In den vergangenen Wochen hat Microsoft mit neuen Updates einige Probleme auf Windows-Rechnern behoben. Zusätzlich kam das 22H2-Update, also das große 2022-Update raus, und sollte eigentlich alle Schwierigkeiten beheben. Leider kam es auch in Folge dieses Updates wieder zu neuen Fehlfunktionen und Problemen, die wir in diesem Artikel behandeln wollen.
Probleme nach Windows 11 22H2-Update
Bereits wenige Tage nach Veröffentlichung des neuen, großen Updates bestätigte Microsoft einige Probleme mit der neuen Software. Auch das alte Update, Windows 11 21H2, kann bei einigen Nutzern nach der Installation zu Verzweiflung durch Fehlfunktionen führen.
Bei 22H2 kam es konkret zu drei großen Problemen, die die Benutzung des Betriebssystems einschränkten. Das schwerwiegendste Problem tritt bei Dateienkopien mittels Gruppenrichtlinien-Einstellungen auf. Diese können komplett fehlschlagen oder leere Dateien erzeugen.
Um dieses Problem zu umgehen, schlägt Microsoft folgende Lösung vor: Nutzer sollen den Haken bei der Option ,,Run in logged-on user’s security context“ in der User Policy Option entfernen. Sollte dies noch nicht zum gewünschten Ergebnis führen, empfiehlt es sich statt ,,Ersetzen“ die Auswahlmöglichkeit ,,Aktualisieren“ anzuklicken.
Bei einer benutzten Wildcard kann das Entfernen des schließenden Backslashs (/) helfen, damit der Kopiervorgang gelingt.
Auch Nvidia-Grafikkarten sind durch das 2022-Update teilweise geschädigt worden. In einem Test mit der RTX2070-Super-Grafikkarte verringerte sich die Leistung nach dem Update um knapp die Hälfte. Betroffen sind sowohl die Grafikkarten an sich als auch die GeForce-Experience-Software.
Von Nvidia selbst wurde das Problem bereits erkannt und bestätigt. Anlässlich dazu veröffentlichte es eine neue Beta-Version der Treibersoftware mit dem Namen 3.26 Beta. Die Experience-Software ist ein entscheidender Faktor bei der Benutzung von Nvidia-Grafikkarten. Sie dient unter anderem dazu, automatische Updates einzuspielen und die Grafikkarte so auf dem neuesten Stand zu halten.
Für Nutzer, die ihren PC nur für alltägliche Aufgaben nutzen, ist der Leistungseinbruch kaum zu bemerken. Jedoch trifft es hier beispielsweise Gamer besonders hart. FPS-Einbrüche und Leistungsverlust der CPU sind nämlich in Spielen am deutlichsten zu spüren.
Schwierigkeiten mit optionalem Update
Seit August dieses Jahres bietet Windows das Update mit der Bezeichnung ,,KB5016691“ für Windows 11 an. Es dient vor allem dazu, die Versionsnummer von Windows 11 zu erhöhen. Nach der Installation kam es jedoch bei einigen Nutzern zu nicht gerade kleinen Problemen.
Viele User hatten nach der Installation Schwierigkeiten, sich mit ihrem Microsoft-Konto anzumelden. Seltsam an dem Problem ist jedoch, dass es sich in vielen Fällen von selbst wieder erledigt hat. Oft hat das Anmelden nur beim ersten Versuch nicht funktioniert, danach ist das Problem nicht mehr aufgetreten. Mit dem 22H2-Update wurde dieses Problem nun endgültig beseitigt.
Probleme mit dem Surface Go – Microsoft schafft endlich Abhilfe
Bereits im Frühjahr hat Microsoft ein Update für das Surface Go veröffentlicht, welches in ,,nutzlosen“ Geräten resultiert hat. Viele User fanden nach dem Aktivieren ihres Gerätes die Meldung ,,No Bootable Device“, welcher den Computer komplett unbrauchbar macht.
Nun, etwa 4 Monate später, hat Microsoft eine Lösung für das Problem parat. Ein neues Firmware-Update soll die Schwierigkeiten auf dem Gerät beseitigen. Das Surface muss demnach von einem USB-Stick gestartet werden, auf dem der Fix kopiert wurde. Im Anschluss daran wird automatisch das Update installiert, welches das Surface startfähig macht.
Das Problem mit diesem Fehler trat bei allen Surface Go 1 und Surface Go 2 Geräten mit einem eMMC-Speicher. Sollte ein Surface mit SSD-Speicher genutzt werden, ist der Fix nicht nutzbar und das Firmware-Update ist die passende Option.
Nicht nur Negatives: Diese Verbesserungen hat Microsoft eingebaut
Bei all der Kritik gibt es auch positive Neuerungen, die Microsoft mit Updates erreichen konnte. Besonders in Sachen Virenschutz hat sich mit den neuen Updates einiges getan.
Sogenannte Brute-Force-Angriffe sind eine der häufigsten Methoden, mit der Hacker sich Zugriff auf fremde Rechner verschaffen. Bei dieser Methode werden Anmeldename und Kennwort des Nutzers erraten. Dies geschieht meist mithilfe von Skripten und Tools, die via Trial-an-Error Kombinationen eingeben, bis die Richtige dabei war. Der Angreifer will hierbei möglichst schnell sein, doch hier greift Windows jetzt ein.
Mit dem ,,SMB-Authentifizierungsbegrenzer“ wir die Anzahl der versuchten Authentifizierungen innerhalb eines Zeitfensters reguliert. Sobald die Funktion aktiviert ist, wird eine Verzögerung zwischen jedem fehlgeschlagenen Versuch und einem erneuten herbeigeführt.
In Zahlen bedeutet das folgendes: Ein Angreifer, der zuvor 300 Versuche pro Sekunde starten konnte, also 90.000 Passwörter in fünf Minuten, braucht jetzt für die gleiche Menge etwa 50 Stunden. Mit dieser neuen Begrenzung will Microsoft seine Geräte weniger attraktiv für Angriffe machen.
Auch wenn das große Update 22H2 für einige Schwierigkeiten gesorgt hat, hat es auch einige Kleinigkeiten entscheidend verbessert. Das Hauptziel des Updates waren vier verschiedene Bereiche: Vernetzung, Vereinfachung, Produktivität und Flexibilität.
Die wohl größte Verbesserung ist beim Startmenü zu finden. Nach dem neuen Update kann eine vierte Reihe Apps hinzugefügt oder das Menü auf zwei Reihen reduziert werden. Auch das Gruppieren von Elementen in Ordnern ist möglich. Sollten User eine App im Startmenü haben wollen, kann man diese jetzt auch einfach dort hinziehen.
Auch bei der Sicherheit hat Microsoft nachgebessert. Dank Smart Control werden die Ausführungen von nicht vertrauenswürdigen Anwendungen, Skriptdateien und Makros auf Windows 11 verhindert. Bei der Smart Control App verwendet Microsoft künstliche Intelligenz, um schädliche Anwendungen vorherzusehen.
Bei der Barrierefreiheit will sich Microsoft ebenfalls weiterentwickeln. Mit dem neuen Update gibt es die Möglichkeit, systemweit bei allen Audioinhalten einen Untertitel zu erhalten. Diese werden automatisch eingeblendet. Auch die Steuerung des gesamten Rechners per Sprachbefehle soll jetzt möglich sein. Die Vorlesefunktion wurde verbessert und hat eine neue, angenehmere Stimme bekommen. Diese Funktionen wurden jetzt zunächst in den USA freigeschaltet, sollen aber auch in Europa bald kommen.
Dank der künstlichen Intelligenz lassen sich nun auch bei Videokonferenzen Kamera- und Audioeffekte einfügen. Beispielsweise können Hintergrundgeräusche ausgeblendet werden und die Kamera folgt den Bewegungen des Nutzers.
Fazit: Microsoft versucht mit seinen Updates immer, möglichst viele Probleme auf einmal zu beheben. Leider kommt es dennoch immer wieder zu Schwierigkeiten, die die Benutzung einschränken. Im Laufe des Jahres erwarten User noch viele weitere Optimierungen und Anpassungen, die das Erlebnis mit Windows 11 verbessern sollen. Wir informieren immer rechtzeitig, wenn es zu weiteren Problemen kommt und wie Nutzer diese aus dem Weg räumen können.
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