Wer sich eine Online-Präsenz aufbauen will, kommt um ein Content-Management-System fast nicht mehr herum. Es ermöglicht eine unkomplizierte Verwaltung von Inhalten und lässt sich leicht an die individuellen Bedürfnisse anpassen. Das Problem: Es gibt eine große Auswahl an Systemen und vor allem Einsteiger fragen sich, worin denn nun eigentlich die Unterschiede zwischen WordPress, Joomla, Drupal und Co. bestehen. Hier gibt es die Antworten.
Worauf kommt es bei der Auswahl an?
Jedes CMS hat einen anderen Funktionsumfang und lässt sich in unterschiedlichem Maße anpassen. Wer einen sehr komplexen Web-Auftritt verwaltet und noch Anbindungen an CRM, ERP und weitere Systeme plant, benötigt auch ein komplexeres System. Ein Einsteiger-CMS würde daran scheitern, die vielen Funktionen abzubilden. Umgekehrt benötigt jemand, der einen kleinen Reiseblog betreibt, keine riesige Funktionsvielfalt. Hier genügt auch eine schlanke Lösung.
Wichtig ist also zunächst einmal, die eigenen Ansprüche an ein CMS zu kennen. Wir schauen uns die bekanntesten Systeme an und geben Tipps, für wen sie infrage kommen.
WordPress – der Klassiker
WordPress ist das weltweit meistgenutzt CMS und ein absoluter Klassiker. Die im Jahr 2004 veröffentlichte Open-Source-Lösung wurde ursprünglich als Blog-System konzipiert. Mit den Jahren wurden viele Erweiterungen veröffentlicht, durch die die Software zum voll funktionsfähigen CMS ausgeweitet wurde.
Vorteile:
- Unkomplizierte Bedienung
- Mehr als 50.000 Plugins und viele kostenlose Design-Vorlagen
- Suchmaschinenfreundliche URLs
- Geringer Einrichtungsaufwand
Nachteile:
- Für jede Domain ist eine eigene Installation erforderlich. Zwar gibt es Sonderlösungen wie Multipress, die erfordern aber etwas Aufwand.
- Durch viele Plugins und zusätzliche Funktionen neigen viele WordPress-Installationen zu Slowdowns und übermäßiger Komplexität.
- Umfangreichere Enterprise-Funktionen lassen sich zwar realisieren, der Administrationsaufwand steigt dadurch aber deutlich an.
- Bei wachsendem Besucheraufkommen entstehen hohe Anforderungen an den Server.
- Ohne regelmäßige Updates besteht Gefahr durch Sicherheitslücken.
Geeignet für
- Kleine und einfach strukturierte Webseiten
- Beliebt vor allem bei Bloggern, aber auch bei Betreibern kleiner Shop-Seiten
Tipp: Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung von WordPress- oder anderen CMS-Projekten suchen, können Sie sich an spezialisierte Full-Service-Agenturen wie codafish wenden. Hier erhalten Sie auch Unterstützung bei der Entwicklung von Mobile-Apps, Content-Strategien und weiteren Themen.
TYPO3 – Für die Profis
TYPO3 ist im Jahr 2001 erschienen. Neben WordPress ist es das bekannte CMS. Es zeichnet sich durch seinen riesigen Funktionsumfang und seine umfassende Individualisierbarkeit aus.
Vorteile:
- Sehr großer Funktionsumfang
- Umfangreiche integrierte Rechteverwaltung
- Anbindung an ERP- und CRM-Systeme möglich
- Mehrere Domains lassen sich über ein Backend verwalten. Anwender sparen sich weitere Einzelinstallationen, um verschiedene Webseiten zu bearbeiten.
- Selbst komplexeste Seitenstrukturen z. B. mit mehrsprachigen Seiten realisierbar
Nachteile:
Sehr komplexes System. Erfordert einiges an Einarbeitungszeit
- Hoher Aufwand für Installation, Konfiguration und Wartung
- Höhere Ansprüche an Hosting als bei schlankeren CMS
Geeignet für:
- Große Unternehmensportale
- Große E-Commerce-Plattformen
Joomla
Joomla ist 2005 aus dem Open-Source-Projekt Mambo hervorgegangen. Das stark individualisierbare CMS ist vor allem in den USA beliebt.
Vorteile:
- Sehr viele Plugins
- Dank weiter Verbreitung leichte Einarbeitung
- Für Einsteiger und Fortgeschrittene geeignet
- Mehr als 8.000 Plugins verfügbar (Stand: 2020)
- Unkomplizierte Zusammenstellung von Templates mit vorhandenen Modulen
- Nutzer können eigene Erweiterungen schreiben und mit der Community teilen
Nachteile:
- Anspruchsvoller als WordPress
- Einschränkungen bei der Rechteverwaltung
- Leistungsstärkere Erweiterungen sind oft kostenpflichtig
- Teilweise manuelle Aktualisierung von Erweiterungen erforderlich
Geeignet für:
- Mittelgroße Webseiten mit gewissem Individualisierungsbedarf
Drupal
Das letzte CMS, mit dem wir uns in diesem Artikel beschäftigen, ist Drupal. Ursprünglich als studentische Community-Lösung entwickelt punktet es heute vor allem mit seinem ressourcenschonenden Betrieb und seinem starken Fokus auf Nutzerinteraktion.
Vorteile:
- Sehr schlanke Grundinstallation
- Erweiterungsmöglichkeit durch mehr als 44.000 Erweiterungsmodule
- Vielfältige Funktionen (viele Web-2.0-, und Community-Funktionen bereits im Basismodul)
- Zahlreiche vorkonfigurierte Distributionen für verschiedene Einsatzzwecke
Nachteile:
- Fachkenntnisse erforderlich
- Wenn Grundfunktionen nicht ausreichen, müssen zusätzliche Module per FTP nachinstalliert werden
- Einzelne Module stehen in komplexen Abhängigkeitsverhältnissen zueinander, erhöhte Fehleranfälligkeit
- Mangelnde Abwärtskompatibilität
Geeignet für:
- Kleine bis mittelgroße Social-Publishing- und Community-Projekte
- Unternehmensportale mit Multi-Domain-Strukturen
Fazit
WordPress ist ein gutes Allround-CMS, das sich vor allem für Blogbetreiber anbietet. Wem es mehr auf individuelle Lösungen und vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten bei guter Performance ankommt, der ist bei TYPO3 und Joomla gut aufgehoben. Hier sind aber auch umfangreichere Fachkenntnisse erforderlich. Drupal zu guter Letzt ist eine solide Lösung für all diejenigen, die eine Community-Plattform aufbauen wollen.
Stopp! Wetten, die Artikel interessieren dich auch?
Magazin durchsuchen:
Neue Beiträge
- Ergonomischer Bürostuhl: Unser Review über den Flexispot BS14
- iMac 2024 mit M4: Evolution statt Revolution
- Mobile Gaming: Sicherheit in der Unterhaltung berücksichtigen
- Windows oder MacOS: Welches Betriebssystem eignet sich besser für die Aufgaben eines modernen Studierenden?
- ECM-Software und künstliche Intelligenz
Neue Kommentare