Ein Heimkino ist heutzutage in fast jeder Wohnung möglich – zumindest im Kleinformat. Denn nicht jeder hat ein freies Zimmer oder einen Hobbyraum im Haus. Zahlreiche bezahlbare Fernseher mit riesigen Bildschirmdiagonalen gibt es. Ein Beamer ist nicht mal mehr unbedingt notwendig. Aber auch neue Techniken wie LED, 3D oder Plasma haben ihren Reiz und ermöglichen ein fantastisches Bild. Daher habe ich einen Heimkino-Ratgeber geschrieben, um euch Tipps für ein Kino-Erlebnis Zuhause zu geben.
- 1. Richtige Entfernung zum Fernseher einhalten
- 2. Plasma, LCD oder LED – welche TV-Technik?
- 3. 3D-Fernseher – ja oder nein?
- 4. Beamer als Fernseherersatz
- 5. Heimkinosystem für ein gutes Audio-Erlebnis
- 6. Fazit: Das Heimkino ist bezahlbar geworden
1. Richtige Entfernung zum Fernseher einhalten
Oftmals wird ein Fernsehr mit einer Diagonale von 60 Zoll gekauft und in einem viel zu kleinen Zimmer platziert. Ohne Frage kann das eigene Heimkino in einem kleinen Zimmer realisiert werden. Dafür muss aber die Bildschirmdiagonale passend sein. Ist der TV zu groß, wird es auf Dauer zu anstrengend für das Auge, weil es das gesamte Bild nicht erfassen kann. Steht der Fernseher im Wohnzimmer etwa 3 Meter vom Sofa entfernt, wie man es in vielen Wohnzimmern findet, ist ein Fernseher mit 40 Zoll (ca. 102 Zentimeter) oder 42 Zoll ideal. Ist der Fernseher zu groß, so ergeht es einem wie in der ersten Reihe im Kino. Außerdem sieht man bei zu naher Betrachtung Bildartefakte. Das ist nicht nur nervig, sondern verursacht auf Dauer Kopfschmerzen.
Merke: Sitzabstand sollte etwa drei mal die Bildschirmdiagonale betragen.
2. Plasma, LCD oder LED – welche TV-Technik?
In meinem Artikel Plasma oder LCD – was ist besser? habe ich bereits die beiden Techniken gegenübergestellt. Weiter verbreitet sind LCD-TVs. Dennoch bevorzugen viele Multimedia-Fans Plasma-Fernseher bei großen Bilddiagonalen. Heute stehen LCD-TVs den Plasma-Fernsehern in nichts nach. Sie beherrschen die 100-, 200- oder sogar 400-Mhz-Technik. Bewegungen werden sehr flüssig wiedergegeben und auch die Schwarzwerte sind akzeptabel. Bei hellem und reflexionsarmerem Licht erreichen LCD-Fernseher Top-Werte.
Plasma für hohe Farbechtheit
Die Farbechtheit ist bei Plasma-Fernsehern dennoch höher: Sie erzeugen das Bild mit Hilfe von Gas. Viele Nutzer schwören auf die Farbechtheit von Haut auf einem Plasma. Allerdings sind sie auch deutlich schwerer und haben oft Lüfter verbaut. Daher sollten diese im Elektronikmarkt „Probe gehört“ werden. Plasma-Fernseher haben einen höheren Stromverbrauch und erreichen Top-Ergebnisse in dunklen Räumen.
LED für hohe Bildqualität
Bei Fernsehern mit LED-Technik wird unterschieden zwischen „Full-LED-TV“ und „Edge-LED-TV“. Full-LED-TVs sind teurer, haben dafür aber eine höhere Bildqualität, da bei ihnen die Lampen vollständig hinter dem Bildschirm platziert sind. Beim Edge-LED-TV sind die Dioden dagegen am Bildschirmrand. Dafür sind letztere günstiger und meist dünner. LED-Fernseher bilden einen gutem Kompromiss zwischen Plasma- und LCD-Fernsehern.
OLED – die neueste Generation von Fernsehern
Neu sind OLED-Fernseher. Sie erreichen laut Computerbild zehn mal höhere Kontrastwerte wie aktuelle LCD- oder Plasma-Fernseher. Der LG 55EM960V (Amazon) hat z.B. einen Kontrastwert von 60.000:1. In 47 Zoll kostet der knapp 2.000 Euro. Dieser hat einen exzellentes Bild mit hell und brillant leuchtenden Punkten. Schattierungen und feine Farbunterschiede werden dennoch dargestellt.
Merke: LED und Plasma haben ihre eigenen Vorteile. Nutzer müssen selbst abwägen, was wichtiger ist.
3. 3D-Fernseher – ja oder nein?
3D-Fernseher sind bezahlbar geworden. So gibt es 42-Zoll-Fernseher bereits ab 520 Euro. Plasma-Fernseher mit 3D-Technik kosten ab 590 Euro aufwärts (43 Zoll). Bei 3D-Fernsehern wirkt das 3D-Bild immer spektakulärer, je größer das Gerät ist. So wird bei 3D-Fernseher eine Bildschirmdiagonale vom halben Sitzabstand empfohlen. Ideal ist also bei 2,5 bis 3 Metern Entfernung ein 3D-TV mit einer Diagonale von 50- oder 52-Zoll ideal.
3D-Fernseher mit Shutter-Technik
Bei den meisten 3D-Fernsehern sind Shutter-Brillen für das 3D-Erlebnis erforderlich. Sie haben Batterien und stellen sich per Bluetooth oder Infrarot auf die Frequenz des Fernsehers ein. Derartige Brillen sind teurer und passen nur zu Fernsehern des gleichen Herstellers.
3D-Fernseher mit Polarisationstechnik
Günstiger sind sogenannte Polarisationsbrillen, die auch in Kinos zum Einsatz kommen. Sie sind leichter. Allerdings ist die vertikale Auflösung, die beim Betrachter ankommt, halbiert. Bei einer Auflösung von 1920×1080 Pixeln kommen beim Betrachter also nur 1920×540 Pixel an. Heute würde ich nur Fernseher kaufen, die auch ein 3D-Bild beherrschen. Denn auch das 2D-Bild stellen diese exzellent dar.
Gute 3D-Fernseher:
[asa produkt]B007KJ7TWQ[/asa]
[asa produkt]B004QF0QDG[/asa]
Merke: 3D-Fernseher sind bezahlbar und bieten ein fantastisches Heimkino-Erlebnis. Die Bilddiagonale sollte etwas größer ausfallen.
4. Beamer als Fernseherersatz
Beamer haben einen großen Vorteil: Mit ihnen lässt sich auf einer entsprechenden Fläche ein sehr großes Bild darstellen. Echte Film-Freaks wissen das zu schätzen. Allerdings muss dafür eine dunkle Umgebung vorhanden sein. Flachbildfernseher sind dafür für helle Umgebungen geeignet. Heutzutage stellen aber beide – Beamer und Fernseher – brillante und große Bilder dar. Für Beamer muss eine weiße und glatte Fläche vorhanden sein. Die Geräte müssen optimal eingestellt sein. Dann ist das Bild ideal. Genau – das Bild – Beamer haben in der Regel nämlich keine (oder eine sehr schlechte) Audio-Ausgabe. Ein Heimkinosystem ist also Pflicht beim Beamer-Kauf. Mehr Tipps zu Beamern sind in der Beamer Kaufberatung auf Grundlagen-Computer.
Gute Beamer:
[asa produkt]B005CYXO98[/asa]
[asa produkt]B007RJVOAW[/asa]
Merke: Beamer nur bei dunklen Umgebungen und mit entsprechendem Heimkinosystem (Audio-Wiedergabe). Soll die Bilddiagonale größer als 150 cm sein, lohnt sich meist ein Projektor, weil Fernseher in der Größe zu teuer sind.
5. Heimkinosystem für ein gutes Audio-Erlebnis
Zwar verfügen heutige Fernseher bereits über gute integrierte Lautsprecher, allerdings geben sich Heimcineasten damit nicht zufrieden. Denn die integrierten Lautsprecher ermöglichen 1.) keine höheren Volumes und 2.) nicht den richtigen Surround-Effekt. Ein typisches 5.1-Heimkinosystem besteht aus einem Center-Lautsprecher, zwei Hauptlautsprechern an der Front und zwei Rear-Lautsprecher (hinten rechts und links). Weitere Lautsprecher und ein Subwoofer sind ebenfalls möglich. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Subwoofer einzeln geregelt werden kann.
Folgende Funktionen sollte/könnte ein Heimkinosystem bieten:
- USB-Anschluss für Filmwiedergabe über USB
- HDMI-Anschluss zum Anschließen von kompatiblen Geräten
- Wiedergabe von Blu-Ray Video, Mp3s, …
- DVD-/Blu-Ray-Player integriert
- WLAN für Zugriff auf Youtube und andere Internet-Inhalte
Die meisten 3D-Kino-Systeme kommen mit einer Docking-Station für iPhone und iPod daher. Wer ein iPhone 5 besitzt, sollte darauf achten, dass der neue Lighning-Connector unterstützt wird. Andernfalls muss ein Adapter dazu gekauft werden. Von der Leistung her bieten die meisten Systeme 500 oder 1000 Watt. An erster Stelle sollte natürlich die Soundausgabe-Qualität stehen.
Tipps zum Aufstellen des Heimkinosystems:
- Center-Lautsprecher: Auf Höhe des Kopfes vom Betrachter – meist knapp über dem Fernseher.
- Front-Hauptlautsprecher: Neben dem Fernseher auf Höhe des Center-Lautsprechers und in gleichem Abstand zum Fernseher. Die Entfernung einer Box sollte etwa 2 Meter zum TV betragen.
- Rear-Lautsprecher: Die hinteren Lautsprecher werden im gleichen Abstand hinter dem Kopf des Betrachters platziert.
- Surround-Lautsprecher: Bei 7.1-Systemen gibt es weitere Surround-Lautsprecher. Sie werden seitlich an der Wand in etwa der Mitte zwischen Rear- und Front-Lautsprecher angebracht werden.
Gute Heimkinosysteme:
[asa produkt]B007H86WQE[/asa]
[asa produkt]B007YQTD7Y[/asa]
6. Fazit: Das Heimkino ist bezahlbar geworden
Während früher ein guter Fernseher und ein Heimkinosystem für Otto-Normal-Verbraucher nahezu unbezahlbar waren, sieht dies heute anders aus. Gute 3D-Fernseher gibt es bereits für 500 Euro. Da die Sound-Ausgabe viel ausmacht, um ein fantastisches Kino-Erlebnis zu haben, sollte ein Heimkinosystem dazu genommen werden. Für insgesamt ca. 720 Euro erhalten Kino-Fans ein Heimkino-Komplettsystem.
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2 Antworten zu "Heimkino-Ratgeber: Zuhause wie im Kino"
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Man sollte noch erwähnen, das man die Position der Speaker bei einem guten Verstärker / Receiver anpassen kann. Vielfach lässt sich eine optimale Position nämlich nicht mit dem Raum vereinbaren.
Je nach Lautsprecherkonzept spielt auch der Abstand zur rückwärtigen Wand eine große Rolle. Zudem spielt natürlich auch die Sitzposition eine große Rolle.
Beim Woofer würde ich generell auf aktive Versionen gehen, die sich auch in der Frequenz regeln lassen.
Danke für den Beitrag hat mir bei meiner Kaufentscheidung geholfen!
VG
Konrad