Auf der Suche nach einem schlanken Betriebssystem bin ich auf xPUD gestoßen. In nur 10 Sekunden soll das Linux-OS starten können. Ideal ist dies für diejenigen geeignet, die mal schnell mit dem PC, Notebook oder speziell Netbook ins Internet gehen wollen.
1. Installation von xPUD
Die Installation von xPUD gestaltet sich sehr einfach. Möglich ist dies auf folgenden Datenträgern:
- CD-/DVD
- USB-Stick
- SD-Card
- Festplatte
Die maximale Performance wird bei der Installation auf der Festplatte erreicht. Damit startet xPUD am schnellsten. So hatte ich es bei meinem ASUS-Netbook auch gemacht.
Eine kurze Anleitung von mir (HDD-Installation):
- Zunächst wird die aktuelle Version in einem beliebigen Ordner auf dem PC entpackt. Für die Installation wird die
xpud-02032010.exe
gestartet. Das xPUD-System wird standardmäßig im OrdnungC:\Xpud
installiert. - Ein weiterer großer Vorteil von xPud ist die Multisprachunterstützung. Für die deutsche Sprache kopiert man einfach die
menu.lst
aus dem entpackten Archiv nachC:\
. - Standardmäßig wird xPUD mit 3 Programmen installiert: Firefox Webbrowser mit eingebautem Flash-Plugin, Terminal Emulator und ein Media Player (gnome-mplayer). Wer weitere Programme, wie FTP, Pidgin, Word, PDF-Viewer oder einen Text Editor nutzen möchte, der kopiert noch das opt-Verzeichnis aus dem entpackten Archiv nach
C:\
. Beachte dabei aber, dass je mehr Programme hier gewählt werden, desto langsamer das System später booten wird. Also sollte man genau abwägen, was man wirklich braucht.
Nach einem Neustart werden einem die verschiedenen zu startenden Betriebssystem angezeigt. Bei mir waren dies Windows 7 und das neue xPUD, wie ihr auf dem Foto erkennen könnt. Der Anwender kann bei xPUD zwischen xPud (Multimedia) und xPUD (Internetzugriff) wählen. Letzteres ermöglicht einen Blitzstart.
[ Sorry für das schlechte Foto ]
2. Einrichtung von xPUD
Viel einzustellen gibt es bei xPUD nicht. Das ist auch gut so. Wer per WLAN ins Internet gehen möchte, muss unter Start auf WiFi gehen, die eigene SSID wählen und das Passwort eintragen. In kurzer Zeit zeigt dann die Oberfläche (Plate) dann an, dass man Online ist. Praktisch an der Stelle ist übrigens auch, dass der Akku-Zustand angezeigt wird.
An dieser Stelle auch ein negativer Punkt von mir. Die Auflösung wurde bei meinem ASUS Netbook falsch erkannt. Umgestellt werden können die 1024×768 allerdings unter „Einstellung“ leider auch (noch?) nicht. Bleibt mir wohl vorerst nichts anderes übrig als auf weitere neue Versionen des Hauptentwicklers Chen Ping-Hsun zu warten, der in seinem Blog sicherlich davon berichten wird, so zumindest von der Version 0.9 im Jahr 2009.
3. Vorteile und Nachteile von xPUD
Wie ihr bereits im Text lesen konntet, bin ich nicht 100% von xPUD überzeugt. Die Vor-und Nachteile führe ich deshalb hier kurz auf.
Vorteile:
- Extrem schneller Systemstart (ca. 10 Sekunden bei HDD-Installation)
- Sicherer, da 1.) Linux-System und 2.) wenig Angriffsfläche bietet
- kostenlos
- Installation auf USB-Stick, HDD und optischem Medium möglich
- Extrem schnelles Ausschalten (< 5 Sekunden)
Nachteile/Kritik:
- Auflösung verzerrt
- WLAN-Einstellungen werden nicht standardmäßig gespeichert
- Programmauswahl ist stark beschränkt (allerdings sind wirklich wichtige Programme enthalten)
- Programme unter /opt werden nur bei HDD-Installation wieder erkannt
- Start->Ausschalten->System wechseln bringt mein Netbook zum Einfrieren
Fazit zu xPUD
So auf den ersten Blick gefiel mir die abgespeckte Distribution. Allerdings macht sich schnell Ernüchterung breit. Die oben unter Kritik aufgeführten Punkte schlagen doch noch ein. Besonders stört mich bei meinem Netbook die angezeigte Auflösung. Zum Surfen sollte die Distribution bei mir gedacht sein. Mit verzerrtem Bild macht es aber keinen Spaß. Von daher werde ich die Entwicklung (aktuell noch Beta-Status) weiter beobachten, mir aber vorerst einmal andere Mini-Distributionen anschauen. Als nächstes wird dies LiveAndroid sein, welches auch auf Netbooks gut eingesetzt werden kann.
Stopp! Wetten, die Artikel interessieren dich auch?
7 Antworten zu "Mit xPUD in wenigen Sekunden booten"
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man sollte noch folgenden tipp hinzufügen: wenn man über einen rozer geht muss man static ip wählen und dann deie ip des routers eintippen. speichern nicht vergessen sonst muss man das jedesmal neu eingeben
Von wegen 10 Sekunden! Bei meinem 1-GHz-System mit IDE-Festplatte hat das Booten von der Festplatteninstallation mit rund 35 Sekunden fast ebenso lange gedauert wie Windows XP. Und bis das Netzwerk stand, dauerte es noch einmal 5 Sekunden. Das lohnt sich nicht. Außerdem konnte AbiWord entgegen der Angabe im Programm keine Word-Dateien (.doc) korrekt öffnen. Statt der Buchstaben waren nur Fragezeichen zu sehen.
Hallo Herrmann,
bei mir hat mein ASUS-Netbook in der Tat innerhalb von 10 Sekunden gebootet, wenn ich mich schnell durchgeklickt habe. Dein 1GHz-System scheint da doch ein wenig schwächer zu sein. Anders kann ich mir es nicht erklären. Ich hatte sonst ja in meinem Artikel bereits geschrieben, dass ich mich nach weiteren Betriebssystemen umschaue. Wenn jemand Vorschläge hat, immer her damit. Ich teste das gerne.
Mit AbiWord habe ich mich nicht weiter beschäftigt, da für mich xPud bereits bei den Einstellungen der Auflösung versagt hatte.
Gruß
Konstantin
@Hermann Philipps
Zwar mag dein PC 1 Ghz haben aber
ich glaube die Festplatte ist dein Flaschenhals.
(kaum zu glauben aber SSDs bringen den spürbaren
Leistungsschub) IDE ist leider nicht so schnell,
der effekt: Ram, CPU … warten noch auf die Festplatte
und erst wenn diese bereit ist alle Daten nach ein ander
zu lesen kann das System starten
@Max
Mit dem Thema SSD könnte man sich wohl mal etwas näher befassen. Falls xPud mit SSD tatsächlich in 10 Sekunden startet, dann sollte dieser Geschwindigkeitsschub wohl auch für XP gelten. Fragt sich aber, ob sich die Kosten für rund 20 Sek. schnelleren Systemstart wirklich lohnen.
[…] Links zum Thema: Mit xPUD in wenigen Sekunden booten, Linux Live USB Creator: Bootbare Linux USB-Sticks […]
Hallo Konstantin
Danke für deine Tips
Zum Thema Verzerrung am Monitor gibts schon eine Lösung,
man kann die Auflösung durch den Bildschirm selbst anpassen lassen.
… wenn diese Option angeboten wird.
Am externen Monitor kann man auf Autokonfiguration stellen dann passt sich der auch an.