Bei Windows 11 legt Microsoft großen Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Dieser Fokus ist bereits bei der Installation des neuen Betriebssystems, für die unter anderem Secure Boot und TPM 2.0 zwingend erforderlich sind, erkennbar. Darüber hinaus gibt es aber weitere Sicherheitseinstellungen, die jeder User nach der Einrichtung von Windows 11 treffen sollte. Wir geben in diesem Artikel einen Überblick.
Warum überhaupt Sicherheitseinstellungen?
Das digitale Zeitalter ist schon lange kein Schreckgespenst der Zukunft mehr, sondern längst Realität. Viele User haben ihr Verhalten aber noch nicht oder nicht ausreichend an die Bedrohungen, die mit der Digitalisierung einhergehen, angepasst. Denn je mehr sensible Daten, Zahlungsmittel und Co. in digitaler Form vorhanden sind, desto interessanter wird dieser Bereich auch für Kriminelle – wie im „echten Leben“ eben auch.
Microsoft bietet dabei viele Möglichkeiten, die User von Windows vor derartigen Bedrohungen und ihren Folgen zu schützen. Eine Anmeldung mit mehreren Schritten (2-Faktor-Authentifizierung) verhindert etwa, dass fremde Dritte sich mit nur einem Passwort und der dazugehörigen Mailadresse Zugang zum Konto verschaffen können. Bei Zahlungsdiensten wie PayPal wurde diese Sicherheitsstufe auf EU-Ebene gesetzlich verpflichtend eingeführt (PSD-2-Richtlinie).
Wir empfehlen allen Usern, die Sicherheitseinstellungen ernst zu nehmen und sich gewissenhaft um den Schutz der eigenen Daten zu kümmern. Denn wenn es erstmal zu spät ist, drohen besonders beim Diebstahl von Zahlungsinformationen schwere und teils unmöglich rückgängig zu machende wirtschaftliche Konsequenzen.
Tipps und Tricks zur Sicherheit unter Windows 11
Windows 11 bietet bei den Sicherheitseinstellungen zahlreiche Möglichkeiten. Sie sind nicht sonderlich kompliziert und sollten daher von allen Usern beachtet und regelmäßig überprüft werden.
Regelmäßige Updates
Microsoft stellt in der Regel direkt nach Bekanntwerden einer Sicherheitslücke, etwa durch versuchte Hacker- oder andere Angriffe, ein entsprechendes Update bereit. Daher sollte die Software stets auf dem neusten Stand gehalten werden. Wir empfehlen hier, die automatischen Updates in den Einstellungen zu aktivieren – sobald der Rechner neu gestartet wird, ist automatisch die aktuellste Version installiert. Alternativ können User die Sicherheitsupdates natürlich auch manuell herunterladen und installieren.
Die Empfehlung zum regelmäßigen Updaten gilt auch für externe Programme, etwa Antivirensoftwares. Auch hier arbeiten die Entwickler laufend daran, bekannte Sicherheitslücken zu schließen – die Änderungen werden aber erst mit einem Update der Software wirksam.
Anmeldung und Passwortschutz
Jeder Windows 11 Rechner sollte mit einem starken Passwort versehen werden. Je sensibler die auf dem PC gespeicherten Daten sind, desto sicherer sollte auch der Passwortschutz sein. Wir raten dringend davon ab, sich ein einheitliches „Standard-Passwort“ für alle Geräte auszudenken – für Hacker und andere Kriminelle ist es auf diese Weise ein Kinderspiel, mit einem Angriff alle Daten gleichzeitig abzugreifen.
Besonders Notebooks bieten darüber hinaus die Möglichkeit, den Rechner mittels Fingerabdruck oder der Gesichtserkennung zu entsperren. Vor allem die vom Smartphone bekannte Gesichtserkennung ist dabei wesentlich sicherer als das klassische Passwort und sollte daher, soweit möglich, genutzt werden.
Unter den Windows-Anmeldeoptionen muss zusätzlich die Funktion „Erneut anmelden, wenn Sie abwesend waren“ aktiviert sein. Sie stellt sicher, dass die Eingabe eines Passworts immer erforderlich ist – auch, wenn der Rechner nur für wenige Stunden verlassen wird. Ist ein Smartphone mit dem PC verbunden, empfehlen wir zusätzlich die „Dynamische Sperre“. Entfernt sich das Telefon vom Rechner, wird dieser automatisch gesperrt – praktisch, falls die manuelle Sicherung mal vergessen wird.
Sicherheitstools nutzen
Windows 11 bietet zahlreiche integrierte Sicherheitstools, die über die Anmeldungs- und Sperrfunktionen hinausgehen. Dazu gehören zum Beispiel:
- Windows Sicherheit: Der integrierte Antivirenschutz ist besonders dann ein Muss, wenn sonst keine professionelle Antivirensoftware auf dem Rechner installiert ist.
- Firewall: Die Firewall verhindert unerwünschte Zugriffe auf das Netzwerk des Rechners. Sie zu aktiveren, ist ebenfalls ein absolutes Muss. Für vertrauenswürdige Anwendungen wie Software und Spiele können User eine Ausnahme vom „Feuerschutz“ zulassen – alle anderen Anwendungen werden automatisch blockiert.
- VPN: Ein Virtual Private Network (VPN; zu Deutsch: Virtuelles Privatnetzwerk) muss zwar über einen Drittanbieter installiert werden, lässt sich aber optimal unter Windows 11 einbinden. Ein VPN-Zugang ermöglicht das sichere Surfen im Netz, indem es den echten Standort und die originale IP-Adresse des Rechners ersetzt. Für Websites und Softwares ist damit nicht erkennbar, wer tatsächlich und von wo aus auf sie zugreift.
Die Windows Gerätesicherheit fasst außerdem alle Hardwareprobleme und Auffälligkeiten, etwa mit Blick auf Secure Boot oder TPM 2.0, zusammen. Ein regelmäßiger Blick in das Tool schadet also nicht, zumal sich notwendige Maßnahmen hier mit nur einem Klick ergreifen lassen. Windows erkennt klassische Sicherheitsprobleme, ordnet sie zu und schlägt Usern direkt die passende Abhilfe vor (etwa eine Passwortänderung).
Daten soweit möglich verschlüsseln
Windows 11 bietet die Möglichkeit, Daten auf der Festplatte zu verschlüsseln. Von dieser Möglichkeit sollten User bei sensiblen Informationen Gebrauch machen. Wir empfehlen grundsätzlich, keine Passwörter oder Zahlungsdaten direkt auf dem Gerät zu speichern.
Wer sich seine Passwörter nicht merken kann und diese auch nicht physisch aufbewahren möchte, kann auf externe Anbieter (Passwort-Tresore) zurückgreifen. Hier können alle Anmeldedaten abgelegt und mit einem Master-Passwort gesichert werden.
Aber Achtung: Geht dieses Master-Kennwort verloren, sind auch alle gespeicherten Daten weg. Ein Zugriff ist aus Sicherheitsgründen ausschließlich über die Sicherheitsstufen möglich. Den Button „Passwort vergessen“ finden User hier in der Regel nicht.
Standortbasierte Gerätesuche aktivieren
Besonders Notebooks und Tablets können verloren gehen oder gestohlen werden. Unter Windows 11 sollte daher die Funktion „Mein Gerät suchen“ im Menü „Datenschutz und Sicherheit“ aktiviert werden. Damit wird der Standort regelmäßig gespeichert und kann über das Microsoft-Konto im Browser abgerufen werden.
Nach dem Diebstahl eines Geräts schalten Kriminelle es in der Regel aus, um einer Ortung zuvorzukommen. Daher wird der Standort unmittelbar vor dem Ausschalten oder Versetzen in den Ruhestand ein letztes Mal gespeichert.
Fazit: Sicherheitsfeatures nutzen – Windows 11 bietet sie!
Microsoft legt bei Windows 11 großen Wert auf Sicherheit – alle Bemühungen bringen aber nur wenig, wenn User sie nicht aktiv nutzen. Daher lautet unsere dringende Empfehlung, sich mit den einzelnen Features vertraut zu machen und notwendige Funktionen direkt bei Einrichtung des Geräts zu aktivieren. Passiert das nicht, gerät die Sicherheit schnell in Vergessenheit und wird erst wieder zum Thema, wenn es bereits zu spät ist!
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