototyp erstellen
Noch bevor das Projekt in die Umsetzung geht, ist es ratsam, in einer beliebigen Form einen “Entwurf” zu erstellen. Dabei sollten die wichtigsten Eigenschaften und Funktionen sichtbar sein. Den Prototyp sollten möglichst viele Menschen gesehen und erprobt haben. Das ist hilfreich, um nochmal zu prüfen, welche Schwierigkeiten bei der Nutzung entstehen können und das Verhalten der User zu analysieren.
5. Produkt testen
Wenn das Produkt endlich fertig ist, ist es wichtig, es noch mal vor dem offiziellen Launch zu testen. Dafür sind oft nur ein paar Nutzer genug, die auch ihre Kollegen sein können. Sie können aber auch einige Kunden bitten, sich das anzuschauen und Ihnen ihr Feedback zu geben. So können Sie mögliche Fehler beheben und vorab erfahren, ob ihr Produkt erfolgreich sein kann oder nicht.
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User Experience in der Praxis
Wie Sie sich bestimmt schon denken können, ist das Konzept der User Experience praktisch überall einsetzbar und kann sehr hilfreich sein, wenn es um Anwerbung und Bindung von Klienten geht. Wir möchten Ihnen nun einige Beispiele dafür geben, wie verschiedene Brands sowohl digitale, als auch analoge Produkte mithilfe von User Experience erfolgreich vermarkten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Sprachlernapps hat die Plattform Duolingo sofort erkannt, dass in diesem Bereich Motivation der Lernenden ausschlaggebend ist. Und damit sie durch nichts gestört ist, können die User sehr schnell mit der neuen Sprache loslegen, nachdem sie nur drei Fragen beantwortet haben. Es ist erstmal und auch später keine Registrierung, Festlegung des Lernplans oder Zahlungsmethodenauswahl notwendig, wie bei anderen Apps. Diese Aktionen stellen für viele Nutzer eine Irritation dar, die sie schnell demotivieren und die App verlassen lassen kann.
Auch in der Welt der Mode wird das Konzept der User Experience aktiv angewendet. Das fängt schon bei der Produktion an. So achten beispielsweise kleine Fashion Brands sehr stark auf ihre Kommunikation mit Kunden und das Feedback bezüglich der Ästhetik, der Qualität Stoffe und der Werte, die die Firma vertritt. Aber auch bei Vermarktung und Verkauf lassen sich viele Brands ungewöhnliche, aber effektive Lösungen einfallen. So beraten einige Unternehmen ihre Kunden bei der Erstellung des sogenannten Capsule Wardrobes und bringen die geeigneten Kleidungsstücke zum Verkauf. Andere optimieren das Kauferlebnis im Online Shop, indem sie Chatbots einsetzen und genau die Produkte vorschlagen, die den Käufer interessieren könnten.
Abschließend bleibt es nur zu sagen, dass die User Experience ein hervorragendes Tool ist, um die Services und Produkte zu optimieren, egal in welcher Form und Branche. Der Ansatz bringt Sie garantiert weiter, egal ob sie gerade erst anfangen oder schon lange auf dem Markt ein Player sind.
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