Auch wenn Windows 11 mittlerweile auf dem Markt ist, sind viele Userinnen und User entweder noch gar nicht gewechselt oder haben sich für das „Downgrade“ auf Windows 10 entschieden. Daher ist das Betriebssystem weiterhin aktuell – und wir geben im folgenden Beitrag einige Tipps zur produktiveren Nutzung des Microsoft-OS. Ein Großteil der Tricks ist auch unter Windows 11 anwendbar, da die meisten Funktionen hier ebenfalls an Bord sind.
Allgemeines: Die klassischen Produktivitäts-Killer im Alltag
Besonders durch die Corona-Pandemie und das mit ihr verbundene Home-Office in vielen Branchen ist deutlich geworden, wie schnell der eigene Rechner zur Ablenkung werden kann. Denn während auf dem PC im Betrieb erstens mehr Kontrolle durch Vorgesetzte herrscht, sind zweitens weniger private Aktivitäten möglich. Anders sieht es am privaten Arbeitsplatz aus – hier ist der Lieblings-Shop oder das Lieblings-Game eben nur einen Klick entfernt.
Daher ist Disziplin besonders wichtig. Generell helfen uns Produktivitäts-Features von Windows dabei, unseren Tag besser zu strukturieren und anstehende Aufgaben vollständig zu erledigen. Wir zeigen, welche Anwendungen wir hier für besonders sinnvoll halten.
Die Taskleiste
Ein vermeintlich unspektakuläres „Tool“ von Windows ist die Taskleiste, in der geöffnete Anwendungen und diverse Einstellungen angezeigt werden. Die Taskleiste ermöglicht aber auch die organisierte Anordnung verschiedener Apps, etwa für Beruf und Freizeit. Dazu ziehen User die gewünschte Anwendung einfach vom Desktop oder aus einem Ordner auf die Leiste und schieben sie dort via Drag & Drop an die gewünschte Position.
Windows gruppiert automatisch verschiedene Fenster einer Anwendung in der Taskleiste. Um auch über die Taskleiste direkt auf das gewünschte Fenster zuzugreifen, reicht es aus, über das Icon der gewünschten App zu fahren – hier werden dann alle geöffneten Tabs und/oder Unterordner angezeigt.
Über die reine Anordnung und Platzierung von Anwendungen hinaus lässt sich die Taskleiste aber auch optisch anpassen. So kann zum Beispiel das von vielen Userinnen und Usern als störend empfundene Cortana-Suchfeld ausgeblendet werden. Mit einem Klick auf das rechts befindliche Windows-Symbol erhalten Nutzer Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen, etwa zur Aktivierung und Deaktivierung von Bluetooth, WLAN und des Flugzeugmodus.
Die Taskleiste ermöglicht es also, den Rechner so anzupassen, dass alle gewünschten Anwendungen direkt sichtbar sind und geöffnet werden können. Damit ist sie ein nicht zu unterschätzendes Tool und es lohnt sich, sich zumindest einige Minuten mit ihr zu beschäftigen.
Die virtuellen Desktops
Was viele User ebenfalls nicht wissen, ist, dass sich unter Windows 10 und 11 mehrere Desktops anlegen lassen. Bei einem Wechsel auf den zweiten oder dritten Desktop sieht dieser jeweils so aus, als wäre der PC gerade erst neu gestartet worden – also ohne geöffnete Anwendungen, Fenster und Einstellungsmenüs.
Die virtuellen Desktops sind damit ein echter Pluspunkt, wenn gleichzeitig an mehreren Projekten gearbeitet wird oder zwischendurch „schnell etwas anderes“ zu erledigen ist. Bevor auf dem ersten Desktop 20 Fenster mit jeweils x Tabs offen sind, ist es sinnvoller, einfach einen neuen Desktop anzulegen.
Dabei ist zu beachten, dass der virtuelle Desktop zwar aussieht wie ein eigener, eigentlich aber keiner ist – zumindest was installierte Programme und Dateien angeht. Der Explorer bleibt also identisch und User haben Zugriff auf alle auf dem PC gespeicherten Daten. Wird eine App „auf dem Desktop“ installiert bzw. eine Verknüpfung angelegt, taucht diese auch auf allen anderen virtuellen Desktops auf.
Virtuelle Desktops werden wie folgt eingerichtet:
- Im ersten Schritt klicken User auf das Taskansicht-Logo in der Taskleiste, unmittelbar neben dem Windows-Logo, oder tippen die Tastenkombination Windows + Tab ein. So öffnet sich die sogenannte Taskansicht.
- In der Taskansicht werden alle geöffneten Desktops (standardmäßig natürlich nur einer) angezeigt. Mit einem Klick auf „neuer Desktop“ öffnet sich dann der zweite, dritte, etc. Desktop.
- Wird der virtuelle Desktop nicht mehr benötigt, kann er ebenfalls über die Taskansicht einfach wieder geschlossen werden. In die Taskansicht kommen User von jedem Desktop aus, unabhängig davon, ob dieser „echt“ oder nur virtuell ist.
Der Splitscreen-Modus
Viele User, die mit nur einem oder zwei Bildschirmen, aber wesentlich mehr Fenstern arbeiten, kennen es: Tag für Tag geht die Anordnung der einzelnen Fenster in die nächste Runde, etwa dass der Browser exakt neben dem aktuell geöffneten Dokument platziert wird. Kommt dann etwas dazwischen, wird beispielsweise eine weitere Anwendung geöffnet, muss die Anordnung erst verschoben oder aufgehoben und später wieder neu durchgeführt werden. Nervig.
Hierfür bietet Windows 10 (und auch Windows 11) die Splitscreen-Funktion. Mit ihr lassen sich aktuell geöffnete Fenster an den äußersten rechten oder linken Rand des jeweiligen Monitors heften. Auf der anderen Hälfte des Bildschirms öffnet sich dann eine Auswahl der außerdem auf dem PC geöffneten Fenster. Wird hier eines ausgewählt, ordnet es Windows vollautomatisch auf der anderen, freien Bildschirmhälfte an.
Um die Seiten auszuwählen und die Fenster anzuheften, einfach zunächst das gewünschte Fenster öffnen. Dann Windows-Taste gedrückt halten und mit den Pfeiltasten entweder nach links oder rechts klicken, um die Position auszuwählen.
Die Autostart-Funktionen
„Autostart“ ist besonders bei Anwendern, die direkt nach dem Hochfahren des Rechners immer dieselben Programme benötigen, praktisch. Denn mit Autostart öffnet Windows die entsprechenden Apps direkt im Hintergrund, beispielsweise den Lieblings-Musikstreamingdienst, den Browser und Kommunikationstools, die bei der Arbeit ohnehin dauerhaft im Hintergrund und immer wieder benötigt werden.
Allerdings wird die Autostart-Funktion oft auch von Programmen genutzt, die gar nicht zwingend benötigt werden. Hier ist es sinnvoll, den betroffenen Anwendungen das entsprechende Recht wieder zu entziehen. Denn: Je mehr der PC beim Neustart „beachten“ muss, desto länger dauert der Prozess natürlich. Es sollten daher nur die Programme in den Autostart gelegt werden, bei denen dieser auch sinnvoll und notwendig ist.
Um die Autostart-Einstellungen zu öffnen, muss zunächst der Taskmanager geöffnet werden (Steuerung + Alt + Entfernen). Hier reicht ein Klick auf „Details“ bzw. „Autostart“ aus, um zu sehen, welche Apps sich direkt beim Hochfahren des Rechners von selbst öffnen. Hier können User für jedes Programm separat entscheiden, ob es sich öffnen soll oder nicht.
Fazit: Versteckte Features einfach nutzen!
Windows 10, aber auch Windows 11 bietet zahlreiche versteckte Features, die im Alltag durchaus praktisch sind oder zumindest eine ordentliche Zeitersparnis bei bestimmten Tätigkeiten ermöglichen. Daher macht es Sinn, diese Features einfach mal auszuprobieren – wenn sie einem nicht gefallen, müssen sie ja wie bisher nicht genutzt werden. Besonders Funktionen wie Autostart sind aber durchaus sinnvoll.
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